Im Test: Sennheiser IE 80 S Headset

Im Test: Sennheiser IE 80 S Headset

Der IE 80 S erweitert Sennheisers High-End-Modellreihe um einen audiophilen Ohrkanal-Hörer, der im wahrsten Sinne des Wortes den Dreh raushat. Die Intensität der Bässe lässt sich nämlich über eine kleine Schraube am Gehäuse ganz nach dem Geschmack des Hörers einstellen: von feiner Klinge bis hin zu „Hit me hard“.

Die Wahl des Kopfhörers ist für Musikenthusiasten eine höchst persönliche Angelegenheit. Was für den einen authentisch und ausgewogen klingt, findet der andere schlichtweg zu eintönig: entweder weil die Bässe nicht knackig genug kommen oder doch etwas zu knackig. Der deutsche Traditionshersteller Sennheiser aus der Nähe von Hannover genießt nicht zuletzt in audiophilen Kreisen einen hervorragenden Ruf und ist neben seinen Mikrofonen in erster Linie für seine Kopfhörer bekannt. Mit dem IE 80 S liegt ein neues In-Ear-Modell vor, das für jeden Geschmack passenden Sound verspricht und auch den anspruchsvollen Ohren von Profi-Musikern genügen soll.

Die Vermessung des Ohrs

Neben dem Klang und der Funktionalität eines Modells sind aber auch noch andere Kriterien von Bedeutung. Ohrstöpsel sind optisch weit weniger aufdringlich und frisurenneutraler als On- oder Over-Ears und schirmen das Ohr häufig auch besser vor Außengeräuschen ab. Knackpunkt ist jedoch der Sitz im Ohr. Denn um seine Qualitäten optimal ausspielen zu können, muss der Knopf im Ohr exakt dort liegen, wo er soll. Damit der IE 80 S dieser Anforderung gerecht wird, sind im Lieferumfang sechs Paar Ohradapter in den Größen S, M und L enthalten – drei Paar aus Lamellensilikon sowie weitere drei aus Memoryschaum. Letzterer hat den Vorteil, dass er sich, vor dem Einsetzen zwischen den Fingern zusammengedrückt, im Ohr entfaltet und den Hörkanal bestmöglich ausfüllt. Das Ohrstück wird im Übrigen nicht, wie bei vielen anderen In-Ear-Modellen, einfach ins Ohr gestöpselt, sondern das Kabel von unten hinter das Ohr geführt und das Ohrstück von oben ins Ohr gesteckt. So beschallt der kleine Sennheiser optimal und vermag es, Außengeräusche bis zu 26 dB dort zu halten, wo sie hingehören: draußen.

Am Sound „drehen“

Womit wir auch schon bei der Kernkompetenz eines Kopfhörers wären: dem Sound. Und der kann sich hören lassen: Das Klangbild ist homogen und klar, ganz so, wie man es von einem echten Sennheiser erwarten darf. Sowohl elektrisch verstärkte als auch analoge Instrumente klingen absolut authentisch, die Wiedergabe ist selbst in hohen Tonlagen warm und detailreich. Apropos Details: Sogenanntes High-Resolution-Audio lässt sich mit den IE 80 S nicht in voller Bandbreite genießen, da das Frequenzband nur bis 20.000 Hertz reicht. Wer das volle Programm wünscht, muss etwa zum – wesentlich kostspieligeren – IE 800 S greifen. Dafür kann der IE 80 S etwas, was sein großer Bruder nicht kann: Über eine kleine Schraube lässt sich mit dem mitgelieferten Schraubendreher die Intensität der Bässe steuern. Auch wer auf bassbetonte Musik steht, darf also getrost zum IE 80 S greifen.