Studie: UMTS bringt Smartcards auf Erfolgkurs

Eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstitutes Frost & Sullivan lässt Smartcards-Hersteller den Ergebnissen des Geschäftsjahres 2003 optimistisch entgegenblicken. Vor allem UMTS-Dienste und das Aufkommen der SIM-Karten sollen den Smartcard-Herstellern den gewünschten Umsatz bringen.

Zwar prognostizieren Frost & Sullivan für 2003 erneute Einbrüche bei den Verkaufspreisen, jedoch sollen diese deutlich geringer als letztes Jahr ausfallen. Der Einsatz von Smartcards soll besonders im Bankwesen und für Identifikations- und Sicherheitsanwendungen boomen. Als Kassenschlager sieht das Marktforschungsinstitut die 32k- bis 64k-SIM-Karten und Java-Karten, die vor allem bei Zahlungen im Bereich des M-Commerce (Mobile Commerce) Anwendung finden werden.

Rund 1,91 Mio. Smartcards wurden weltweit 2002 ausgeliefert, wovon bis zu 55,7 Prozent Speicherchipkarten und der Rest Prozessorkarten ausmachten. Für das Jahr 2003 soll sich diese Aufteilung genau umdrehen. So sollen Prozessorkarten einen Anteil von 55,5 Prozent des Gesamtabsatz von 2,54 Mio. verkauften Smartcards einnehmen. Als Gründe für das schlechte Abschneiden des Smartcards-Marktes 2002 sieht das Marktforschungsinstitut das Überangebot von billigen 8k- bis 16k-Speicherkarten, das verlangsamte Wachstum der Handy-Userzahlen in Europa und die Stornierung von Produktionsäufträgen durch chinesische Telekommunikationsunternehmen.

Darüber hinaus soll der in der Telekommunikationsbranche immer deutlicher werdende Trend zu Mehrwertdiensten die Nachfrage nach 32k-, 64k- und 128k-Karten steigern. Auch die Etablierung des UMTS-Netzes soll, laut Frost & Sullivan, einen Markt für diese Karten schaffen, wobei Westeuropa als Hauptmarkt gesehen wird, auf dem kontinuierlich einfachere Karten durch hochwertige ersetzt werden.

Die SIM-Karten werden vor allem im Bereich des M-Commerce, also des mobilen Zahlens per Handy, eine große Rolle spielen. Gleichzeitig soll die Umstellung der Kreditkartenunternehmen von Magnetstreifenkarten auf Smartcards den Einsatz dieser Karten im M-Commerce verstärken. Bei den Kreditkarten wird darüber hinaus der Wechsel auf den EMV-(Europay/MasterCard/Visa)Standard für Aufschwung sorgen. Hatte das Jahr 2002 für diesen Sektor noch nicht die erwünschten Erfolge eingebracht, so setzen Frost & Sullivan für 2003 auf diesen Bereich. Hier werden verhältnismäßig günstige Smartcards angeboten, wobei das Sortiment von einfachen Kreditkarten bis hin zu Java-basierten Multifunktionskarten reicht. Vor allem Visa und MasterCard haben bereits zahlreiche Schritte unternommen um die Einbürgerung dieser Standards zu beschleunigen.

Ein weiterer Markt wird durch die Nutzung der Smartcards für Identifikations- und Sicherheitsanwendungen entstehen. Bei den Chip-basierten Identifikationskarten reicht das Angebot von Führerscheinen in Indien über militärische Identifikationskarten bis hin zu Personalausweisen in Ländern des Nahen Ostens. Besonderes Interesse kommt den Smartcards als Speichermedium für biometrische Daten zu. So können diese auf Reisedokumenten wie Pässen, Visakarten oder Personalausweisen gespeichert werden. Am effizientesten erweisen sich hier, laut Frost & Sullivan, die berührungslosen Smartcards.

Europa - wichtigster Markt
Nach Regionen aufgeschlüsselt bildete 2002 Europa gefolgt von Afrika und dem Nahen Osten mit einem Marktanteil von 43 Prozent einen wichtigen Markt. Dahinter folgte die asiatisch-pazifische Region und Nord- und Südamerika als führende Märkte für Speicher- und Prozessorenkarten. Für das Jahr 2003 sehen Frost & Sullivan vor allem durch der Einführung der GSM-Technologie in Nord- und Osteuropa, in Afrika, in asiatisch-pazifischen Regionen und in Nord- und Lateinamerika ein großes Wachstumspotenzial. Darüber hinaus sollen die steigenden Teilnehmerzahlen in diesen Regionen zu verstärkten Absätzen führen. (pte/red)

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