Einheitliches Brennen: "DVD+RW-Allianz" meldet Erfolge

Im Streit um die verschiedenen Formate des populären Allzweck-Speichermedium DVD hat die so genannte "DVD+RW- Allianz" neue Erfolge erzielt. Inzwischen unterstützten auch Hersteller von Computerlaufwerken zusätzlich zu dem DVD-ROM-Format für PC-Laufwerke auch das von der Allianz propagierte Format mit dem Pluszeichen. Damit sei ein weiterer großer Schritt in Richtung Konvergenz zwischen Computer und DVD-Playern gelungen, sagte Kevin Jefcoat von dem Hersteller von digitalen Medien, Verbatim, auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin.

Verbraucher könnten nun ihre auf Band aufgenommenen Videos auf DVD speichern und anschließend auf nahezu allen PC-Laufwerken und DVD- Playern im Wohnzimmer anschauen, hieß es. "Der Nutzer muss jetzt nicht mehr wissen, um welches Format es sich handelt", sagte Andreas Küsters von dem Laufwerke- und Medien-Hersteller Ricoh.

Bislang gab es unter den Herstellern von DVD-Medien und Abspielgeräten einen heftigen Kampf darum, welches technische Format sich im Markt durchsetzen wird. Für den Verbraucher hatte dies zur Folge, dass er nicht sicher sein konnte, ob sein DVD-Player auch alle DVDs abspielen kann.
Darüber hinaus ließen sich auf dem PC bespielte DVDs meist nicht auf dem Abspielgerät im Wohnzimmer ansehen.

Kompatibel mit dem PC
Während Gerätehersteller wie Pioneer das DVD-RW (mit Minuszeichen) und Panasonic das PC-Format DVD-ROM favorisierten, setzt die DVD+Allianz, darunter Unternehmen wie Philips, HP, Dell, Ricoh und Sony, auf das Format mit dem Pluszeichen. Das Format sollte sicherstellen, dass aufgenommene DVDs nicht nur auf allen DVD-Playern und Recordern abspielbar sind, sonder auch in den PC-Laufwerken funktionieren.

Ende Oktober will Verbatim neue Medien auf den Markt bringen, die sich durch Einsatz eines neuen Farbstoffs innerhalb von zehn Minuten brennen lassen. Die nötige Brenndauer der einmal beschreibbaren Silberscheiben (DVD+R) werde damit erneut um die Hälfte reduziert, teilte das Unternehmen mit. Bereits im September sollen neue DVD+RW- Medien (mehrfach beschreibbar) auf den Markt kommen, bei der sich die Brenndauer mit Hilfe neuer Technologie bei 15 Minuten ebenfalls um die Hälfte reduziert.

Nach Erhebungen der Gesellschaft für Konsumforschung GfK haben DVD-Recorder, die das Plus-Format unterstützten, in Europa einen Marktanteil von 72 Prozent gegenüber 27 Prozent für die RAM-Variante und einem Prozent für das Minus-Format DVD-RW. (apa/red)