Antivirensoftware kommt nicht mehr mit - Virenmutationen überschwemmen Markt

Viren-Programmierer sind in den vergangenen Wochen dazu übergegangen, immer mehr Varianten ihrer E-Mail-Würmer zu verbreiten. Experten sehen der Netzeitung zufolge darin eine gezielte Taktik, um Anti-Viren-Programme auszutricksen. Im Mai wurden beispielsweise mehr als 30 Varianten des Wurms «Mytob» verbreitet, an einigen Tagen tauchten gleich mehrere verschiedene Versionen auf.

Insgesamt kamen etwa 1000 Mail-Viren-Typen in Umlauf. Für jede einzelne Variante muss die Datenbank der Anti-Viren-Software aktualisiert werden – die Antiviren-Firmen seien inzwischen regelrecht überfordert, berichtet der britische Sender BBC.

Ein Drittel der Viren wird anfangs nicht erkannt
Einer Untersuchung der IT-Firma Checkbrigde ergab demnach, dass einige Anti-Viren-Programme bis zu ein Drittel der Mail-Viren zeitweise nicht erkannten. Keines der untersuchten Programme erkannte alle Typen.

Die gefährlichsten Viren werden sofort bekämpft
James Kay von der IT-Sicherheitsfirma Blackspider warnt: Umso mehr Viren-Varianten im Umlauf seien, desto schwieriger werde deren Bekämpfung. «Wenn man viele Viren bekämpfen muss und nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung hat, muss man wählen, welche man bekämpft», sagte er.

«Mytob»-Varianten erfolgreich
So gelang es mehreren Varianten des E-Mail-Virus «Mytob» im Mai, sich im Internet auszubreiten. Die IT-Sicherheitsfirma Sophos zählte 14 «Mytob»-Varianten unter den Top-20-Viren, Kaspersky immerhin sieben Varianten. Umso mehr Varianten in Umlauf kamen, umso schwerer wurde deren Bekämpfung. (red)