Debatte um DVD-Nachfolger: Erotik-Industrie hat Entscheidung aufgeschoben

Mit jährlich über 11.000 veröffentlichten Titeln ist die Erotik-Branche einer der größten DVD-Produzenten weltweit - und hat daher auch großen Einfluss auf die weitere Entwicklung der DVD-Nachfolgetechnologien "HD DVD" bzw. "Blu-ray". Wie sich schon bei Videorekordern und dem World Wide Web gezeigt hat, ist die Erotik-Industrie ein wichtiger Indikator und Faktor für die Akzeptanz neuer Technologien.

In der einen Seite des virtuellen Rings steht der "Blu-ray" Standard, der von Unternehmen wie Sony, Philips und Thompson sowie Fox und Disney unterstützt wird. "Blu-ray" bietet eine Speicherkapazität von bis zu 50 Gigabyte, was für etwa neun Stunden hochauflösenden Inhalt ausreicht.

In der anderen Ecke findet man "HD DVD", die auf der bestehenden DVD-Technologie aufsetzt und laut deren Verfechtern einfacher und billiger zu produzieren ist. "HD DVD" bietet eine Kapazität von etwa 30 GB und wird unter anderem von NEC, Toshiba und Warner Home Video unterstützt.

Aufbereitung für den Massenmarkt
Die Erotik-Industrie hat sich auf die neuen Formate gestürzt, da diese ein deutlich besseres Bild sowie zahlreiche Extra-Features, wie etwa die freie Auswahl des Kamerawinkels durch den Zuseher, bieten. Welches Format nun aber zum Zug kommt, hängt im Moment noch vom jeweiligen Unternehmen ab. Kleinere Produzenten von Erotik-Filmen bevorzugen "HD DVD" wegen der geringeren Kosten, größere Studios wählen "Blu-ray" wegen dessen größerer Kapazität.

Noch ist unklar, welches Format sich durchsetzen wird. Die großen Hollywood-Studios beobachten die Entwicklungen auf dem Markt der Erotik-Filme allerdings ganz genau, da sie wissen, dass die Erotik-Industrie bereits mehrere Male neue Technologien für einen Massenmarkt aufbereitete. (apa)