TV-Nation: US-Kids bekommen Medien mit der Muttermilch

Der Medienkonsum von US-Kids unter sechs Jahren ist beträchtlich. Die lieben Kleinen bekommen elektronische Medien quasi mit der Muttermilch geliefert. Kinder bis sechs Jahre verbringen in den USA täglich durchschnittlich knapp zwei Stunden (1:58) vor Bildschirm-Medien (TV, DVD, Video, Computer), ebenso lange spielen sie im Freien (2:01). Lesen oder Vorlesen kommt nur auf magere 39 Minuten im Tagesschnitt. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie der Henry J. Kaiser Family Foundation, für die 1.065 Eltern von Kindern zwischen sechs Monaten und sechs Jahren telefonisch befragt wurden.

"Nicht nur Teenager sind verkabelt und online, die Babies in Windeln sind es auch", stellt Studienleiterin Vicky Rideout von der Kaiser Family Foundation fest. Die Studie sei die erste nationale Untersuchung, die den Medienkonsum bei den Jüngsten unter die Lupe nimmt. Demnach sind interaktive digitale Medien von frühester Kindheit an ein wesentlicher Teil des Lebens.

Schon 43 Prozent der Unter-Zweijährigen sehen täglich fern, über ein Viertel der Kleinkinder hat sogar ein eigenes TV-Gerät im Zimmer. 68 Prozent verwenden Bildschirm-Medien im Tagesschnitt über zwei Stunden (2:05).

Knapp die Hälfte der Kinder bis sechs Jahre hat bereits einen Computer benutzt (bei den Vier- bis Sechsjährigen 70 Prozent). 30 Prozent haben schon Videogames gespielt. In den Kinderzimmern haben 36 Prozent der Kinder bis sechs Jahre einen Fernseher, 27 Prozent einen VCR- oder DVD-Player, ein Zehntel eine Spielkonsole oder andere Gameplayer und sieben Prozent einen Computer.

90 Prozent der Eltern geben an, dass es Regeln gibt, was ihre Kinder sehen dürfen. Nur 69 Prozent setzen den Kindern auch zeitliche Grenzen. 43 Prozent der Eltern sind der Meinung, Fernsehen hilft Kindern beim Lernen, 72 Prozent sagen dasselbe vom Computer. (pte/red)