Unentschlossen: Telefonica überlegt noch UMTS-Lizenzverkauf in Österreich

Die spanische Telefonica überlegt derzeit, ob die ungenutzten UMTS-Lizenz vermietet oder verkauft werden soll. "Es sind noch alle Optionen offen", sagte die Sprecherin von 3G Mobile, der österreichischen Telefonica-Tochter, Ingrid Rehrl. Telefonica Moviles hatte im November 2000 um 118 Mio. Euro eine der sechs österreichischen Lizenzen für die dritte Mobilfunkgeneration UMTS ersteigert, ihre UMTS-Aktivitäten außerhalb Spaniens dann aber auf Eis gelegt.

"Wir haben die Vorgabe aus Spanien, den Wert der Lizenz zu maximieren", betonte Rehrl. Neben einem Verkauf bestehe auch noch die Möglichkeit, "zu warten, die Pönale zu zahlen und später mit UMTS zu starten". Laut Lizenzauflage muss jeder UMTS-Betreiber in Österreich bis Ende 2003 eine 25-prozentige Netzabdeckung aufgebaut haben. Wird diese Auflage nicht erfüllt, droht vom Regulator eine Pönalzahlung.

"Eine dritte Möglichkeit wäre auch, die Lizenz an den Staat zurückzugeben und gar nichts zu tun", meint Rehrl. Einen vorgegebenen Zeithorizont für die Entscheidung über die weitere Vorgehensweise in Sachen UMTS-Lizenz gebe es nicht.

Interessenten warten auf Angebot
In der Mobilfunkbranche regt sich jedenfalls bereits Interesse an der ungenutzten Telefonica-Lizenz. Ernstes Interesse daran soll etwa die Mobilkom Austria haben. "Wenn Telefonica mit einem konkreten Angebot für seine UMTS-Frequenzen an uns herantritt, werden wir dieses Angebot und die eventuell daran geknüpften Bedingungen sorgfältig prüfen", hieß es auch von T-Mobile Austria-Vorstand Georg Pölzl. Ein Interesse ausschließen wollte auch Hutchison Österreich-Chef Berthold Thoma nicht: "Alle wollen zusätzliche Frequenzen, denn ein Frequenzmangel ist nur mit sehr hohen Investitionen zu kompensieren", so Thoma.

One winkt ab
Abgelehnt hat hingegen bereits One-Chef Jorgen Bank-Jensen: "Bis 2007, wo voraussichtlich ohnehin neue UMTS-Frequenzen versteigert werden, sind unsere Frequenzen ausreichend", sagte Bang-Jensen. Kein Interesse dürfte auch der kleinste österreichische Mobilfunker tele.ring haben, der UMTS vorerst nur in einem "Minimalszenario" betreiben will.

Neues Telekom-Gesetz erlaubt Frequenzhandel
Das seit 20. August geltende neue Telekomgesetz (TKG) erlaubt den bisher verbotenen Handel mit UMTS-Frequenzen. Allerdings ist für den Handel mit den Nutzungsrechten von GSM- und UMTS-Frequenzen eine Genehmigung des Regulators erforderlich, der die Auswirkungen auf den Wettbewerb beurteilen muss. (apa/red)

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