Sharp Aquos D10 im Test

Sharp Aquos D10 im Test

Mit dem Aquos D10 schickt Sharp einen preisgünstigen Mittelklasse-Androiden ins Rennen, der alles andere als mittelmäßig ist.

Irgendetwas ist anders an diesem Gerät. Als wir es auspacken, ist es nur ein Gefühl, doch im Side-by-Side-Vergleich mit Samsungs S9+ sticht der unkonventionelle Formfaktor sofort ins Auge. Das Aquos D10 ist tatsächlich minimal breiter, aber nicht so lang wie Samsungs „großes“ Flaggschiff. Es mag dadurch weniger elegant wirken, doch im Betrieb entpuppt sich das Seitenverhältnis als äußerst praktisch – vor allem wenn man Websites besucht, die noch nicht für die mobile Ansicht optimiert wurden.

Positiv überrascht hat uns auch das 5,99 Zoll große LC-Display. Es bietet kräftige Farben, ein sattes Schwarz und eine tolle Blickwinkelstabilität. Nicht ganz OLED-Niveau, aber ziemlich nah dran. In Sachen Auflösung (2.160 x 1.080 Pixel) kann es sich ebenfalls sehen lassen.

Das offizielle Datenblatt protzt mit einer Screen-to-Body-Ratio von 91 Prozent, trotz auffälliger Notch und einem Rahmen, der untenrum ziemlich ausgeprägt ist. Wir haben sicherheitshalber nachgemessen und ein Verhältnis von lediglich 84 Prozent errechnet.

Voll alltagstauglich

Das Dual-Sim-Gerät bietet einen Snapdragon-630-Prozessor, 64 GB Speicher und 4 GB RAM. Nicht die beste Ausstattung, aber irgendwo muss man sparen, wenn man ein Smartphone für 399 Euro anbietet. Andererseits ist das Xiaomi Mi Mix 2S mit potenter Snapdragon-845-CPU auch nicht teurer.

Im AnTuTu-Benchmark kommt das Sharp Aquos D10 auf einen Score von 89.249. Samsungs Galaxy A8, das ebenfalls in der Mittelklasse angesiedelt ist, schafft 120.000 Punkte. Für den Alltag ist die gebotene Leistung völlig ausreichend, doch bei technisch anspruchsvollen Apps gerät das Aquos D10 erwartungsgemäß an seine Grenzen.

Apropos: Mit 2.900 Milliamperestunden ist der Akku des D10 kein Marathonkandidat. Man kommt bei durchschnittlicher Nutzung durch den Tag, aber mehr auch nicht. Geladen wird zeitgemäß über USB Typ-C. Wireless Charging wird nicht unterstützt, dafür sind WLAN ac, Bluetooth 5.0 und ein NFC-Chip an Bord.

Installiert ist Android 8.0, und glücklicherweise hat Sharp davon abgesehen, die Firmware mit einer aufdringlichen Benutzeroberfläche zu verschlimmbessern. Puristen können sich also auf ein relativ unverfälschtes Android-System freuen. Entsperren lässt sich dieses nicht nur über die typische Code- oder Mustereingabe: Der Fingerabdruck-Sensor arbeitet sehr schnell und zuverlässig, die Gesichtserkennung per Frontkamera funktioniert ebenfalls einwandfrei.

Solide Kamera-Performance

Auf der Rückseite des Aquos D10 befindet sich neben dem Fingerprintsensor eine Dualkamera. Sie besitzt zwei Objektive, die mit 12 respektive 13 Megapixeln auflösen. An der Front ist sogar eine 16-Megapixel-Kamera installiert. Die Qualität der Schnappschüsse ist gut, und auch bei schlechten Lichtverhältnissen liefert das D10 brauchbare Ergebnisse. Selbiges gilt für Videos, die in HD, Full HD und Ultra HD/4K gefilmt werden können. Suboptimal: Da die Dualkamera 1,5 Millimeter aus dem Gehäuse ragt, reagiert das Smartphone recht wacklig, wenn es auf dem Rücken liegt.

Kein Kopfhöreranschluss

Das Smartphone ist sehr gut verarbeitet und entpuppt sich dank abgerundeter Kanten als echter Handschmeichler. Auch die Tasten wirken hochwertig und angenehm knackig. Damit Sie sich besonders lange an diesem Premium-Look erfreuen können, legt Sharp eine mattschwarze Kunststoffhülle bei. Was fehlt, ist ein Kopfhöreranschluss. Neben Ladekabel und Netzteil gehört deshalb ein Adapter von USB-C auf 3,5-mm-Klinke zum Lieferumfang. Sie können das Gerät also nicht aufladen, während ein Kopfhörer angeschlossen ist. Besitzer eines Bluetooth-Headsets wird das nicht stören, doch für den einen oder anderen Musik-Fan könnte es sich als Dealbreaker herausstellen.

Fazit: Das D10 kann natürlich nicht mit den aktuellen Top-Geräten aus dem Hause Apple oder Samsung mithalten, das muss es bei dem niedrigen Preis aber auch nicht. Es liefert in allen Bereichen ordentliche Ergebnisse und punktet mit einer unverfälschten Android-Oberfläche sowie guter Kamera-Performance.

Sharp Aquos D10

➜ 5,99"-LCD (Wide-Color-Gamut-Panel), 18:9-Seitenverh., 2.160 x 1.080 Pixel
➜ Android 8.0, Sharp UI, LTE, WLAN ac, BT 5.0, NFC
➜ 4 GB RAM, 64 GB Speicher, Dual-SIM
➜ 4 x 2,6 GHz & 4 x 1,8 GHz (SDM630)
➜ Frontcam: 16 Mpx, Rear: 12 & 13 Mpx
➜ USB Typ-C, micro-SD
➜ 14,8 x 7,4 x 0,8 cm, 165 g
➜ Preis: ca. € 399,-

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