Smartlock: Nuki & Yale Entr im Test

Smartlock: Nuki & Yale Entr im Test

Smartphone statt Schlüssel! Moderne Zutrittssysteme entriegeln die Türe via Bluetooth. Die Lösungen sind auch schon leistbar geworden.

Elektronische Türschlösser gibt es mittlerweile einige am Markt. E-MEDIA hat sich zwei Modelle herausgepickt und ausführlich getestet. Zum einen die schnelle Nachrüstlösung des österreichischen Unternehmens Nuki, zum anderen das Komplettsystem „Yale Entr“ des schwedischen Herstellers Assa Abloy.


Beginnen wir mit dem Nuki Smart Lock. Der Hersteller verspricht auf der Verpackung, dass das smarte Türschloss in drei Minuten einsatzbereit ist. Das ist etwas gar dick aufgetragen. Vor der Montage sollte man erst einmal die Gegebenheiten an der eigenen Tür prüfen. Nuki liefert zwei Halteplatten mit. Je nachdem, wie weit der Zylinder aus der Tür herausragt, entscheidet man sich für die passende Variante. Die eine Halteplatte kann geklebt werden. Für die andere muss man zur Montage den Akkuschrauber anwerfen.

Auf die fertig montierte Platte setzt man das Smart Lock auf. Bevor man das tut, steckt man noch einen Schlüssel in das Schloss. Das Smart Lock nimmt ihn über eine Aussparung auf. Zum Sperren und Entsperren wird der Schlüssel fortan automatisch vom Motor des Smart Locks gedreht.

Die Nuki-Lösung funktioniert theoretisch mit dem vorhandenen Zylinder. Allerdings wird empfohlen, einen Doppelzylinder mit Not- und Gefahrenfunktion zu verwenden. Das bedeutet, dass man das Schloss von außen entriegeln kann, obwohl innen schon ein Schlüssel steckt. Fehlt diese Funktion, lässt sich das Schloss nicht mehr manuell sperren, da mit Nuki ja immer ein Schüssel steckt.

Natürlich funktioniert das Smart Lock auch so, aber bei einem technischen Defekt oder einem leeren Akku (sei es von Schloss oder Smartphone) gibt’s Probleme. Im Notfall muss der Schlüsseldienst gerufen werden.

Im Test funktionierte das Sperren und Entsperren der Tür via Nuki-App gut und zuverlässig. Praktisch ist, dass digitale Schlüssel über die Nutzerverwaltung der App an andere Smartphones weitergegeben werden können. Deren Gültigkeit lässt sich zeitlich einschränken. Als Alternative zum Smartphone kann außerdem der als separates Zubehör erhältliche Handsender dienen.

Genauso wie Nuki verwandelt auch Yale Entr das Smartphone in einen intelligenten Schlüssel. Allerdings handelt es sich hierbei um ein erweiterbares System. Es kann mit diversen Handsendern, einem PIN-Code-Eingabeblock oder einem Fingerprint-Reader aufgerüstet werden. Und sollte die komplette Technik einmal versagen, lässt sich die Türe auch mit einem herkömmlichen Metallschlüssel noch aufsperren.

Die Montage ist ebenfalls keine Hexerei. Anders als bei Nuki wird bei Yale ein eigener Zylinder mitgeliefert, der zuerst gegen den vorhandenen getauscht werden muss. Den Schlossmotor schraubt man anschließend an den Zylinder. Man muss weder etwas an die Tür kleben noch etwas an ihr anschrauben. Danach beginnt die Konfiguration des Schlosses.

Nach der Ersteinrichtung, bei der das smarte Schloss die ordnungsgemäße Schließfunktion selbstständig prüft, lassen sich der Reihe nach Fernbedienungen oder der PIN-Code-Eingabeblock mit Yale Entr verbinden. Dazu geht man nach der Anleitung vor und gibt die nötigen Befehle über das Touch-Steuerungselement am Schloss ein. Ebenso verbindet man sein Smartphone mit der installierten Entr-App mit dem Türschloss.


Wie bei Nuki lassen sich die virtuellen Schlüssel weitergeben und auch zeitliche Zutrittsberechtigungen festlegen. Die Stromversorgung erfolgt über einen Akku im Türschloss bzw. bei den anderen Komponenten über handelsübliche Batterien. Geht der Energievorrat zur Neige, so meldet sich das Schloss bei jedem Sperrvorgang mit einem Warnton. Zudem lässt sich der Akkustand in der App abfragen. Zum Aufladen schließt man einfach das mitgelieferte Ladegerät an.


Fazit: Beide Systeme funktionieren tadellos. Beim günstigeren Nuki sollte man den Zylinder gegebenenfalls umrüsten, um manuell auch von außen sperren zu können (das dient aber hauptsächlich dem besseren Gefühl, im Falle des Falles unabhängig von der Technik zu sein). Das teurere Yale-Entr-System punktet vor allem mit der praktischen Erweiterbarkeit der Schließmöglichkeiten.

Assa Abloy Yale Entr

➜ Bluetooth-Technologie
➜ Spezial-Zylinder dabei
➜ App ist kompatibel ab iPhone 4s bzw. Android 4.3
➜ 150 x 55 x 54 mm, 380 g
➜ Preis: ab € 427,-
➜ Bewertung: 5 Sterne

Nuki Smart Lock

➜ Bluetooth-Technologie
➜ App ist kompatibel ab iPhone 4s bzw. Android 4.4
➜ Batterie: 6 Monate Laufzeit
➜ 110 x 60 x 60 mm, 460 g
➜ Preis: ab € 229,-
➜ Bewertung: 4,5 Sterne