Philips Fidelio B1 im Test

Philips Fidelio B1 im Test

Philips Fidelio B1 sieht vielleicht nur wie eine Soundbar aus, ist jedoch das aktuell kompakteste Home-Cinema-System am Markt. Was das Mini-Heimkino auf dem Kasten hat, zeigt dieser Praxistest.

Flat-TVs bieten zwar grundsätzlich eine hervorragende Bildqualität, der Ton lässt aber meistens zu wünschen übrig. Insofern ist für Filmfans die Anschaffung einer Heimkino-Lösung ein Muss. Und gleich vorweg: Hier braucht es nicht unbedingt die Mega-Anlage, denn manchmal können uns auch scheinbar kleine Dinge in Staunen versetzen – so wie etwa das Miniatur-Heimkino-System Philips Fidelio B1.

Das vom Hersteller als „Nano Home Cinema“ bezeichnete Set besteht aus einer kompakten Soundbar und einem ultra-flachen Subwoofer (siehe auch Kasten rechts), der sowohl stehend als auch liegend aufgestellt werden kann. Durch den minimalen Platzbedarf der Komponenten eignet sich das System auch für kleinste Wohnzimmer.

Um aus derart kompakten Geräten möglichst viel Klang herauszuholen, kommt im Fidelio B1 die von Philips entwickelte Microbeam-Technologie zum Einsatz. Vier in der Soundbar verbaute Treiber, die eine kreuzförmige Konfiguration aufweisen, sollen eine Verbreitung des Sounds über 180 Grad ermöglichen. Mit zwei zusätzlichen „Waveguide“-Tweetern werden je 18 virtuelle Hochtöner geschaffen, die den Klang optimal zum Hörer transportieren. Der Subwoofer verfügt über einen internen Lautsprecher, der über zwei Bassröhren in unterschiedlichen Frequenzen eingestellt wird. Insgesamt ist Fidelio B1 mit sechs integrierten Verstärkern ausgestattet und liefert 5.1-Kanal-Sound inklusive Unterstützung für Dolby Digital Pro Logic 2. So viel zum theoretischen Teil.

Um den Soundcheck in der Praxis durchführen zu können, muss das Nano-System erst aufgestellt werden – ein selbst für Technik-Dummies kinderleichtes Unterfangen: Soundbar per HDMI- oder optischem Kabel (S/PDIF) mit dem Fernseher verbinden und an eine Stromquelle anschließen. Der Subwoofer benötigt lediglich Strom – die Verbindung zur Soundbar erfolgt via Funk! Die Steuerung der Anlage kann sowohl über die mitgelieferte Fernbedienung als auch über die Bedienelemente auf der Oberseite der Soundbar erfolgen. Über ein dimmbares Front-Display werden gewählte Audio-Quelle, Sound-Modus (Music bzw. Movie) und Lautstärke abgelesen.

Nur noch den Fernseher einschalten und – na bumm! Der Cinema-Sound setzte mitten in einer Verfolgungs-Szene ein: dröhnende Motoren, quietschende Reifen, Schüsse aus allen Richtungen … mit anderen Worten: Kino-Feeling vom Feinsten. Das Miniatur-Heimkino hat tatsächlich einen Sound, der durchaus an große Home-Cinema-Systeme herankommt. Der Klang ist klar, die Bühne breit und die Dynamik beachtenswert. Auch die Sprachwiedergabe hat ein sauberes Klangbild. Der Subwoofer könnte einen etwas tieferen Frequenzgang vertragen, die Bässe sind aber dennoch satt und rund. Neben den Sound-Presets (Musik und Movie) können Höhen und Bässe über die Fernbedienung individuell angepasst werden. Im Praxistest kamen – gegen Ende der Lautstärkenkurve – höhere Frequenzen verzerrt rüber und der Bass wurde leicht schwammig. Insofern eignet sich das System für mittelgroße Räume, in denen die Lautstärke nicht bis zum Maximum aufgedreht werden muss.

Fidelio B1 hat aber noch ein Ass im Ärmel: Dank Bluetooth-Unterstützung und USB-Port lässt sich auch Musik vom Smartphone, Tablet, PC oder von der Festplatte abspielen und das System in eine Stereoanlage verwandeln. Schade nur, dass Philips auf ein WLAN-Modul und die Implementierung von Streaming-Diensten wie Spotify und Co verzichtet hat.

PHILIPS FIDELIO B1

➜ 5.1-Nano-Home-Cinema
➜ Soundbar 120 W, Subwoofer 200 W
➜ HDMI-In, HDMI-Out, Bluetooth (aptX- & AAC-Codec), USB, Audio-In (S/PDIF)
➜ DTS, Dolby Digital, EasyLink, Microbeam
➜ Soundbar: 40 x 6 x 11 cm, 2,8 kg, Subwoofer: 53 x 43 x 8 cm, 8 kg
➜ Preis: € 494,-

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