Apple Homepod 2023 im Test

Apple Homepod 2023 im Test

Vor zwei Jahren hat Apple seinen HomePod-Lautsprecher zugunsten der Mini-Modelle aus dem Programm genommen. Jetzt ist der Große wieder da. e-media hat genau hingehört.

Eigentlich sah es so aus, als wäre der HomePod Geschichte. Im März 2021 hatte Apple das Aus seiner Siri-Lautsprecher verkündet, um sich der Optimierung der kleineren und günstigeren HomePods mini zu widmen. Doch zur Überraschung vieler wurde Anfang Februar eine Neuauflage der großen Apple-Box vorgestellt.

Vom Design her hat sich nicht viel getan. Die Touch-Oberfläche ist jetzt – ähnlich wie beim HomePod mini – nicht mehr plan, sondern leicht abgesenkt im Gehäuse verbaut. Das Plus- und das Minus-Zeichen zur händischen Steuerung der Lautstärke sind aufgedruckt. Die Standfläche soll weniger schädlich für Möbel sein.

Das Stromkabel lässt sich beim HomePod 2 einfach entnehmen und ersetzen. Das ist gut, wenn das Kabel zu kurz ist oder beschädigt wird. Einen echten Ein- und Ausschalter gibt es weiterhin nicht. Immerhin ist der Smart-Speaker im Stand-by-Modus jetzt stromsparender unterwegs als der Vorgänger.

Weniger Mikros und Hochtöner

Deutlich verändert präsentiert sich der neue HomePod im Inneren. Statt sechs gibt es vier Mikrofone. Zum Tieftöner gesellen sich nur noch fünf statt sieben Hochtöner. Als Ausgleich hat Apple das Klangtuning optimiert und mehr Rechenpower eingebaut.

Siri versteht mit „Hey Siri“ eingeleitete Befehle trotz der geschrumpften Mikrofon-Anzahl weiter ohne Probleme, auch wenn die Musik sehr laut ist. Aber wirkt sich die Änderung bei den Hochtönern auf den Klang aus? Für unsere Ohren klingt der HomePod unverändert sehr gut. Die Höhen sind fein herausgearbeitet, Stimmen und Schlagzeug sind gut vernehmbar. Der Lautsprecher über­steuert auch nicht, wenn es mal sehr laut wird.

Seine Stärken spielt der Laut­sprecher ohnehin im Bassbereich aus. Hier wummert es kraftvoll aus der Box. Alles wirkt gut ausbalanciert, selten zu druckvoll. Wer die Nachbarn schonen will, kann den Bass dimmen. Kurz gesagt: Der Klang ist toll, ähnlich wie beim Original-HomePod. Eine deutliche Verbesserung ist nicht festzustellen.

Stereo-Lautsprecher für optimalen Klang

Zwei Geräte lassen sich zu einem Stereo-Boxen-Paar verbinden. Das ermöglicht ein noch besseres Sounderlebnis – inklusive 3D-Audio. Kombiniert man ein HomePod-Duo mit der Streaming-Box Apple TV 4K, erhält man ein Heimkino-Set-up, das sogar Dolby Atmos unterstützt. Hat der TV einen eARC-Anschluss, kann der Sound einer angeschlossenen Spielkonsole über die Apple-Speaker ausgegeben werden.

Mit Musik lässt sich der smarte Lautsprecher am einfachsten versorgen, wenn man ohnehin im Apple-Kosmos unterwegs ist. Über Siri-Befehle kann man Musik nur von Apple Music, TuneIn Radio oder Deezer abspielen lassen. Wer andere Dienste wie Spotify über den Lautsprecher hören will, muss diese per AirPlay oder Handoff-Funktion vom iPhone oder iPad an das Gerät „überreichen“. Bluetooth für andere Dienste unterstützt der HomePod nicht. Auch einen USB-Port sucht man vergeblich.

Die HomePods sind als Smart-Home-Zentrale einsetzbar und unterstützen den herstellerübergreifenden Matter-Standard. An Bord sind zwei neue Sensoren, die Temperatur und Feuchtigkeit messen. Eine weitere Funktion, das Erkennen von Alarmen, wird bald freigeschaltet.

Fazit: Die Neuauflage des großen Siri-Lautsprechers ist vielmehr ein Update, das dem HomePod weder optisch noch akustisch gloriose Features spendiert. Erst mit einer zweiten Box gekoppelt wird auch immersiver Stereo-Sound geboten. Der gut klingende, doch recht teure Smart-Speaker, der perfekt aufs Apple-Universum abgestimmt ist, sieht außerhalb dieses Mikrokosmos ziemlich alt aus – nicht zuletzt wegen mangelnder Streaming-Client-Vielfalt und des angestaubten WLAN-Standards. Da hat die Konkurrenz viel mehr zu bieten – auch für Apple-Fans.

Apple HomePod 2023

» Smarter Siri-Speaker
» 5 ringförmig angeordnete Tweeter, 4"-High-Excursion-Tieftöner
» 3D-Audio, Dolby Atmos, automatische Basskorrektur, Echtzeit-Tuning, Raumerkennung, 4 Mikros
» Stereo-Koppelung, multiroomfähig
» WLAN n, BT 5.0
» 168 x 142 mm
» 2,3 kg
» Preis: ca. € 340,

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