Fusion der US-Grafikspezialisten: Adobe kauft Macromedia für 3,4 Milliarden Dollar

Die Adobe Systems, Marktführer für Design-Software, übernimmt den Hauptkonkurrenten Macromedia im Rahmen eines Aktientauschs für 3,4 Mrd. Dollar (2,6 Mrd. Euro). Dies gaben die beiden US-Unternehmen bekannt. Die Akrobat-Software (PDF) von Adobe ist auf fast allen Personal Computern installiert. Sie ermöglicht die Bearbeitung und den Tranfer von elektronischen Dokumenten, Fotos und Videos. Adobe offeriert auch Design-Software für grafische Nutzer.

Macromedia bietet "Flash"-Software und andere Produkte an, die für die Bearbeitung und Überspielung von Videos und Zeichentrick-Produkten sowie für Web-Konferenzen auf PCs, Handys und anderen elektronischen Produkten verwendet werden. Designer sind wichtige Nutzer von Macromedia-Software.

Adobe baut Spitzenposition aus
Adobe baut seine globale Spitzenposition durch den Macromedia-Kauf aus und rüstet sich für zunehmende Vorstöße von Microsoft. Microsoft will in seine nächste Betriebssystem-Software "Longhorn" nach Darstellung von Branchenkennern bessere Möglichkeiten zum Dokumenten-Transfer im Internet integrieren und damit Adobe verstärkt Konkurrenz machen.

Die Macromedia-Aktionäre erhalten im Rahmen der Transaktion 0,69 Adobe-Aktien je eigenen Anteil. Damit werden die Macromedia-Aktien mit 41,86 Dollar je Stück bewertet, was ein Aufgeld von 25,1 Prozent gegenüber Vorwochenschluss bedeutet.

Macromedia mit 18 Prozent beteiligt
Die Macromedia-Aktionäre werden nach der Transaktion mit rund 18 Prozent an der zusammengeschlossenen Gesellschaft beteiligt sein. Die Aktionäre beider Firmen und die Aufsichtsbehörden müssen noch ihre Zustimmung geben. Adobe-Chef Bruce Chizen behält die Führung.

Adobe hat daneben ein Aktienrückkauf-Programm von einer Mrd. Dollar angekündigt. Adobe erwartet für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres Ergebnisse, die am oberen Ende der bisherigen Prognose liegen dürften. Adobe war bisher von einem Quartalsumsatz von 475 Mio. Dollar bis 495 Mio. Dollar und einen Gewinn von 51 Cent bis 55 Cent je Aktie ausgegangen. (apa)