Panasonic Lumix DC-LX100 II im Test

Panasonic Lumix DC-LX100 II im Test

Längst hat das Handy die klassische Digicam ersetzt, lassen sich mit Smartphones doch großartige Fotos schießen. Bessere Bilder versprechen Premium-Digicams wie die Panasonic LX100 II – eine digitale Kompaktkamera mit großem Sensor.

Ganze vier Jahre hat es gedauert, bis Panasonic ein Nachfolgemodell zur beliebten Premium-Kompaktkamera LX100 auf den Markt gebracht hat. Die DC-LX100 II bietet ähnliche Stärken wie ihre Vorgängerin, aber auch einige Verbesserungen. Ob es für ein stimmiges Gesamtpaket reicht, haben wir uns im Praxistest angesehen.

Lobenswerte Hardware

Das wichtigste Aushängeschild der LX100 II ist ihr großer MicroFourThirds-Sensor. Er hat 20 Megapixel und schießt Fotos sowohl im 3:2- als auch im 4:3- und im 16:9-Format. Je nach Format werden bis zu 17 Megapixel genutzt. Nur wenige andere Kompaktkameras am Markt bieten ähnlich große Sensoren. Das fixe Objektiv ist besonders lichtstark und bietet einen optischen 3,1-fach-Zoom. Der Autofokus arbeitet äußerst schnell und ist in den meisten Fällen treffsicher.

Hinsichtlich der Verarbeitung kann die Kamera durchwegs überzeugen, das Gehäuse wirkt sehr solide. Aufgrund ihrer Kompaktheit lässt sie sich gut mit einer Hand halten; wer größere Hände hat, wird sich jedoch einen etwas massigeren Griff wünschen. Der Akku der LX100 II wird via microUSB direkt über die Kamera aufgeladen, eine Ladeschale wird nicht mitgeliefert.

Durchdachte Bedienung

Wer gerne im manuellen Modus fotografiert, wird mit der LX100 II seine Freude haben. Verschlusszeit, Blende, Fokus und Belichtungskorrektur können über Drehräder und Ringe eingestellt werden. Die Regler für die Blende und die Verschlusszeit haben außerdem eine Automatik-Einstellung, wodurch man direkt in den P/A/S/M-Modus wechseln kann. Fünf konfigurierbare Fn-Tasten helfen ebenfalls, schnell die gewünschte Einstellung vorzunehmen. Für Einsteiger gibt es hingegen einen klassischen Automatikmodus, in dem man sich um keine weiteren Einstellungen kümmern muss. Gezoomt – und zwar sehr gemächlich – wird entweder per Wippe oder über den Objektivring.

Beim Bildschirm auf der Rückseite handelt es sich um einen Touchscreen. Auf Wunsch fokussiert die Kamera per Fingertipp auf das gewünschte Objekt und erstellt gleich ein Foto. Außerdem erleichtert der Touchscreen die Menü-Bedienung. Leider ist der Bildschirm nicht ausklappbar, das hätte für mehr Komfort beim Fotografieren gesorgt. Zur Ausstattung gehört außerdem ein elektronischer „Field Sequential“-Sucher. Dieser bietet zwar eine scharfe Darstellung, hat aber mit Farbblitzern zu kämpfen, die bei Bewegungen des Auges oder des Motivs zu sehen sind.

Ansehnliche Aufnahmen

Die Bildqualität der LX100 II ist ausgezeichnet. Detailreichtum, Kontrast und Schärfe sind top. Dank des großen Sensors und des lichtstarken Objektivs gelingen auch bei wenig Licht sehr gute Aufnahmen. Im Videomodus schafft die Kamera Ultra HD mit maximal 30 Bildern pro Sekunde. Die Videos sehen gut aus, wobei Teile des Sensors beschnitten werden, was zu einem etwas kleineren Bildausschnitt als beim Fotografieren führt.

Ist die Kamera nun dem Smartphone überlegen? Ja. Rein qualitativ gibt es an der LX100 II nichts auszusetzen. Man merkt jedoch, dass die Zeit in den letzten vier Jahren nicht stehen geblieben ist. Smartphone-Kameras haben sich deutlich schneller weiterentwickelt als Kompaktkameras. Die Aufnahmen der LX100 II sehen besser aus, der Unterschied zu aktuellen Top-Smartphones wie Huaweis Mate 20 Pro ist jedoch geringer als noch vor vier Jahren.

Fazit: Panasonic hat die LX100 sinnvoll verbessert und mit der LX100 II eine hervorragende Premium-Kompaktkamera abgeliefert. Die Bild- und Videoqualität ist sehr gut, Gleiches gilt für die Bedienbarkeit und den Funktions-umfang. Die Japaner hätten aber ruhig einen Schritt weiter gehen können, denn es gibt auch Kritikpunkte. Eine mit Klapp-Display, eingebautem Blitz und OLED-Sucher aufgepeppte LX100 wäre wünschenswert gewesen. Bleibt zu hoffen, dass sich Panasonic bei einer etwaigen dritten Auflage der Kritikpunkte annimmt – und sich dafür keine weiteren vier Jahre Zeit lässt.

Panasonic Lumix DC-LX100 II

➜ 17-Mpx-MFT-Sensor (17,1 x 11,8 mm)
➜ 3,0"-LC-Touchscreen (1.240.000 Pixel)
➜ 3,1-fach-Zoom (KB 24–75 mm), F1.7–2.8
➜ UHD-Videofunktion, WLAN, BT
➜ ISO 125–25.600, optischer Bildstabilisator
➜ Serienbildaufnahme: max. 11 B./Sek.
➜ 115,0 x 66,2 x 64,2 mm, 392 g
➜ Preis: ca. € 950,–

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