Smarte Sportuhr im E-MEDIA-Test

Smarte Sportuhr im E-MEDIA-Test

Garmin fenix 5 Plus. Der smarte Chronometer mit optischem Pulsmesser, NaviFunktion, integrierten Karten und Musikplayer lässt praktisch keine Wünsche von Sportlern und Outdoor-Fans offen.

Die fenix-Sportuhren von Garmin stehen bei vielen Hobby-Athleten, aber auch bei Profis hoch im Kurs – kein Wunder, bieten die kleinen Trainingscomputer fürs Handgelenk doch zahlreiche praktische Funktionen, die während des Trainings unterstützen. Von der Uhrenserie fenix 5 gibt es seit kurzem überarbeitete Versionen, welche sich durch ein „Plus“ nach der Modellnummer zu erkennen geben. Wir haben die fenix 5 Plus – das mittlere Modell – getestet.

Muskelbepackt

An der Verarbeitung der fenix 5 Plus gibt es nichts auszusetzen, die Uhr sieht äußerst solide aus und fühlt sich auch so an. Wer sich für das neue Modell interessiert, sollte es jedoch nach Möglichkeit probetragen. Größe und Gewicht sind nicht jedermanns Sache. Durch die Metallrückseite und eine zwar stumpfwinkelige, aber harte Kante drückt die Uhr vor allem beim Laufen manchmal auf den Hand-
gelenksknochen. Leichtere Laufuhren mit Kunststoffrückseite sind hier etwas bequemer. Wer es kleiner mag, kann ansonsten zur fenix 5S Plus greifen, während die fenix 5X Plus ein richtig großer Brocken ist.

Beim verbauten Bildschirm handelt es sich um ein transflektives MIP(Memory in Pixel)-Display. Das hat den Vorteil, dass es zwar konstant an ist, dabei jedoch nur minimal Strom verbraucht, da das vorhandene Licht zur Beleuchtung genutzt wird. Das funktioniert natürlich nur in heller Umgebung, dafür aber auch im prallen Sonnenlicht. Ein weiterer Pluspunkt: Die Akkulaufzeit ist dadurch sehr gut – im Test hielt die dauerhaft mit einem Smartphone gekoppelte Uhr mehrere Tage durch, bevor sie wieder aufgeladen werden musste. Bei Gebrauch des GPS- und Pulssensors verkürzt sich die Akkulaufzeit schneller.

Bei Dunkelheit lässt sich die Hintergrundbeleuchtung über den linken oberen Knopf ein paar Sekunden einschalten. Der Nachteil des MIP-Displays ist, dass die Anzeige recht kontrast- und farbarm ist – von der Darstellungsqualität eines OLED-Displays ist der fenix-Bildschirm weit entfernt.

Die Uhr hat keinen Touchscreen, sie wird über fünf Tasten bedient – drei links, zwei rechts. Neben der bereits erwähnten Hintergrundlicht-Taste gibt es links noch Rauf/Runter-Tasten, rechts oben werden Eingaben bestätigt und rechts unten navigiert man zurück. Allzu intuitiv ist das zwar nicht, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran.

Durchtrainiert

Was den Funktionsumfang angeht, ist die fenix 5 Plus ein echtes Multitalent. Egal, ob man läuft, wandern geht, mit dem Rad fährt, einen Berg besteigt, schwimmt, Ski fährt, rudert, Golf spielt oder eine andere gängige Sportart ausübt – der smarte Chronometer hält für alles die passende App bereit. Wir haben die Uhr beim Laufen, Wandern und Radfahren ausprobiert. Die Anzeige lässt sich individuell konfigurieren und zeigt alle relevanten Infos übersichtlich auf einer oder mehreren Bildschirmseiten an. Zur genauen Betrachtung der mitprotokollierten Daten kann man entweder die Garmin-Connect-App oder das Garmin-Portal über den Webbrowser aufrufen.

Der GPS-Empfang (kann auf Wunsch mit Glonass oder Galileo gekoppelt werden) war im Test äußerst stabil und sehr genau. Ähnliches gilt für die Pulswerte, bei denen es keine plötzlichen Sprünge oder Abweichungen gab. Dank der konfigurierbaren Anzeige und der Möglichkeit, individuelle Trainings zu erstellen, lässt die fenix 5 Plus im Sporteinsatz praktisch keine Wünsche offen. Als weiteres Extra für Athleten hat die Uhr Topo-Karten für Lauf- bzw. Radtrainings und Touren integriert.

Die fenix 5 Plus ist aber nicht nur eine Sportskanone, sondern auch so etwas wie eine Smartwatch light. Die Uhr läuft mit einem hauseigenen Betriebssystem. Die Apps dazu gibt es im Connect-IQ-Shop. Ein Großteil der dort verfügbaren Anwendungen dreht sich um Sport, es gibt aber auch zahlreiche „Watch Faces“ (digitale Ziffernblätter), anderweitige Apps und Widgets. Für smarte Uhren von Apple, Samsung und Co sind zwar weitaus mehr Apps verfügbar – und allein schon die Tatsache, dass die fenix 5 Plus keinen Touchscreen besitzt, schränkt ihre Einsatzfähigkeit als Smartwatch ein –, doch zumindest die Basics wie die Anzeige von Benachrichtigungen, SMS und Anruf-Infos werden problemlos abgedeckt. Darüber hinaus ist die Uhr auch ein vollständiger Fitness- und Schlaftracker und hat einen Musikplayer eingebaut. Zwar ist auch die kontaktlose Bezahlfunktion „Garmin Pay“ an Bord, allerdings ist der Payment-Service in Österreich nicht verfügbar.<<

Fazit: Als Sportuhr gibt es fast nichts, was die fenix 5 Plus nicht kann. Sie ist hervorragend verarbeitet, arbeitet präzise, ihr Funktionsumfang ist über Apps erweiterbar und sie lässt sich gut konfigurieren. Eine vollwertige Smartwatch darf man sich jedoch nicht erwarten, vielmehr sollte man die smarten Funktionen als praktische Extras betrachten.

Garmin fenix 5 Plus


➜ 1,2-Zoll-MIP-Display (240 x 240 Pixel)
➜ Proprietäres Garmin-Betriebssystem
➜ Kompatibel mit iOS und Android
➜ GPS, Pulsmesser, WLAN, BT, NFC
➜ 22-mm-Silikonarmbänder
➜ Wasserdicht, interner Musikspeicher
➜ 47 x 47 x 15,8 cm, 86 g
➜ Preis: ca. € 648,-

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