Preiskampf drückt die Qualität der Handy-netze: Weitere Verschlechterung erwartet

Der in Europa einzigartige Preiskampf am österreichischen Mobilfunkmarkt hat die Verbindungsqualität der Handynetze merkbar verschlechtert. Das äußere sich sowohl in einem schlechteren Empfang, als auch darin, dass Gespräche immer häufiger abbrechen würden, erklärte Harmen van As, Universitätsprofessor an der Technischen Universität Wien, mit dem Hinweis auf jüngste Untersuchungsergebnisse. Die ab 16. Oktober geplanten Einführung der mobilen Rufnummernportabilität könnte seiner Einschätzung nach den Wettbewerb noch verschärfen und zu einer weiteren Qualitätsverschlechterung führen.

Verschlechterungen hat es laut Untersuchung seit Jahresbeginn 2004 bei allen Anbietern gegeben. Beim Marktführer Mobilkom und dem zweitgrößten Anbieter T-Mobile könnten "die Einbußen noch als übliche temporäre Qualitätsschwankungen" eingestuft werden, bei One und tele.ring hingegen sei "eine deutliche Verschlechterungstendenz aufgetreten", meint das Labor der TU Wien. Die monatlichen Messungen - sie laufen bereits seit Anfang 2000 - waren ursprünglich von der Mobilkom in Auftrag gegeben worden. Die nunmehrigen Auswertungen erfolgten unabhängig von dieser Kooperation, so Van As.

Hintergrund der Verschlechterungen ist nach Einschätzung des TU-Professors, dass die Handy-Betreiber als Folge der Billig-Tarife, Gratishandys und finanziellen Anreizen bis hin zu Bargeld für Neukunden immer weniger in ihre Netze investieren. Wenn Kundenzahlen und Netzinvestitionen nicht aufeinander abgestimmt würden, sei mit einer weiteren Qualitätsverschlechterung zu rechnen, so Van As. (apa/red)