Motorola MPx200: Microsofts erste Handy-Attacke

Windows total: Das neue Smartphone Motorola MPx200 ist das erste Handy, das mit einem Microsoft-Betriebssytem läuft. Und es verspricht dadurch noch einfachere und noch bessere Anbindung an die Windows-Welt. Ob es dieses Versprechen hält - der E-MEDIA-Test zeigt es.

Von außen sieht man dem Teil kaum an, was in ihm steckt. Es sieht aus wie ein normales, solides Klapphandy - eine große Tastatur fehlt genauso wie ein Touchscreen. Verräterisch sind nur die beiden Windows-typischen Tasten für Home und zurück auf der Tastatur.

Aber spätestens wenn sich das Handy nach dem Einschalten mit Smartphone 2002 und dem Windows-Logo meldet, wird klar - das hier ist was ganz Neues.

Jedenfalls für Handys - denn manches wird Windows-Usern ziemlich vertraut vorkommen. Wie etwa die Icons für die letzten vier benutzten Programme - entspricht der Schnellstartleiste in Windows. Im unteren Teil des Screens findet sich eine Übersicht über neue Nachrichten oder anstehende Termine - eine ziemlich praktische Idee.

Neues Bedienkonzept
Die dahinter liegenden, ellenlangen Menüs samt Pull-Down-Menüs wirken auf den ersten Blick reichlich unübersichtlich. Doch in Wahrheit sind sie nur ungewohnt. Nach ein wenig Einarbeitung lässt es sich nämlich sehr angenehm damit arbeiten.

Musik rund um die Uhr
Die Ausstattung ist ordentlich. So gibt es den MS MediaPlayer für die Wiedergabe von MP3 und Videos oder den MSN Messenger, mit dem man Kurznachrichten auch mit Internetusern austauschen kann. Für Bilder und Soundfiles stehen insgesamt 11 MB Speicher zur Verfügung - klingt viel, ist aber schon mit drei MP3-Songs aufgebraucht.

Speichernachschub bringen SD-oder MMC-Cards: 32 MB liegen bei, das Handy kann aber bis zu ein Gigabyte (!) verdauen - das reicht dann locker für 24 Stunden Musik in bester Qualität. Der SD-Slot kann aber noch mehr: Er dient auch als Schnittstelle für externe Geräte. Etwa für eine Digicam, die es allerdings nur als Zubehör gibt (Preis offen).

Turbo-Synch
Daten vom PC werden mit einer genormten Mini-USB-Schnittstelle überspielt. Solche Schnittstellen gibt es zum Beispiel auch bei vielen Digicams. Und bei der Verbindung mit dem PC zeigt das Windows-Betriebssystem, was es wirklich draufhat: Die Synchronisation von Outlook via Active Synch ist pippi-einfach und geht in einem echten Affenzahn über die Bühne.

Die Installation von neuen Programmen funktioniert ebenso easy: Ein Klick genügt, und es installiert sich von selbst. Toller Nebeneffekt: Das Handy wird über die USB-Schnittstelle auch geladen. Wenn ein Rechner in der Nähe ist, wie etwa im Büro, kann das Netzteil getrost zuhause bleiben.

Klasse auch das Adressbuch: Wie bei einer Vanity-Nummer (0900-callpizza) genügt es einfach, die dem Buchstaben zugeordnete Zifferntaste zu drücken - das Handy sucht blitzartig alle passenden Kombinationen heraus.

Dickes Minus: Die Akkulaufzeiten
Nominell schafft das Motorola 4,5 h Sprechzeit. Die Praxis zeigt: sehr optimistisch angesetzt. Für ein Microsoft-Handy unverständlich: Es gibt keinen Viewer für Word- oder Excel-Dateien. Zudem fehlt Java genauso wie Bluetooth. Verbesserungspotenzial steckt auch noch im seitlichen Jograd: Es dient nur zur Lautstärkeregulierung - wäre aber superpraktisch zum Navigieren in den Menüs.

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