Sonos Move im Test

Sonos Move im Test

Mit dem neuen Move schließt Sonos die Lücke zwischen Musikhören im hauseigenen WLAN und außerhalb: Der kabellose Lautsprecher kann Musik nämlich auch via Bluetooth streamen und ist dank IP56-Zertifizierung bestens für den Outdoor-Einsatz gewappnet.

Die Qual der Wahl hat, wer sich dazu entschließt, einen oder mehrere kabellose Lautsprecher für sein Zuhause anzuschaffen, um fortan bequem wohlklingende Musik zu genießen. Für diesen Zweck besonders beliebt sind Bluetooth-Boxen, mit denen sich von Handy und Tablet Musik streamen lässt.

Etwas anspruchsvoller sind sogenannte Multiroom-Systeme – im Idealfall ein Lautsprecher in jedem Raum, mit dem man nach Herzenslust einzelne Räume oder auch alle gleichzeitig beschallen kann. Lautsprecher des US-Herstellers Sonos zählen zweifellos zu den hochwertigsten und vielfältigsten Lösungen, zu denen man in diesem Fall greifen kann. So gut Sonos-Systeme auch klingen – der Umstand, dass diese in einer der Bluetooth-Übertragung überlegenen Qualität über das hauseigene WLAN streamen, verunmöglichte es, Sonos-Boxen kurzerhand zum Ersatzlautsprecher für Smartphones zu erklären: Ohne Streamingdienste wie Spotify oder Apple Music, um nur die beiden Platzhirsche zu nennen, blieb das Sonos-System stumm, das Streamen lokaler Musikdateien oder direkt aus Apps wie YouTube war ohne Zusatzgerät nicht möglich.

Aufwendige Installation

Mit dem Marktstart des Sonos Move müssen sich Konsumenten nun nicht mehr zwischen WLAN und Bluetooth entscheiden – der drei Kilogramm schwere Move beherrscht nämlich endlich beide Disziplinen. Für die Inbetriebnahme muss allerdings erst ein Sonos-System eingerichtet oder der Move in ein bereits bestehendes eingebunden werden. Im Test gestaltete sich das alles andere als einfach, obwohl ich den Grundsatz, die Einrichtung Schritt für Schritt via Sonos-App durchzuführen, penibelst einhielt. Da der Move zuvor schon in der Chefredaktion ausprobiert worden war, musste ich ihn zuerst auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Wie das funktioniert, galt es im Internet zu recherchieren, der mitgelieferte Quickstart-Guide half dabei nicht weiter. Nach dem Nehmen der ersten Hürde tauchte sogleich die zweite auf: Da ich den Move über Amazon Alexa steuern können wollte, musste in der Alexa-App der Sonos-Skill hinzugefügt werden. Das war bereits beim letzten Sonos-Test geschehen, Alexa blieb dennoch stumm. Erst das Entfernen und neuerliche Hinzufügen des Skills löste dieses Problem. Abschließend fügte ich noch Spotify als Streamingdienst hinzu, und dann konnte es endlich losgehen.

Der Alleskönner

Der Sound ist überraschend gut, ist der Move doch höchstens doppelt so groß wie das bescheidener klingende Sonos-Einsteigermodell One: Die Höhen und Mitten wirken außerordentlich klar, was besonders bei schmal instrumentierten Titeln, wo Gesang lediglich von Gitarre oder Klavier begleitet wird, auffällt. Sind voll besetzte Bands am Werk, bemerkt man das doch etwas schlanke Bass-Fundament. Untenrum könnte der Move etwas mehr Wumms brauchen. Als ich ihn – mangels Kabelage nichts leichter als das – vom großen Wohnzimmer in die wesentlich kleinere Küche trage, ist der Bass-Entzug jedoch nahezu vergessen, der Sound wesentlich voller.

Während ich mitunter mit Alexa hadere, die mich etwas zu häufig falsch versteht, gefällt mir besonders, dass ich auch via Bluetooth streamen kann. Verlässt man etwa den Aktionsradius des WLAN, schaltet der Move automatisch um, der BT-Modus lässt sich aber auch mit einem kurzen Tastendruck auf der Rückseite aktivieren.<<

Fazit: Der Sonos Move vermag durch seinen satten Klang zu überzeugen, wenn auch die Bässe in großen Räumen etwas zu kurz kommen. Vier integrierte Fernfeld-Mikrofone scannen den Raum, und sobald der Move woanders platziert wird, optimiert Auto True Play den Klang – die Mics lassen sich zum Schutz der Privatsphäre auch deaktivieren. Dank IP56 ist der robuste Move für Außeneinsätze geeignet. Der für bis zu zehn Stunden Laufzeit sorgende Akku hält rund 900 Ladezyklen und kann bei Bedarf ausgetauscht werden. Die FollowMe-Funktion, bei der die Wiedergabe dem Hörer auf Boxen in anderen Räumen folgt, konnte mangels weiterer Sonos-Lautsprecher nicht getestet werden.

Sonos Move

➜ Tragbarer Multiroom-Lautsprecher mit WLAN & Bluetooth 4.2
➜ Bis zu 10 Stunden Laufzeit, bis zu 5 Tage im Standby; tauschbarer Akku
➜ Wasser- und staubfest nach IP56
➜ Auto True Play, AirPlay2, FollowMe
➜ Google Assistant & Amazon Alexa
➜ 240 x 160 x 126 mm; 3 kg inkl. Akku
➜ Preis: ca. € 400,-

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