PC-Überhitzung: Neue Wasserpumpe schafft Abhilfe

Das US-Start-up-Unternehmen Cooligy hat nach Angaben des Wissenschaftsmagazins New Scientist ein neues Kühlsystem für Computer entwickelt. Anders als bisherige Systeme sind bei dem Produkt keine beweglichen Teile integriert. Computer-Hersteller haben immer wieder mit den Problemen bei leisungsfähigeren Chips gekämpft: Je schneller sie waren, desto heißer wurden sie.

Der Unterschied der Cooligy-Systeme gegenüber anderen ist die Tatsache, dass die verwendete Pumpe auf elektro-osmotischer Basis das Wasser durch den Computer steuert. Dadurch entfallen bewegliche Teile. Die Pumpe arbeitet völlig lautlos.

Pumpe besteht aus Glasscheibe
Die Pumpe ist darüber hinaus völlig lautlos. Sie besteht aus einer Glasscheibe, die zwei Millimeter dick und fünf Zentimeter im Durchmesser ist und mit kleinen durchlöcherten Kanälen besetzt ist, die von einer Seite zur anderen reichen. Mithilfe von Schwachstrom wird das Wasser in Fluß versetzt. In ersten Experimenten hat Ken Goodson von der Stanford University, der das System entwickelt hat, eine Durchflussrate von 200 Millimeter pro Minute erreicht. Das würde nach Angaben der Experten ausreichen, um Chips, die 120 Watt Hitze pro Quadratzentimeter abstrahlen, und Hotspots, die es auf bis zu 500 Watt bringen, zu kühlen. Im Vergleich dazu strahlen Intel Centrino Chips etwa 35 Watt ab.

Luftkühlungen reichen nicht mehr aus
Die neuen Highspeed-Laptops und Desktops werden so große Hitze entwickeln, dass sie mit den bisherigen Luftkühlungen kaum mehr das Auslangen finden werden. Das nächste Problem bei der Kühlung ist die Tatsache, dass kleine Ventilatoren immer lauter werden und zusätzlich anfällig für mechanische Probleme wurden. Einige der Unternehmen haben daher neue Kühlsysteme auf Wasserbasis entwickelt. Dem Moore's Law zufolge verdoppelt sich die Geschwindigkeit der Computer alle 18 Monate. "Mit jedem dieser Schritte steigt die Hitze um das Doppelte", so Andy Keane von Cooligy. Bisher existieren bereits einige wassergekühlte Geräte: Ein Pentium-IV-Laptop wurde im Februar 2002 von Hitachi vorgestellt, ein anderer im Mai 2003 von NEC. (pte/red)

Weitere Informationen: