Hartlauer startet "digital foto world": Eigene Software verspricht bessere Bilder

Sichtlich unzufrieden mit dem derzeitigen Angebot am Fotomarkt hat sich "Fotolöwe" Hartlauer entschlossen, seine eigene Software zur Ausarbeitung digitaler Fotos zu entwickeln. Für die Vermarktung der neuen "digital foto world" Station kündigte Robert Hartlauer, Chef der gleichnamigen oberösterreichischen Foto- und Elektrohandelskette, wie gewohnt eine "lautstarke Eröffnungskampagne" an.

Nach genauer Studie aller in Österreich angebotenen Fotoausarbeitungsstationen habe Hartlauer stets Mängel entdeckt, daher habe er beschlossen die Software für seine Selbstbedienungsstation eigens entwickeln zu lassen. "Wir haben versucht, den Prozess der digitalen Fotografie zu Ende zu denken, sprich, wie kommt der Kunde zu seinen Fotos", so Hartlauer bei einer Pressekonferenz in Wien. Auf diesem Sektor ist nach Ansicht des "Fotolöwen" zu wenig getan worden.

Webalbum und elektronische Grüße
Die Vorteile seiner Selbstbedienungsstation beschrieb Hartlauer als "einzigartig und einmalig". So könne der Kunde Vergrößerungen und Nachbestellungen gleich in Auftrag geben. Auch Nachbearbeitungen, wie etwa die Auswahl eines bestimmten Fotoausschnittes sowie eine Schwarz-Weiß-Ausarbeitung seien mit Hartlauers "einmaligem" Gerät möglich. Begeistert zeigte sich der Firmenchef auch von der so genannten "elektronischen Grußkarte" sowie dem "Webfotoalbum", das den Kunden gratis zu Verfügung gestellt werden soll. Kostenlos sei auch die Software, zumindest für Hartlauer-Kunden, er selbst habe etwa 2 Millionen Euro Entwicklungskosten für Soft- und Hardware investiert, so Hartlauer.

Lautstarke Werbung
Die neue Fotostation, die in allen 153 Hartlauer-Filialen Österreichweit verfügbar sein werde, soll "lautstark beworben" werden, so der Firmenchef. Dazu gehören kostenlose Foto-Poster, diverse Gewinnspiele und Verlosungen.

Digitale Ausarbeitung nimmt zu
Gefragt, ob sich das Geschäft lohnen werde, meinte Hartlauer: "Wenn man am digitalen Ausarbeitungsmarkt tätig sein will, führt kein Weg daran vorbei, selbst wenn es ein Flop werden sollte." Er glaube aber auf jeden Fall an ein Wachstum am Ausarbeitungsmarkt und gehe deshalb diesen Weg. Klares Ziel sei es den Marktanteil auf dem digitalen Fotosektor - im Vorjahr neun Prozent - heuer auf fünfzehn und 2005 auf zwanzig Prozent zu steigern. Der gesamte Fotosektor belaufe sich auf etwa ein Drittel des Gesamtumsatzes, der im Vorjahr 208 Millionen Euro betrug. Für heuer rechnet Hartlauer mit einem Gesamtplus von fünf Prozent.

Hartlauer über Personalkosten
Auf die derzeit heftig diskutierte Liberalisierung der Arbeitszeiten bzw. der Öffnungszeiten angesprochen, bekräftigte der Jungunternehmer erneut seinen Standpunkt: "Ich kann mir als Dienstleistungsunternehmen den größten Kostenfaktor, nämlich das Personal, mit einen Zuschlag von 1,5 nicht leisten. Die zuschlagfreien Zeiten müssten verlängert werden. In der jetzigen Situation sind die Personalkosten nicht tragbar", so Hartlauer. "Wobei das Vernünftigste eine völlige Liberalisierung der Arbeitszeiten wäre".

Expansion geht weiter
Auch seine Expansionspläne habe Hartlauer nicht ruhen lassen. Mit Eisenstadt ziehe er nach langer Suche nach einem passenden Standort nun endlich in die letzte Landeshauptstadt ein. Angepeilt seinen auch Standort Dornbirn und das Donauzentrum. Das Geschäft in Slowenien, wo er Ende 2003 die erste Filiale eröffnete und weiter fünf in Sicht habe, bezeichnete Hartlauer als erfolgreich. (apa)