Bang & Olufsen Beoplay H95 im Test

Bang & Olufsen Beoplay H95 im Test

Wenn Bang & Olufsen sein 95. Jubiläum feiert, dann richtig: Das neue Kopfhörer-Flaggschiff Beoplay H95 erhebt mit Signature Sound, Noise Cancelling und edelsten Materialien Anspruch auf die Wireless-Weltspitze.

Audio-Adel verpflichtet: Wenn die Luxus-Hi-Fi-Schmiede Bang & Olufsen einen neuen Wire­less-Primus ankündigt, lässt das Kopfhörer-Affine aufhorchen. Entsprechend hoch sind meine Erwartungen, als das Testexemplar des brandneuen Beoplay H95 geliefert wird. Das Unboxing gerät zu einem gleichermaßen optischen wie hap­tischen Schmankerl – so eine Verpackung habe ich an einem Kopfhörer (unter 1.000 Euro) überhaupt noch nie gesehen: Die edle Transportbox aus gebürstetem Aluminium ist auf der Innenseite mit weichstem Textil ausgekleidet; die mitgelieferten Kabel, die nicht etwa von ordinärem Gummi, sondern von einem Lederband zusammengehalten werden, sind in einem magnetisch schließenden Fach untergebracht. Die Kopfhörer selbst sehen einfach nur großartig aus und fühlen sich mit ihren Ohrpolstern aus feinstem Lammleder, dem makellos verarbeiteten Alugehäuse und dem superweichen Textil am Bügel auch genauso an. Die ersten beiden Sinne recken den Daumen steil nach oben, Design und Material sind vom Feinsten.

Viel Licht, wenig Schatten

Seine Verwandtschaft mit dem mittlerweile in dritter Generation aufliegenden H9 kann der H95 nicht leugnen, wie u. a. die charakteristischen Drehbügel belegen. Auf den ersten Blick könnte man sie verwechseln, die ovale (statt der runden) Form der Ohr­muschel identifiziert den jüngsten B&O-Spross jedoch zweifelsfrei. Gleich ist den Geschwistern auch das Alu-Touchpad für die Steuerung der Wiedergabe. Für die Einstellung von Lautstärke, Noise Cancelling und Außengeräuschtransparenz hat der Hersteller auf Knöpfe verzichtet und dafür je einen Drehregler direkt in der linken und rechten Ohrmuschel verbaut. Zumindest was das Feintuning des ANC betrifft, ist das bei keinem anderen Kopfhörer, den ich kenne, so einfach. Hier eröffnet sich auch die erste Schwäche des H95: Von den beiden Drehreglern hätte ich mir eigentlich eine ähnlich genial-lautlose Leichtgängigkeit wie beim bereits legendären „Milchkandl“, dem Beosound 2, erwartet. Stattdessen ist das Drehen der beiden Regler bei aus­geschalteter oder leiser Musik deutlich in den Ohrmuscheln zu hören. Schade!

Trotz seines Gewichts von mehr als 300 Gramm sitzt der Beoplay H95 auch nach vielen Stunden bequem, der dem Gewicht Rechnung tragende Anpressdruck ist durch die mit Memoryschaum gepolsterten Ohrmuscheln gut verteilt.