Netgear Orbi im Test

Netgear Orbi im Test

Da legt man sich ins Schlafzimmer und möchte noch ein wenig im Web surfen oder Netflix schauen, doch nichts geht – das WLAN-Signal ist viel zu schwach. Der Router steht im Wohnzimmer, er ist zu weit weg. Viele kennen das Problem, Netgear bietet mit Orbi eine Lösung dafür.

Netgear bewirbt Orbi als erstes Triband-WLAN-System für Heimnetzwerke. Es soll WLAN in jede Ecke des Hauses bringen. Bei Dualband-Routern weiß man, wie sie funktionieren – für ältere Geräte, die nur langsame WLAN-Standards unterstützen, wird das 2,4-GHz-Frequenzband genutzt, während WLAN n und vor allem der neue WLAN-ac-Standard das schnellere 5-GHz-Frequenzband verwenden. Aber wozu dann ein drittes Band? Und reicht nicht ein einfacher Repeater, der das WLAN-Signal verstärkt? Also – der Reihe nach.

Bei einem WLAN-Router wird das Signal schwächer, je weiter man sich von ihm entfernt – die Datenübertragungsrate sinkt. Möbel und vor allem Wände sorgen ebenfalls dafür, dass die Signalstärke drastisch fällt. Bei Dualband-Routern hat speziell das schnelle 5-Ghz-Band eine geringe Reichweite. Um dennoch in mehreren Räumen einigermaßen gute Übertragungsraten hinzubekommen, kann ein WLAN-Repeater eingesetzt werden. Dieser empfängt das Router-Signal und sendet es mit voller Kraft erneut aus. Das Problem ist, dass der Repeater mit demselben Modul sendet und empfängt. Die beworbene Leistung wird somit halbiert, von z. B. 1.300 Mbit/s im 5-GHz-Band kommen maximal 650 Mbit/s beim WLAN-Endgerät an – in der Praxis ist es deutlich weniger. Anders bei Netgears Orbi: Das Triband-fähige Set – bestehend aus dem eigentlichen Router und einem Satelliten – kann neben dem 2,4-GHz-Netz nicht nur ein, sondern gleich zwei Netze im 5-GHz-Band aufbauen. Somit entsprechen das 2,4-GHz-Netz und eines der 5-GHz-Netze einem gewöhnlichen Dualband-Router. Das zweite 5-GHz-Netz dient jedoch unabhängig davon als Verbindungskanal zwischen Router und Satellit. Heißt: Die anderen beiden Netze werden bei der Datenübertragung zwischen Router und Satellit nicht belastet.

Von der Handhabung her unterscheiden sich die beiden Orbi-Geräte kaum von einem Router-Repeater-Gespann. Der Router wird mit dem Modem verbunden, während der Satellit an einem Platz im Haus bzw. in der Wohnung aufgestellt wird, an dem er ein noch ausreichend starkes Signal vom Router empfängt. Ein Vorteil der beiden gleich großen Orbi-Geräte ist, dass sie nicht wie typische Router aussehen. Externe WLAN-Antennen gibt es nicht, stattdessen arbeitet das Orbi-Gespann mit sechs (Router) bzw. vier (Satellit) internen Antennen. Auch sonst erinnert das Set eher an Luftbefeuchter oder Vasen. Dadurch lässt es sich optisch besser ins Eigenheim integrieren.