Huawei Watch D im Test

Huawei Watch D im Test

Mit der Watch D bringt Huawei eine Smartwatch auf den Markt, die näher an einem Medizinprodukt dran ist als an einem Geek-Gadget. Im Test zeigt sich: Die Zielgruppe ist breit, aber es gibt auch kleine Tücken.

Der Smartwatch-Markt ist heiß umkämpft – fast jeder Hersteller hat verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Schwerpunkten und in diversen Preis­klassen im Programm, mit denen ein möglichst breites Publikum angesprochen werden soll. Die brandneue Watch D des chinesischen Tech-Brands Huawei sticht hier heraus, denn sie ist nicht nur eine Smartwatch mit Fitnessanspruch, sie hat durch ihre eingebaute EKG- und spezielle Blutdruckmessfunktion sogar eine europäische Zertifizierung als medizinisches Gerät. Einzigartig: Im Armband versteckt sich ein aufblasbares Luftkissen, welches den Blutdruck besonders genau misst. Aufgeblasen wird der „Arc Airbag“ mittels kleiner Pumpe, die direkt in der Uhr verbaut ist. Damit kann die Watch D sowohl den systolischen als auch den diastolischen Blutdruck mit einer Genauigkeit von 0,01 mmHg messen – der Einheit, in der der Blutdruck angegeben wird.

Selbstanalyse per App

Herzstück der Wellness-Watch ist die Huawei-Health-App, mit der die ausführlichen Messdaten ausgewertet und gespeichert werden können. Die Messung von Puls, Hauttemperatur oder Sauerstoffsättigung gehört ebenso dazu wie Schlaf­überwachung und Stresskontrolle sowie rund 70 Work­out-Modi. Natürlich bekommt man auch seine Nachrichten auf die Uhr (wenn man das möchte), und die Steuerung des Smartphones gelingt ebenso. Aber all das zeichnet die Huawei Watch D nicht aus. Neben der extrem präzisen Blutdruckmessung ist es das EKG-Feature, mit dem sich die Uhr von der Konkurrenz abhebt. Dafür hat die Huawei-Watch eine zweite Elek­trode an der Seite verbaut. Auf der Unterseite ist ein Gesundheitssensor untergebracht, der auch den Blutsauerstoffwert ermitteln kann. Startet man die EKG-Funktion, muss die zweite Elek­trode rund 30 Sekunden lang mit der anderen Hand berührt werden, damit die Uhr feststellen kann, ob die Herzströme im grünen Bereich sind. Huawei gibt an, damit unter anderem auch Vorhofflimmern in Echtzeit detektieren zu können. Unsere Testperson ist kerngesund, daher gab es keine Auffälligkeiten. Die Health-App selbst ist intuitiv aufgebaut, sehr übersichtlich und leicht bedienbar. So neigt man dazu, durchaus öfters am Tag seine Bio-Daten einsehen zu wollen, und hat ein gutes Gefühl, wenn alles im grünen Bereich ist, man seinen Schlaf rückwirkend analysiert bekommt und erkennt, dass man auch recht aktiv unterwegs war.

Vielseitig, aber auch wuchtig

Abseits der Gesundheitsfeatures hat die Watch D eine Vielzahl von „klassischen“ Funktionen, die kaum jemand im Alltag ausschöpfen kann. Die Uhr kommt im rechteckigen Aluminium-Gehäuse mit zwei unterschiedlich langen Armbändern und dazu passend zwei verschiedenen Luftkissen. Geladen wird die Watch D kabellos via Induktion, der Akku hielt im Praxistest fast fünf volle Tage.