Sony Alpha 6300: Schneller scharf

 Sony Alpha 6300: Schneller scharf

Sonys Alpha 6300 fokussiert schneller als jede andere Digicam mit Wechselobjektiv. Doch das ist nicht der einzige Punkt, in dem die Alpha 6300 überzeugt. Der Test zeigt, weshalb sie aktuell eine der besten Systemkameras auf dem Markt ist.

Nachdem Sony im Jahr 2015 keine einzige neue E-Mount-Systemkamera mit APS-C-Sensor auf den Markt gebracht hat, legen die Japaner mit der Alpha 6300 nun wieder ordentlich vor. Die Highlights: ein neu entwickelter, besonders lichtempfindlicher 24-Megapixel-Sensor. Der laut eigenen Angaben schnellste Autofokus der Welt, der noch dazu die meisten (425) Phasendetektions-Autofokuspunkte bietet. Und einen 4K-Videomodus gibt's obendrauf. Im Test hat die Systemkamera gezeigt, was sie draufhat.

Schon beim ersten Anfassen des staub- und feuchtigkeitsabweisenden Magnesiumgehäuses merkt man, dass es sich um eine Premium-Kamera handelt. Die Alpha 6300 wirkt robust und lässt sich gut mit einer Hand halten. Auch der OLED-Sucher und der ausklappbare Bildschirm können sich sehen lassen. Mit seinen über zwei Millionen Bildpunkten liefert der Sucher ein scharfes und praktisch verzögerungsfreies Vorschaubild.

Das LC-Display bietet 921.600 Bildpunkte, was ebenfalls für eine feine Darstellung sorgt. Leider handelt es sich um keinen Touchscreen – Fokussieren per Fingertipp bleibt somit einigen älteren NEX-Modellen vorbehalten. Die Bedientasten sind gut erreichbar und teilweise frei belegbar. Da neben dem Auswahlrad auf der Rückseite nur ein Drehrad auf der Oberseite vorhanden ist, muss man beim manuellen Einstellen von Blende, Belichtungszeit usw. teilweise den Umweg übers Menü gehen. Profis hätten sich hier über zumindest ein weiteres Drehrad gefreut. Abgesehen davon bietet die Bedienung keinen Anlass zur Kritik.

Sobald es ans Fotografieren geht, wird klar, dass Sony nicht zu viel versprochen hat. Der Autofokus ist extrem schnell und sitzt fast immer da, wo er soll. Mit der von Sony „4D Focus“ getauften Funktion schafft es die Kamera außerdem, sich schnell bewegende Objekte im Fokus zu halten. Dadurch eignet sich die Alpha 6300 speziell für Sportaufnahmen besser als jede andere Systemkamera. High-Speed-Serienaufnahmen schafft die Digicam mit bis zu elf Bildern pro Sekunde.

Die Qualität der 24-Megapixel-Fotos ist hervorragend. Bei Tageslicht sind die Bilder detail- und kontrastreich, die Farben natürlich. In dunkler Umgebung liefert die Kamera ebenfalls ausgezeichnete Ergebnisse. Rauschen tritt erst bei sehr schlechten Lichtbedingungen bzw. hohen ISO-Werten auf. Verglichen mit anderen System- oder Spiegelreflexkameras mit APS-C-Sensor liegt die Bildqualität im oberen Bereich. Digicams mit Micro-FourThirds- oder noch kleinerem Sensor stellen hier keine Konkurrenz dar. Diese droht eher aus eigenem Haus in Form der Alpha-7-Reihe mit Vollformat-Sensor.

Ähnlich gut wie beim Fotografieren ist die Kamera beim Erstellen von Videoaufnahmen. Die Alpha 6300 zählt zu den wenigen Systemkameras, die in Ultra HD/4K-Auflösung filmen können. Ebenso wie die Alpha 7s II liefert sie besonders detaillierte Aufnahmen. (Für die Profis: Kein „Pixel-Binning“.)

Fazit: Sonys Alpha 6300 ist eine ausgezeichnete Kamera, die in fast jeder Hinsicht überzeugen kann. Dank ihrer 4K-Videofunktion ist sie außerdem zukunftssicher und auch für Filmemacher ein Tipp. Weniger schön ist der heftige Aufpreis zur Alpha 6000.

Sony Alpha 6300

➜ 24,2-Mpx-APS-C-Sensor
➜ Sony E-Mount, WLAN, NFC
➜ 3"-Display, OLED-Sucher
➜ 4K-Videofunktion
➜ 120 x 66,9 x 48,8 mm, 361 g
➜ Preis: ca. 1.400,-

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