Samsung Galaxy Note 9 im Test

Samsung Galaxy Note 9 im Test

Samsung Galaxy Note9: Seit wenigen Tagen ist die neue Version des Smartphone-Flaggschiffs mit Stift auf dem Markt. Auf große Neuerungen haben die Koreaner verzichtet, stattdessen gab es da und dort diverse Verbesserungen. Die wichtigste: Der Stift arbeitet jetzt auch als Smartphone-Fernbedienung.

Bei seinen Smartphone-Flaggschiffen fährt Samsung zweigleisig. Jedes Jahr im Frühling werden neue Galaxy-S-Modelle vorgestellt, während einige Monate später ein neues Galaxy Note folgt. Dessen Alleinstellungsmerkmal ist sein Eingabestift, mit dem man handschriftliche Notizen, Zeichnungen und mehr anfertigen kann. Wir haben das nagelneue Galaxy Note9 getestet.

Bekannte Technik

Das nach dem ersten Einschalten auffälligste Merkmal des Note9 ist sein großer, seitlich abgerundeter Bildschirm. Mit 6,4 Zoll misst er 0,1 Zoll mehr als jener des Note8. Helligkeit, Farbdarstellung und Kontrast sind hervorragend – kein anderer Hersteller baut bessere Smartphone-Displays. Die Verarbeitung ist wie immer top. Beim Prozessor und dem Großteil der restlichen Ausstattung orientiert sich Samsung am Galaxy S9+, was bedeutet, dass es unter der Haube praktisch keine Neuerungen gibt. Die bekannte Exynos-9-CPU aus eigenem Haus sorgt für Top-Performancewerte. Die Speichergröße wurde erhöht: Das Standardmodell hat nun 6 GB RAM und 128 GB Datenspeicher. Wem das zu wenig ist, der bekommt auch ein Modell mit 8 GB RAM und 512 GB Speicher. Sollte das immer noch nicht reichen, lässt sich der interne Speicher per microSD-Karte um bis zu 512 GB erweitern. Wie schon die S-Klasse kommt auch das Note9 mit Kopfhöreranschluss sowie kabelloser Ladefunktion und ist zudem IP68-zertifiziert – also wasserdicht.

Auch die eingebauten Kameras kennt man aus Samsungs anderem Flaggschiff. Auf der Rückseite sorgen eine lichtempfindliche 12-Megapixel-Kamera sowie ein Exemplar mit optischem Zweifach-Zoom für ausgesprochen gute Aufnahmen. Eine neue Szenenerkennung optimiert dabei auf Wunsch den Kontrast, die Farben und die Belichtung, die Veränderungen sind jedoch vernachlässigbar. Die scharfen 4K-Videoaufnahmen sowie der Superzeitlupenmodus beeindrucken hingegen. Aber: Während Samsung in Sachen Fotos die letzten Jahre Referenz war, muss es sich nun mit Platz zwei zufriedengeben – das aktuell beste Smartphone zum Fotografieren ist Huaweis P20 Pro.

Der Akku des Note9 ist um rund 15 Prozent größer als der des Galaxy-S-Vorbilds. Die 4.000 mAh verhelfen dem High-End-Smartphone zu einer ausgesprochen guten Laufzeit. Mit täglich zwei Stunden Surfen, einer Stunde Telefonieren und regelmäßigem Nachrichten-Verschicken hält das Telefon problemlos zwei Tage durch.

Flexibles Entsperren

Der Fingerabdrucksensor ist jetzt nicht mehr neben, sondern unterhalb der Kamera untergebracht (genauso wie beim Galaxy S9). Dadurch wischt man nicht mehr regelmäßig unabsichtlich mit dem Finger über die Kameralinse. Aufgrund seiner kleinen Abmessungen ist der Sensor aber nicht immer auf Anhieb ertastbar. Wer will, kann alternativ eine Kombination aus Gesichts- und Iriserkennung verwenden. Im Test klappte das jedenfalls schnell und sicher.

Super-Stylus

Der im Gehäuse verstaubare Eingabestift ist beim Note9 via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden. Man kann ihn nun als Fernbedienung nutzen und beispielsweise die Kamera öffnen, Fotos schießen, den Musikplayer bedienen oder in Präsentationen weiterblättern. Letzteres macht vor allem dann Sinn, wenn das Gerät via HDMI-Adapter als PC-Ersatz am Fernseher oder Monitor betrieben wird.

Fazit: Samsungs Galaxy Note9 ist zweifelsohne ein Spitzengerät und in Summe das derzeit wohl beste Smartphone am Markt. Doch während das Galaxy Note früher im Vergleich zum Galaxy S größer, besser ausgestattet und mit Stift daherkam, beschränken sich die Unterscheidungsmerkmale mittlerweile fast ausschließlich auf den Stylus. Wer viel auf dem Smartphone arbeitet und dabei vom Stift profitiert, erhält mit dem Note9 ein exzellentes und vor allem vielseitiges Arbeitsgerät. Allerdings steht das nunmehr ein Jahr alte Note8 dem nagelneuen 9er um fast nichts nach – es kostet jedoch 400 Euro weniger! Und wer auf den Stift überhaupt verzichten kann, erhält mit dem Galaxy S9+ ein absolut gleichwertiges Smartphone, das ebenfalls deutlich günstiger ist.

Samsung Galaxy Note9

➜ 6,4"-AMOLED-Display (2.960 x 1.440)
➜ Android 8.1, LTE, WLAN n, BT 5.0, NFC
➜ 6 GB RAM, 128 GB Speicher, Dual-SIM
➜ CPU: 4 x 2,8 & 4 x 1,7 GHz (Exynos 9)
➜ Kameras: 12/12 Mpx (hinten), 8 Mpx
➜ USB Typ C, microSD, IP68, Stylus
➜ 161,9 x 76,4 x 8,8 mm, 201 g
➜ Preis: ca € 999,-

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