Roborock S6 im Test

Roborock S6 im Test

Roborock S6 verspricht herausragende Reini-gungsleistung, gekop-pelt mit intelligenter Wegfindung. Obendrein wischt er auf Wunsch den Boden. Dennoch kostet der Saugroboter deutlich weniger als vergleichbare Geräte. Wir haben ihn einem gründlichen Praxistest unterzogen.

Es soll Menschen geben, die gerne staubsaugen. Für alle anderen, die diese Arbeit lieber abgeben, wurden Staubsaugerroboter erfunden. Während günstige Geräte die Wohnung nach dem Zufallsprinzip abfahren, haben teure Exemplare Raumvermessungssysteme eingebaut, dank derer sie genau wissen, wo sie saugen müssen – so auch der Roborock S6. Der smarte Roboter gibt sich nicht mit Saugen zufrieden, sondern kann den Boden auch wischen. Mit rund 550 Euro kostet er dabei deutlich weniger als ähnlich ausgestattete Top-Geräte anderer Hersteller. Der Grund: Roborock wurde zwar 2014 in China als eigenständiges Unternehmen mit der Spezialisierung auf Staubsaugerroboter gegründet, gehört aber mittlerweile zu Xiaomi. Und der Elektronik-Konzern ist dafür bekannt, hochwertige Produkte zu Kampfpreisen auf den Markt zu bringen. Wir wollten wissen, ob der Bot halten kann, was der Hersteller verspricht.

Top-Ausstattung

Der Roborock S6 ist gut verarbeitet und kommt mit einer Ladestation, zu der er selbstständig zurückfindet. Bei der Ausstattung gibt es kaum etwas zu vermissen. Neben einem Laser-Entfernungsmesser ist der Roboter unter anderem auch mit Beschleunigungsmesser, Wegstreckenzähler, Infrarot-Treppensensoren und Kompass ausgestattet. Die Erstkonfiguration ist in wenigen Minuten erledigt und erfolgt, wie auch die Bedienung, über die Xiaomi-Home-App. Damit kann man auch genaue Putzpläne erstellen, Standorte verwalten, Daten zu vergangenen Reinigungsdurchgängen ab-rufen und den S6 sogar fernsteuern. Befehle quittiert der Roboter übrigens via Sprachausgabe – nach entsprechender Menüauswahl auch auf Deutsch.

Smarter Pfadfinder

Mit einem Durchmesser von 35 cm hat der S6 ähnliche Ausmaße wie viele seiner Konkurrenten. Wie bei solchen Robotern üblich, sollte man vor dem Starten des Saugvorgangs die Wege möglichst freiräumen und die Möbel so stellen, dass er genug Platz zum Durchfahren hat. Die Kartografiefunktion mithilfe der auf der Oberseite angebrachten Laser-Messeinheit ist ausgezeichnet. Der S6 fährt beim Saugen zuerst die Wände entlang und erstellt einen Grundriss. Im Anschluss fährt er Stück für Stück in geordneten Zickzack-Bahnen den Raum ab und präzisiert dabei die Karte. Kein anderer Staubsaugerroboter hat in bisherigen Tests derart schnell und genau Karten der Wohnräume erstellt.

Hindernisse umfährt der Bot problemlos, bei Schwingsesseln muss er aber passen und bleibt am Fuß hängen. Er schickt jedoch wenigstens einen Hilferuf in Form einer Push-Nachricht an den Benutzer und versucht nicht – wie diverse Konkurrenzmodelle – erfolglos, über den Sesselfuß zu fahren, bis der Akku leer ist. Die Sache ist außerdem halb so schlimm: Da sich in der App abzufahrende Zonen festlegen lassen, kann man den Bereich mit den Schwingsesseln einfach auslassen. Zuvor muss lediglich in der App der Kartenspeichermodus aktiviert werden, welcher noch als „beta“ gekennzeichnet ist.

Gründliche Reinigung

An der Saugleistung gibt es wenig auszusetzen. Der S6 beseitigt den Großteil des Schmutzes gründlich, lediglich in den Raumecken und am Rand kann – bedingt durch seine Form und Größe – etwas Schmutz zurückbleiben. Meist reicht es, diese Stellen kurz mit dem Handstaubsauger abzufahren.

Die Wischfunktion (getestet auf Fliesen) entspricht in etwa dem sanften Abwischen des Bodens mit einem feuchten Tuch. Sie ist kein Ersatz für das Wischen mit einem Mopp, aber immerhin: Falls sich Staub etwas festgesetzt hat und nicht aufgesaugt wird, verschwindet er mithilfe der Wischfunktion. Vorbildlich: Es liegen gleich zwei auswaschbare Wischtücher sowie mehrere Einwegexemplare bei.

Zwei weitere Punkte, bei denen der S6 glänzen kann, sind Lautstärke und Akkulaufzeit. Er ist zwar deutlich hörbar, aber weit weniger nervtötend als andere von uns getestete Saugroboter. Noch beeindruckender ist, dass der Akku nach dem Reinigen von 35 m2 (in 37 Minuten) noch immer zu 80 Prozent geladen war. Saubere Leistung!

Fazit: Der Roborock S6 zählt zu den besten Saugrobotern, die wir bisher auf dem Prüfstand hatten. Die Reinigungsleistung ist hervorragend, die Kartografierung erstklassig, und auch die Bedien- und Automatisierungsfunktionen in der App können sich sehen lassen. Nicht ganz perfekt – aber doch ein hilfreiches Extra – ist die Wischfunktion. Als Tüpfelchen auf dem i kostet der S6 deutlich weniger als andere Oberklasse-Bots.

Roborock S6

➜ Staubsaugerroboter mit zusätzlicher Wischfunktion, 150 Min. Akkulaufzeit
➜ Laser-Raumvermessung, WLAN
➜ Max. Saugleistung 2.000 Pa
➜ Staubbehälter-Volumen 480 ml
➜ Wassertank-Volumen 140 ml
➜ 35,3 x 9,65 x 35,0 cm, 3,6 kg
➜ Preis: ca. 530,-

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