Noise Cancelling Headset von Sony im Test

Noise Cancelling Headset von Sony im Test

Sonys neues Noise-Cancelling- Flaggschiff hat zwei Gesichter: Es ist freundlich und gütig, wenn es Außenlärm killt, aber zügellos und unbarmherzig bei harten Beats. Ein Freund für alle Fälle.

Wenn es darum geht, Musik in bestmöglicher Qualität zu genießen, sind Wireless-Kopfhörer mit Noise Cancelling definitiv nicht die richtige Wahl. Das macht auch nichts, denn ihr Hauptzweck ist ein ganz anderer: sicherzustellen, dass man in Bus, Bahn und Flugzeug möglichst wenig von störendem Außenlärm mitbekommt, wenn man seine Lieblingsmusik hört. Aber eines vorweg: Sonys dritte Generation der WH-1000X-Reihe steigt nicht nur kräftig auf die Lärmbremse, sondern klingt auch außergewöhnlich gut.

Bässe? Satt!

Optisch unterscheidet sich der WH-1000X M3 kaum von seinem Vorgänger, in der Neuauflage ist er wahlweise in Schwarz oder Silber erhältlich. Positiv fällt schon zu Beginn auf, dass Sony endlich eine USB-Typ-C-Ladebuchse verbaut hat, Micro-USB ist endlich Geschichte. Auch Lieferumfang und Haptik sind faktisch ident mit dem Vorjahresmodell: Nach wie vor gibt es lediglich zwei gut tastbare Knöpfe, die zum Einschalten der Kopfhörer und zum Aktivieren der Rauschunterdrückung sowie der Ambience-Sound-Steuerung dienen. Weder Handbuch noch Quick-Start-Info verweisen auf die Handy-App, die für Android und iOS erhältlich ist und eine Anpassung der Rauschunterdrückung sowie ein Feintuning des Klangs ermöglicht.

Der Sound selbst überzeugt auf Anhieb und ist für drahtlose Verhältnisse wirklich exzellent. Besonders fallen die etwas überpräsenten Bässe auf, die jedoch ganz nach dem persönlichen Geschmack des Trägers per Equalizer in der Handy-App auf ein weniger auffälliges Niveau gesenkt werden können. So ist das neue Noise-Cancelling-Flaggschiff von Sony nicht nur für bassgewaltigen Hip-Hop und R&B, sondern auch für facettenreiche und fein differenzierte Stücke bestens qualifiziert. Das Vorgängermodell erschien mir persönlich etwas zu leise, daran hat sich leider auch bei der Neuauflage nichts geändert. Musikstücke mit durchschnittlich hohem Aufnahmepegel spielen die neuen Sonys aber jedenfalls ausreichend laut, etwas mehr Volume-Reserven wären dennoch nicht verkehrt gewesen.