Comeback der Litfasssäule: Virtual-Reality-System präsentiert die Bilder in 3D!

Die Litfasssäule erlebt ein Comeback. Vor weit mehr als 100 Jahren erfunden, kehrt sie digitalisiert zurück. Wissenschaftler des Frauenhofer Institus Rechnerarchitektur und Softwaretechnik (FIRST) haben eine Säule entwickelt, die das Eintauchen und Erleben von computersimulierten Welten ermöglichen soll. Das Virtual-Reality-System läuft auf handelsüblichen PCs und besteht aus runden Displays für zwei- oder dreidimensionale Bilder und Filme. "Designer, Architekten und Ingenieure können jetzt um realitätsgetreue Nachbildungen ihrer Werke herumgehen und sie bearbeiten ", kommentiert Ivo Haulsen, Wissenschaftler am FIRST.

Das Innere der Säule besteht aus acht Projektoren und vier Spiegeln für die Rückprojektion. Die semitransparente Sichtfläche für die Bilder ist im oberen Teil eingebaut. Gesteuert wird die Säule von fünf Rechnern mit spezieller Kalibrierungssoftware. Für die dreidimensionale Präsentation stehen stereoskopische Brillen bereit. Das auf der Säule dargestellte Bild kann in Echtzeit auf die momentane Blickrichtung des Betrachters angepasst werden. Exakt ausgerichtete Toneinspielungen ergänzen laut FIRST die optische Illusion. Sowohl 3-D oder HDTV-Filme als auch Live-Videos oder Dias können mit dem System automatisch synchronisiert abgespielt werden

In der digitalen Litfasssäule steckt eine Weiterentwicklung der X-Rooms-Technologie. Das System läuft auf handelsüblichen PCs und ist laut FIRST auch für kleine und mittlere Unternehmen erschwinglich. Gedacht ist es für Ingenieure oder Bühnenbildner, die Simulationstechnik für ihre Produktentwicklung benötigten. Die Säule ist zwei Meter hoch und hat einen Durchmesser von 1,60 Meter. Mit der virtuellen Vitrine können Autos, die es noch nicht gibt, auf Messen präsentiert werden, im Kino- und Theaterfoyer Filmtrailer oder Szenen einer Inszenierung gezeigt oder antike Vasen für eine Ausstellung nachgebildet werden. (pte/red)

Info-Link:
www.first.fraunhofer.de