Scanner-Test: Wirklich schlechte Scanner gibt es nicht

Die Konsumentenschutz-Zeitschrift "Konsument" testet alljährlich die neuesten Scanner-Modelle. Das Test-Fazit des heurigen Jahres: Wirklich schlechte Scanner gibt es nicht. Bei der Endbenotung schneiden von den 17 Geräten in der Preisklasse von 100 bis 900 Euro 13 "gut" und vier "durchschnittlich" ab.

Die Konsumentenschutz-Zeitschrift nahm fünf Flachbett-Scanner, weitere zehn mit Durchlichtzusatz sowie zwei Filmscanner unter die Lupe. Im Jahresvergleich erweist sich, dass sich die Geräte in praktischer Hinsicht ständig weiterentwickeln.

Ergebnisse im Detail
In Bezug auf Grundfunktionen bieten die Testgeräte vergleichbare Qualität, die Preisunterschiede sind bei den Flachbettscannern mit Durchlichtzusatz sowie bei den Film-scannern am größten. Billige Filmscanner sind sowohl für Profis als auch Normalverbraucher uninteressant. Preisgünstige Flachbettscanner wiederum kann "Konsument" bei durchschnittlichen Ansprüchen empfehlen.

Texterkennungssoftware ist Standard
Die aktuellen Testgeräte haben den Vorteil, dass ein Texterkennungsprogramm also eine OCR-Software (Optical Character Recognition) bereits Standard ist. Diese Software ermöglicht das Einscannen und Bearbeiten von Schriftdokumenten mit Textverarbeitungsprogrammen - was normalerweise nicht funktioniert, weil die Vorlage beim Scannen in eine Bilddatei umgewandelt wird.

USB-Schnittstelle
Weiters verfügen alle neuen Geräte bereits über eine USB-Schnittstelle, was den Anschluss an den PC unproblematisch macht.

Durchlichtaufsatz
Um auch Dias oder Filmstreifen einscannen zu können, ist ein Durchlichtaufsatz (oder Durchlichteinheit) erforderlich. Dieser Durchlichtaufsatz kann separat oder fest eingebaut sein. Die Handhabung und zum Teil auch die Ausführung der Durchlichtaufsätze lassen allerdings zu wünschen übrig. Die Ergebnisse reichen nicht an jene von speziellen Filmscannern heran.

Kaufempfehlungen
Wer beim digitalen Fotoalbum Wert auf hohe Qualität legt und sich zumindest halbprofessionell damit befassen möchte, wird um einen entsprechenden hochpreisigen Filmscanner nicht herumkommen. Der 900 Euro teure "Nikon CoolScan IV" liegt nicht grundlos punktemäßig deutlich voran. Qualität, Handhabung, Funktionen, Software - es passt alles zusammen. Dem "FilmScan 35 Silver SE" der Firma "Mikrotek" liegt ein anderes Konzept zugrunde. Im Vordergrund steht hier der niedrige Preis und die Kompaktheit, qualitativ ist dieses Gerät jedoch nur mittelmäßig. Angesichts dessen macht ihn seine ausschließliche Verwendbarkeit für Dias und Negative uninteressant.

Höherer Preis ungleich höhere Qualität
Flachbettscanner ohne Durchlichtaufsatz sind bereits unter 150 Euro erhältlich. Mit dem Preis steigt nicht unbedingt die Qualität, sondern die Ausstattung. Zu den bestausgestatteten Flachbettscannern im Test gehört der "CanoScan 9900 F" um 500 Euro. Er erlaubt als einziger das Einscannen von acht Dias oder vier Negativstreifen gleichzeitig. Beim "HP Scanjet 5500 C" um 400 Euro liegt der Vorteil wiederum beim automatischen Fotoeinzug. Das bedeutet, man kann einen Stapel von bis zu 15 Bildern einlegen und sich dann gemütlich zurücklehnen. Bezüglich Schneckentempo fiel den Testern der Flachbettscanner von "Mustek" um 135 Euro auf: Für einen Scanvorgang bei einem 13 x 15 cm großen Foto benötigt dieses Gerät zwischen 30 Sekunden und fast drei Minuten.