Apple iPhone 12 im Test

Apple iPhone 12 im Test

Die Konkurrenz hat in technischer Hinsicht vorgelegt, doch nun ist auch Apple im 5G-Universum angekommen. Was hat das neue iPhone 12 sonst noch zu bieten?

Eine gewisse Ähnlichkeit zum iPhone 5 ist nicht von der Hand zu weisen. Geschuldet ist das vor allem dem flachen Rahmen und seinen eckigen Kanten. Beim iPhone 12 setzt Apple auf Aluminium, das zwar leichter ist als der Edelstahlrahmen des Pro-Modells, aber auch weniger widerstandsfähig. Dafür überzeugt die neue „Ceramic-Shield“-Beschichtung des Displays mit besonderer Härte. In unabhängigen Falltests schneidet es deutlich besser ab als das Bildschirmglas des Vorgängers.

Auch die Darstellungsqualität wurde optimiert: kräftigere Farben, ein satteres Schwarz und bessere Kontrastwerte – OLED macht’s möglich. Etwas traurig finden wir die niedrige Bildwiederholrate (60 Hz), schließlich setzen selbst deutlich günstigere Konkurrenzmodelle auf 120 Hz. Nichtsdestotrotz liegt die Displayqualität auf einem sehr hohen Niveau, und auch die Auflösung ist auf 2.532 x 1.170 Pixel gestiegen.

Gute Kamera

Wirft man einen Blick auf die Kameraspezifikationen, erkennt man nur wenig Neues. Apple hat wieder eine Dual-Cam verbaut – mit einer Auflösung von jeweils 12 Megapixeln. Bei guten Lichtverhältnissen konnten wir mit bloßem Auge keine Qualitätsunterschiede feststellen, doch im Nachtmodus macht sich die neue f/1.6-Blende sofort bemerkbar. Laut Apple fängt diese 27 Prozent mehr Licht ein – das glauben wir gern. In düsteren Settings liefert das iPhone 12 sehr detailreiche Fotos mit naturgetreuen Farben – nicht ganz auf dem Level von Googles Night Sight beim Pixel 5, aber verdammt nah dran. Apropos: Genau wie das Pixel 5 verzichtet das iPhone 12 auf einen optischen Zoom. Wer ohne nicht leben kann, greift zu Pro oder Pro Max.

Starke Leistung

Der neue A14-Bionic-Chip sorgt für einen deutlichen Temposprung, und hier spielt natürlich auch das maßgeschneiderte mobile Betriebssystem iOS 14 eine wichtige Rolle. Um die Rechenleistung zu veranschaulichen, haben wir ein 4K-Video auf 1.080p heruntergerechnet. Das iPhone 11 benötigt dafür 42 Sekunden, während das iPhone 12 dieselbe Aufgabe in 22 Sekunden erledigt. Zum Vergleich: Top-Androiden nehmen sich dafür doppelt so viel Zeit. Bei Sprachqualität und Empfang gibt es ebenso wenig zu meckern. Leider konnten wir die 5G-Performance mangels Netzausbaus nicht zuverlässig testen.

Kein Ladegerät

Apple legt dem iPhone 12 weder EarPods noch Netzteil bei – angeblich um die Umwelt zu schonen. Der Geldbeutel des Kunden profitiert aber nicht vom neuen Sparkurs, denn die günstigste Variante des von uns getesteten iPhone 12 kostet stolze 878 Euro – ganz schön happig für ein Smartphone mit mageren 64 GB Speicher. Der Kauf eines Ladegeräts hebt die Gesamtinvestition über die 900-Euro-Marke. Dafür haften Accessoires wie Kreditkartenhalter und Wireless-Charger dank „MagSafe“ magnetisch an der Gehäuserückseite.

Fazit: Wer bereit ist, über den Apfeltellerrand zu blicken, findet im Android-Lager nicht nur günstigere, sondern auch fortschrittlichere Smartphones. Trotzdem ist Apples iPhone 12 ein sehr gutes und vor allem effizientes Gerät. Es überflügelt seinen Vorgänger in allen Belangen. Ganz gleich, ob Spiele-App, Urlaubsschnappschuss oder Zeitlupenaufnahme – alles läuft schnell und angenehm flüssig. Die Verarbeitungsqualität befindet sich ebenfalls auf einem Top-Niveau.

Apple iPhone 12

➜ Display: 6,1" Super Retina XDR (OLED), 2.532 x 1.170 Pixel (460 ppi)
➜ Apple-A14-Bionic-Chip</p>
➜ 64 GB / 128 GB / 256 GB Speicher</p>
➜ Kamera: 12 Mpx + 12 Mpx Ultraweitwinkel, Front: TrueDepth-Kamera 12 Mpx </p>
➜ 14,7 x 7,15 x 0,7 cm, 162 g</p>
➜ Preis: ca. € 880,–

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