Samsung Galaxy Watch5 Pro im Test

Samsung Galaxy Watch5 Pro im Test

Die Galaxy Watch5 Pro ist weit mehr als eine gewöhnliche Smartwatch – lässt doch der immense Funktionsumfang so manche klassische Sportuhr blass aussehen. e-media hat das neue Samsung-Wearable einem Praxistest unterzogen.

Der Markt der Smartwatches wird immer unübersichtlicher. Jeder Elektronik­hersteller, der was auf sich hält, hat einen smarten Handgelenkwecker im Portfolio. Und die jährlichen bzw. zweijährlichen Updates machen einem die Wahl noch schwerer. Derzeit rücken klassische Smartwatches und dedizierte Sport­uhren immer enger zusammen. Es sind Nuancen, die sie noch unterscheiden. Das beste Beispiel dafür ist die neue Samsung Galaxy Watch5 Pro. Sie bietet in der neuesten Generation schon so viele Funktionen, dass selbst die größten Geeks nicht alle nutzen werden. Maßgeblich dafür verantwortlich: die Software. Samsung nutzt für die Galaxy Watch5 Pro das Google-Betriebssystem Wear OS, womit es eine direkte Anbindung zum Play Store gibt und damit zu Tausenden Apps für jeden Gusto. iPhone-User können um die neue Samsung-Uhr einen großen Bogen machen – mit iOS ist keine Verbindung möglich.

Geht nicht gibt’s nicht

Die Watch5 Pro wurde in Sachen Materialgüte deutlich aufgewertet: Das Gehäuse ist aus Titan, wahlweise schwarz oder grau. Unter dem robusten Saphirglas liegt der schnell reagierende, farbenfrohe Touchscreen, der sich auch noch bei leichtem Regen und mit verschwitzten Fingern easy bedienen lässt. Mit 45 Millimetern Durchmesser ist die Uhr nichts für zarte Handgelenke. Das robuste Gummiband hat einen magnetischen Schließ­mechanismus, der sich stufenlos verstellen lässt. Schade: Die drehbare Lünette des Vorgänger­modells ist verschwunden – ersetzt wird die „Hardware“ durch eine digitale Lünette am Bildschirmrand. Die Funktion ist so zwar erhalten geblieben, die coole Haptik aber verloren gegangen. Die 5er Pro baut mit 1,5 Zentimetern eher hoch. Dafür gibt es von der Uhr Leistung satt: Ein BioActive-Sensor auf der Uhrenunterseite misst neben Herzfrequenz und Blutsauerstoffgehalt auch den Stresslevel. Mit all den Daten lässt sich sogar eine EKG-Funktion aktivieren (über die Samsung-Health-App und ein Samsung-Smartphone). Die Pulsmessung funktioniert dabei erstaunlich gut. Leider lässt sich die Watch5 Pro nicht mit einem Pulsgurt koppeln. Im direkten Vergleich liegen die Werte beim Laufen, Wandern und Radfahren fast exakt gleichauf, die Abweichung betrug maximal drei Schläge pro Minute bei sehr hoher Puls­frequenz. Beim Training im Gym war der Unterschied noch am größten, auch hier aber lagen die Werte dicht beisammen. Für Hobbysportler absolut ausreichend – und selbst für semiprofessionelle Läufer genügt die Genauigkeit, um das Training zu tracken. Apropos Tracking: Die Uhr besitzt eine praktische Navigationsfunktion, die einen – sollte man sich in der freien Natur vergehen, verlaufen oder verfahren – auf demselben Weg wieder zum Startpunkt retour führt. Die GPS-Funktion ist sehr exakt, selbst in stark bebautem Stadtgebiet – Google Maps lässt grüßen.

Dauerläufer

Im Vergleich zum Vorgängermodell wurde der Akku um rund 60 Prozent vergrößert. Dadurch hielt die Watch5 Pro im Alltagsbetrieb mit etwas Sport, Schlaftracking und Verbindung zum Smartphone im Schnitt knapp über zwei volle Tage. Wer die Uhr für Dauerläufe und sehr ausgedehnte Radtouren nutzt, wird einen ganzen Sporttag locker schaffen. Da macht vorher eher der Träger schlapp als der Akku. Für Läufer bietet die Uhr die praktische Lauf-Coach-Funktion, die die zuvor definierten Trainingsziele penibel kontrolliert und warnt, sollte man davon abweichen. Die 13 vordefinierten Sport-Aktivitäten können zusätzlich individuell erweitert werden. Zudem wurde das Schlaftracking verfeinert. Auch interessant: das Körperanalysetool, welches etwa Fett- und Muskelanteil mitteilt und dabei erstaunlich korrekt ist. Um all die Daten nach Aktivitäten richtig analysieren zu können, sollte man aber die App verwenden.

Die Auswertungen sind sehr detailliert und übersteigen meist den Infobedarf von Freizeit-Sportlern. Nach sieben Testtagen und einer Reihe von getrackten Sport-Aktivitäten lässt sich definitiv sagen, dass man wahrscheinlich kaum mehr brauchen wird, als die Uhr ohnehin schon kann. Nur echte Profisportler könnten mit einer reinrassigen Sportuhr glücklicher werden, primär wegen der Brustgurtkoppelung. Den Rest kann die Samsung Galaxy Watch5 Pro auch – eben ein mächtiges Sportgerät.

Fazit: Etwas groß und hoch, dafür ausdauernd, robust, ultra-flexibel einsetz- und vernetzbar, bietet sie einen kaum ausnutzbaren Funktionsumfang, der selbst von sehr engagierten Hobbysportlern und Techno-Geeks nicht auszureizen ist.

Samsung Galaxy Watch5 Pro

» 1,36-Zoll-AMOLED-Touch-Display (450 x 450 P.)
» 16/1,5 GB Speicher/RAM
» Optische Pulsmessung, Schlafanalyse, Körperzusammensetzung, Route Workout, Trackback (GPS), Musikspeicher, Bezahlfunktion
» WLAN n, BT 5.2, NFC
» Titangehäuse, Saphirglas
» Wear OS
» Wasser­dicht (IPX8), Robustheit: MIL-STD-810H
» 590-mAh-Akku (bis zu 80 Std. Laufzeit), kabelloses Laden, Fast Charge
» Kompatibilität: ab Android 8.0
» 45 mm
» 46 g
» Preis: ca. € 390,–

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