Saugroboter AEG RX9 vs Kobold VR300 im Vergleich

Saugroboter AEG RX9 vs Kobold VR300 im Vergleich

Welcher Roboter eliminiert Schmutz von Teppichen und Böden gründlicher und stellt sich dabei schlauer an? Um das zu erfahren, haben wir die beiden Saugroboter AEG RX9 und Kobold VR300 in einem actionreichen Praxistest gegeneinander antreten lassen.

Staubsaugen gehört zu jenen Arbeiten im Haushalt, die sich die meisten gerne abnehmen lassen. Hier kommen Saugroboter ins Spiel. Denn sie säubern Teppiche und Böden völlig selbstständig – auf Knopfdruck. Zwei hochentwickelte Roboter aus dieser Gattung sind der AEG RX9 und der Vorwerk Kobold VR300. Wir haben die beiden gegeneinander antreten lassen.

Technik

Wie es sich für bessere Staubsaugerroboter gehört, sind die Modelle mit diversen smarten Features ausgestattet. Das fängt bei der Bedienbarkeit via App an und reicht über intelligente Navigation und automatisches Aufladen bis hin zu Kameras und Lasersensoren, die Hindernisse erkennen. Beide Geräte erstellen außerdem während der Reinigung Karten, auf denen man nachher sehen kann, wo überall gereinigt wurde.

Inbetriebnahme

App starten, Saugroboter hinzufügen, WLAN-Daten eingeben und dem Bot einen Namen geben – so einfach sollte es sein. Der RX9 von AEG war auch tatsächlich nach einer Minute einsatzbereit. Vorwerks Kobold hingegen machte auf Diva. Zunächst war er nicht bereit, in den Verbindungsmodus zu wechseln. Nach mehrfachen Resets (die Anleitung im Handbuch ist missverständlich, erst Instruktionen aus dem Web halfen) leuchtete das richtige Lämpchen. Doch dann erkannte er das WLAN nicht und schien auch das Smartphone zu verweigern. Nach dem dritten Handy gaben wir auf – und versuchten es mit einem anderen Router. Erst als wir ein komplett neues Netzwerk eingerichtet hatten, meldete sich auch der VR300-Roboter startklar – nach insgesamt dreieinhalb Stunden. In diversen Internet-Foren ist von ähnlichen Fällen zu lesen: Akzeptiert der Bot das WLAN, läuft alles mehr oder weniger planmäßig. Wenn nicht, hat man als Konsument oft nur die Möglichkeit, das Gerät zurückzuschicken.

Bedienung

Zwar haben beide Schmutz-Terminatoren Bedientasten auf der Oberseite, viel komfortabler ist aber die Handhabung über die dazugehörige App. Über die Anwendung kann man die Saugbots auch aus der Ferne starten oder den Eco-Modus aktivieren. Außerdem liefert die App eine Übersicht über vergangene Reinigungsvorgänge inklusive Karte, die der Roboter dabei anlegt. Darin lassen sich die Bereiche nachvollziehen, in denen er gesaugt hat. Über einen Zeitplan kann man die Roboter an bestimmten Tagen zu bestimmten Uhrzeiten automatisch die Wohnung saugen lassen. In der Kobold-App lässt sich auch eine Spot-Reinigung für ausgewählte Bereiche aktivieren, beim RX9 ist das nur am Gerät selbst möglich. Amazon-Alexa-Besitzer können den Vorwerk-Roboter zudem per Sprachkommando starten.

Praktisch: Der Kobold VR300 erstellt auf Wunsch einen Grundriss, in den man „No-Go-Lines“ einzeichnen kann. Diese Bereiche werden dann bei der Reinigung ausgelassen. In der sehr rudimentär gehaltenen RX9-App ist das leider nicht möglich. Ebenfalls störend ist, dass man darin nirgends den genauen Akkustand des Saugroboters ablesen kann.

Reinigungsleistung

Für den Reinigungstest haben wir jede Menge Brösel und Papierschnipsel in den Testräumen verteilt, die teils verfliest, teils mit Teppichböden ausgestattet sind. In Sachen Schmutz-Eliminierung gibt es bei beiden Geräten kaum etwas zu meckern. Bis auf wenige Stellen – speziell der RX9 vergaß gelegentlich kleinere Bereiche – war der Boden in allen zehn Testläufen sehr sauber. Fest eingedrückten Staub und Brösel aus dicken Teppichen bekommen die Roboter nicht heraus. Hier muss der klassische Bodenstaubsauger mit seiner deutlich stärkeren Saugleistung ran – doch für die typische Verschmutzung reicht die Bot-Leistung allemal. In der Praxis genügt es, mit einem kleinen Handstaubsauger Ränder und unzugängliche Stellen nachzusaugen.

Beide Bots sollten Hindernisse bis zu einer Höhe von 2 cm überwinden. Der VR300 schaffte das zwar nicht immer, aber meistens. Manchmal brauchte er dazu mehrere Anläufe, aber am Ende überwand er Schwellen und Metallrohre von Freischwinger-Sesseln besser als andere bisher getestete Roboter.

Der RX9 überwand kleine Bodenschwellen und Kabel problemlos, die Schwingstühle machten ihm aber schwer zu schaffen. In einem Testlauf versuchte er über 20 Minuten lang, die Metallbeine zu überwinden. Vergebens – dem kleinen Kampfroboter ging der Saft aus. Ein anderes Mal schaffte er es, war dann aber zwischen Tisch und Sessel gefangen. Hier wäre es hilfreicher, wenn er kleine Hindernisse umfahren würde, falls ein Überwinden nach dem vierten oder fünften Anlauf nicht gelingt.

Etwas enttäuschend sind die Akkulaufzeiten. Der AEG macht schon nach rund 50 Minuten schlapp. Ähnlich schneidet der Kobold ab: Aufgeladen auf knapp über 50 Prozent schaffte er es im Test gerade einmal, innerhalb von 15 Minuten 11 m2 zu reinigen, bevor der Akkustand auf unter 15 Prozent gesunken war und er wieder zur Ladestation rollte. Voll aufgeladen hielt er ähnlich lang wie der RX9. Andere Roboter sind ausdauernder. Leisetreter sind die beiden keine. Nebenbei zu arbeiten oder gar zu schlafen sollte man erst gar nicht versuchen. Daher empfehlen wir, die Saubermacher zu aktivieren, wenn niemand daheim ist.

Entleerung

Das Entleeren des Staubbehälters klappt bei beiden Geräten problemlos. Beim Vorwerk-Roboter kann man den Schmutz alternativ über eine Öffnung mit einem klassischen Staubsauger aufsaugen, sodass man nicht damit in Berührung kommt.

Fazit: Die Saugleistung beider Geräte ist – für Saugroboter – sehr gut. Ein echter Gewinner geht aus dem Vergleich aber nicht hervor, zumal beide unterschiedliche Macken haben und nicht vollends überzeugen konnten. Wenn der Kobold funktioniert, arbeitet er gut, doch die Frage ist, ob er mit dem heimischen WLAN-Netz klarkommt. Beim RX9 stört sein störrisches Beharren, Hindernisse zu überfahren, außerdem vermisst man manche Komfortfunktionen. Zwar hatten wir im Test jede Menge „Äktschn“, aber von wirklich schlauen Robotern kann nicht die Rede sein.

AEG RX9

➜ Staubsaugerroboter inkl. Ladestation
➜ App-Steuerung
➜ 0,7 l Staubbehältervolumen
➜ Bis zu 60 Minuten Laufzeit
➜ 3D-Vision-Technologie
➜ Überwindet Hindernisse bis 22 mm
➜ 32 cm breit, 9 cm hoch, 3,3 kg
➜ Preis: ca. € 700,-
Bewertung: 4/5

Vowerk Kobold VR300

➜ Staubsaugerroboter inkl. Ladestation
➜ App-Steuerung
➜ 0,53 l Staubbehältervolumen
➜ Bis zu 90 Minuten Laufzeit
➜ Laser-Distanz-Sensor
➜ 34 x 34 x 9 cm, 790 g
➜ Preis: ca. € 850,-
Bewertung: 3.5/5