Denon AH-D5200 im Test

Denon AH-D5200 im Test

Ode an die Musik: Er ist schön und er klingt großartig. Mit dem AH-D5200 hat Denon einen Premium-Kopfhörer herausgebracht, der dem Referenz-Modell AH-D7200 in Sachen Sound, aber auch optisch ernsthaft Konkurrenz macht. Sein Revier: der Platz an der Stereoanlage.

Als Sony am 1. Juli 1979 den ersten Walkman auf den Markt brachte, konnte niemand ahnen, welch weitreichende Bedeutung diese Erfindung auf den Umgang mit Musik bis zum heutigen Tag haben sollte. So sehr das Teenager-Statussymbol der 80er-Jahre auch unter erwachsenen Musikfreunden Furore machte, die Stereoanlage blieb in Sachen Soundqualität dennoch das Maß der Dinge. Wer ihre Vorzüge trotz dünner Wände oder nachts ausspielen wollte, griff eben auf ein gutes Paar Heim-Kopfhörer zurück. Der AH-D5200 aus dem Hause Denon beschwört ebendiese goldenen Hi-Fi-Zeiten wieder herauf, als noch keine Anrufe oder diversen Signaltöne für eingehende Benachrichtigungen das Musikhören unterbrachen und man sich im Fauteuil direkt neben der Stereoanlage einzig und allein der Schönheit der Musik widmete.

Unboxing mit Wow-Effekt

So unprätentiös der schlichte Karton auch anmuten mag: Nimmt man die Kopfhörer erst einmal aus der Verpackung, stellt sich ein Gefühl optischer und taktiler Sensationen ein. Das Design ist über jeden Zweifel erhaben, Verarbeitung und Materialien ebenso. Für die Ohrmuscheln wurde statt Walnussholz (wie beim Referenz-Modell AH-D7200) handverlesenes Zebraholz verwendet, das ob seiner charakteristischen Quermaserung sofort Eindruck schindet. Besonders schön ist, dass seine Hauptaufgabe nicht darin liegt, schön auszusehen, sondern vielmehr noch schöner zu klingen. Laut Hersteller eliminiert es unerwünschte Vibrationen und sorgt für einen charakteristischen, warmen Klang. Setzt man die mit superweichem Kunstleder bezogenen Kopfhörer auf, kann man sich kaum vorstellen, dass es jemanden geben könnte, der die Denons nicht superbequem findet. Vielmehr hat der Träger das Gefühl, als würde er seine Ohren in einen luxuriösen Polstersessel setzen.

Feinsinniges Klanguniversum

Die ersten Noten bestätigen die hohen Erwartungen nicht nur, sondern übertreffen diese bei weitem. Wie ein feiner Sprühregen perlen Hoch- und Mitteltöne aus den 50-mm-Membranen; die Bässe sind außerordentlich präsent, aber in höchstem Grade geschmackvoll dosiert. Das bis in die Tiefen von 5 Hertz reichende High-Res-Frequenzband vermittelt überdies das Gefühl, Tieftöne abzubilden, die man anderswo noch nicht gehört hat. Quer durch die Genres zeigen sich keinerlei Schwächen: Der Denon AH-D5200 eignet sich für Klassik und Jazz ebenso wie für Rock, Pop sowie bassbetonten R&B oder Hip-Hop. Auch bei hoher Lautstärke offenbart sich nicht das kleinste Scheppern – und ich habe wirklich nah an der Schmerzgrenze operiert. Die Ohrmuscheln aus Edelholz begannen zwar spürbar zu schwingen, aber das erhöhte den Hörspaßfaktor nur noch weiter. Schwächen zeigt der Premium-Kopfhörer nur bei Dingen, die er nicht hat – etwa dem Mikro zum Freisprechen und einer Inline-Fernbedienung. Aber die benötigt der Musikliebhaber im Wohnzimmer sowieso nicht.