Apple Watch Series 4 im Test

Apple Watch Series 4 im Test

Endlich gibt es die Apple Watch Series 4 auch in Österreich. Dank eSIM wird die smarte Uhr zum handlichen iPhone-Ersatz. e-media hat sich angesehen, was das neue Apple-Gadget noch zu bieten hat.

Bereits im September 2018 wurde die vierte Generation von Apples Smartwatch gelauncht – der
offizielle Verkaufsstart in Österreich erfolgte jedoch erst Mitte Juni. e-media hatte die Gelegenheit, die Apple Watch Series 4 einem Alltagstest zu unterziehen.

Im Vergleich zu den Vorgängern ist die neue Version um zwei Millimeter gewachsen. Die Series 4 gibt es in den Dimensionen 40 und 44 Millimeter. Das OLED-Touch-Display hat einen sehr schmalen Rand und abgerundete Ecken, das Gehäuse aus Aluminium (der Boden ist aus Saphirglas und Keramik) ist hochwertig verarbeitet. Unser Testgerät, es hat ein Sportarmband aus Kunststoff, fühlt sich am Handgelenk angenehm an, sitzt optimal und sieht auch sehr gut aus. So viel zum ersten Eindruck.

Benutzeroberfläche & Bedienung

Dank größerem Gehäuse und optimiertem Display hat die Series 4 eine im Vergleich zum Vorgängermodell 30 Prozent größere Oberfläche. Apps und Schriften sind größer und leichter lesbar. Auch die Komplikationen wurden überarbeitet – jene Informationselemente, die neben der Uhrzeit angezeigt werden und sich individuell anpassen lassen. So haben etwa im Zifferblatt „Infograph“ ganze acht Komplikationen Platz.
Die Bedienung der Watch erfolgt via Touch-Display, die drehbare Krone und eine Seitentaste. Neu ist, dass die Digital Crown mit der „Taptic Engine“ gekoppelt ist und so haptisches Feedback beim Scrollen, Zoomen und Auswählen wiedergibt.

Gesundheits- & Fitnessmonitor

Zu den Besonderheiten, mit denen Apple die Series 4 bewirbt, zählen „revolutionäre Gesundheitsfunktionen“. Und diesmal ist es keine Übertreibung, denn die Watch kann ein EKG erstellen. Dazu wurde der im Geräteboden verbaute optische Herzsensor um eine Elektrode ergänzt. Der zweite Teil des elektrischen Herzsensors ist in der Digital Crown integriert. Alle Herzrhythmus-Infos – inklusive Klassifikation, ob es etwa Anzeichen von Vorhofflimmern gibt – liefert die EKG-App. Sie arbeitet periodisch im Hintergrund und warnt auf Wunsch den Benutzer, falls ein Schwellenwert über- oder unterschritten wird.

Ein weiteres Novum ist die Sturzerkennung. Mithilfe von Beschleunigungs- und Gyrosensor sowie speziellen Algorithmen, die die Bewegungsbahn des Handgelenks und die Aufprallbeschleunigung messen, soll die Uhr erkennen, wenn ihr Träger hinfällt oder zusammenbricht. Die Watch schickt dem Benutzer dann eine Nachricht, die er wegdrücken oder zum Wählen der Notrufnummer 112 nutzen kann. Wird jedoch 60 Sekunden lang keine Bewegung registriert, wählt die Watch den Rettungsdienst automatisch und schickt auch gleich den Standort an bei der Einrichtung hinterlegte Notfallkontakte. Die Notruffunktion kann auch ohne Sturz durch längeres Drücken der Seitentaste aufgerufen werden. Weitere Einstellungen lassen sich am iPhone in der Watch-App vornehmen.

In Sachen Fitness verfügt die Series 4 über eine automatische Trainingserkennung. Zudem gibt es Trainingsprogramme etwa fürs Laufen, Radfahren, Rudern, Yoga, Wandern oder Schwimmen, bei denen man Ziele setzen und bis zu fünf Messwerte im Auge behalten kann. Neben Trainingszeit und Kalorienverbrauch sind das etwa Trittfrequenz, Tempoalarm oder „Rollende Pace“.

Telefon fürs Handgelenk

Das Aushängeschild der Watch Series 4 ist jedoch die Möglichkeit, sie auch komplett ohne iPhone zu nutzen. Möglich macht das die in den „Cellular-Modellen“ verbaute eSIM. Dadurch wählt sich die Uhr ins Mobilfunknetz ein (LTE bzw. UMTS) und bekommt Funktionen, wie man sie vom iPhone kennt. Heißt im Klartext: Mit der Series 4 kann telefoniert werden, auch wenn das iPhone daheim bleibt. Dabei muss man nicht wie Knight Rider in die Uhr sprechen, sondern kann die Hand auch ganz normal baumeln lassen oder in die Hosentasche stecken. Wir waren im Test von der Sprach- und Übertragungsqualität begeistert. Eleganter – und umsichtiger den Mitmenschen gegenüber – ist es, wenn man zum Telefonieren AirPods nützt. Ein weiteres Kommunikationsfeature ist die Walkie-Talkie-Funktion, die Gespräche zwischen zwei Series-4-Nutzern ermöglicht.

Dank der eSIM kann die Watch auch problemlos zum Bezahlen mit Apple Pay genutzt werden, selbst wenn man das iPhone nicht dabeihat.
Nur Roaming wird nicht unterstützt. Befindet man sich im Ausland, kann die Watch nur in Kombination mit dem iPhone genutzt werden. Diese Restriktion kommt direkt von Apple und gilt weltweit.

eSIM-Features nur bei A1

Um die Telefonie-Funktionen der Series 4 nützen zu können, braucht
es einen Mobilfunkprovider, der die Apple-Lösung unterstützt. In Österreich ist das Branchenprimus A1 – vorerst exklusiv. Wer sich also das Teil zulegen will, benötigt zur Uhr einen „A1 Go“-Tarif. Zusätzlich fallen für die eSIM monatlich 6,90 Euro an.

Die Apple Watch Series 4 wird in zwei Modellvarianten direkt bei A1 angeboten (Online und Shops) und kann auf Wunsch auch in 24 Monats-
raten abbezahlt werden. Mehr Infos unter: www.a1.net/apple-watch-series-4. Die neue Apple-Smartwatch ist aber selbstverständlich auch bei diversen anderen Händlern zu haben.<<

Fazit: Die Apple Watch Series 4 ist
eine hochwertige Smartwatch, die sich dank der Gesundheitsfeatures nicht nur für sportbegeisterte, sondern auch für betagte Träger eignet. Einziges Manko ist, dass sie nur in Kombination mit einem iPhone funktioniert.

Apple Watch Series 4 (A2008)


➜ Smartwatch mit LTE & UMTS (eSIM)
➜ Betriebssystem: watchOS 5
➜ Display: OLED-Retina mit Force Touch (1.000 Nits), Aufl.: 448 x 368 Pixel
➜ CPU: S4 Dual Core, 16 GB Speicher
➜ GPS, GLONASS, Galileo, QZSS, Bluetooth 5.0, WLAN
➜ Sensoren: Pulsmesser (opt. & elektr.), Barometer, Höhenmesser, Lichtsensor, Gyroskop, Beschleunigungssensor
➜ 44 x 38 x 10,7 cm, 36,7 g
➜ Preis: ca. € 528,-

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