Fauna Audiobrille im Test
Mit ihrer Audiobrille beschreitet Fauna, die Tochter des Grazer Unternehmens USound, neue Wege in Sachen Audio-Wearables. e-media hat eines der Modelle probegetragen.
Musik hören und telefonieren und dabei die Hände frei haben, aber immer noch Umgebungsgeräusche mitbekommen – das lässt sich mit modernen Wireless-Kopfhörern leicht bewerkstelligen.
Es geht aber auch, ohne die Ohren „abzudichten“: mit einer Audiobrille. An dieser Wearable-Idee haben sich bereits mehrere Hersteller versucht. Unser Testmodell stammt aus der Schmiede von Fauna, einer Tochter des österreichischen Mikrolautsprecher-Spezialisten USound. Die aktuell vier verschiedenen Design-Variationen der Hightech-Brille lassen sich, wie herkömmliche Brillen, vom Optiker anpassen und mit UV-Schutz oder optischen Gläsern bestücken. Ab September sind sie in Österreich auf dem Markt.
Beim Aufklappen des mitgelieferten Lade-Etuis verbindet sich die Brille über Bluetooth mit dem Smartphone. Optional kann die Verbindung mithilfe der kostenlosen Fauna-App hergestellt werden. Diese fragt Nutzungsgewohnheiten ab und erstellt ein Persönlichkeitsprofil. Abgesehen von der Möglichkeit, sich ans regelmäßige Trinken oder Bewegen erinnern zu lassen, bietet die App aber noch keinen großen Zusatznutzen.
Gesteuert werden die Audiofunktionen der Brille über die mittleren Teile der Bügel. Streichende Bewegungen regeln die Lautstärke, mit einem Tippen stoppt man die Musik oder kann Anrufe annehmen bzw. beenden. Auch der Sprachassistent am Smartphone lässt sich so aktivieren. Im Test funktioniert das Regeln der Lautstärke sehr gut, Play & Stop dagegen nur sporadisch.
Überraschend rund und klar ist – angesichts der kleinen Speaker – der Sound. Satte Bässe darf man sich aber nicht erwarten. Bis zu etwa 60 Prozent der Maximallautstärke bekommt die Umgebung davon nichts bis wenig mit. Umgekehrt gibt es keinerlei Einschränkungen in der eigenen akustischen Wahrnehmung des Umfelds – ein großer Vorteil im Stadtverkehr. Bei höherer Lautstärke nehmen die Umstehenden ein Quäken wie bei schlecht isolierten Kopfhörern wahr. Für private Telefongespräche in öffentlichen Verkehrsmitteln eignet sich die Audiobrille daher weniger.
Abzüge gibt es beim Telefonieren: Für den Angerufenen ist man zwar gut verständlich, allerdings war im Test dabei oft ein Echo zu hören. Auch die Sprachausgabe war wiederholt ruckelig.<<
Fazit: Die Idee hinter der Fauna gefällt uns sehr gut: Die Umgebung bleibt hörbar. Positiv überrascht der angenehme Klang, auch wenn die Bässe recht dünn sind. Luft nach oben gibt es bei Sprachqualität, Präzision der Steuerung sowie Funktionalität der App.
Fauna Audiobrille
➜ 2-Wege-Soundsystem mit elektrodynamischem Woofer
➜ Frequenz: 250 Hz bis 20 kHz
➜ 2 Mikrofone, Touch-Steuerung, Fauna- App, ca. 4 Stunden Akkulaufzeit
➜ Bluetooth 5.0, Micro-USB (Lade-Etui)
➜ 14,5 x 4,7/4,9 x 15/15,4 cm (je nach Ausführung), 50 g
➜ Preis: ca. € 249,– (UVP)