Nokia 7.1 im Test

Nokia 7.1 im Test

Nokia 7.1. Ein edles Mittelklasse-Smartphone mit nahezu randlosem Display und Kameratechnologie von Zeiss für rund 320 Euro: Das klingt nach einem überzeugenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Wo sich das Smartphone zwischen der Konkurrenz tatsächlich einreiht, verrät unser Test.

Nach der Pleite mit Microsoft und Windows Phone versucht Nokia nun, sich mit Android-Phones wieder unter die Top-Smartphone-Hersteller zu kämpfen – mit dem neuen 7.1 will es diesem Ziel einen Schritt näher kommen. Statt eines High-End-Phones präsentiert Nokia ein preiswertes, jedoch gut ausgestattetes Mittelklasse-Smartphone, das sich an ein breiteres Zielpublikum richten soll.

Ausstattung

Bereits auf den ersten Blick macht das Smartphone aus Glas und Aluminium mit seinen diamantgeschliffenen Schrägkanten einen edlen und hochwertigen Eindruck. Beim Äußeren hat man sich an den aktuellen Flaggschiffen orientiert und sich für ein randloses Notch-Design mit einem Größenverhältnis von 19:9 entschieden. Nur auf der Unterseite hat der Bildschirm einen breiteren Rand.

Für die Displaygröße von 5,84 Zoll ist die Auflösung von 2.280 x 1.080 Pixeln absolut ausreichend. Videos werden in Echtzeit von SDR in HDR umgewandelt, um für eine noch bessere Bildqualität zu sorgen.

Mit dem Snapdragon 636 wurde ein Mittelklasse-Prozessor verbaut, der bei alltäglichen Aufgaben eine flüssige Performance liefert. Für anspruchsvolle Spielesessions ist er hingegen nicht gedacht. Der 3.060-mAh-Akku sorgt für eine durchschnittliche Akkulaufzeit – allerdings wird die Option Fast Charging unterstützt, was bei günstigen Smartphones meist nicht der Fall ist. Leider ist der interne Speicher mit 32 GB relativ knapp bemessen. Andere Smartphones in derselben Preisklasse kommen mit 64 GB oder sogar 128 GB großem Speicher. Zumindest lässt sich der Speicherplatz mittels microSD-Karte auf bis zu 400 GB erweitern. Ein Fingerabdrucksensor befindet sich auf der Rückseite.

Zur Ausstattung gehören außerdem eine Dual-Cam mit 12 und 5 Mpx sowie eine 8-Mpx-Kamera für Selfie-Aufnahmen auf der Frontseite.

Kamera mit Zeiss-Optik

Für besonders schöne Aufnahmen hat Nokia erneut mit dem Traditionsunternehmen Zeiss zusammengearbeitet. Die Kamera verfügt über KI-Unterstützung und 3D-Bildverarbeitung sowie einen HDR-Modus. Spannend für Hobby-Fotografen ist der Pro-UI-Modus, bei dem ISO-Wert, Weißabgleich, Blende und Verschlusszeit selbst eingestellt werden können. Videos lassen sich zudem direkt aus der Foto-App auf sozialen Netzwerken oder YouTube streamen.

Bei guten Lichtverhältnissen liefert die Kamera sehr schöne Aufnahmen mit satten und kontrastreichen Farben. Beim Heranzoomen erkennt man jedoch, dass die Bilder bei schlecht beleuchteter Umgebung eine Spur grobkörniger aufgelöst werden als etwa jene, die zum direkten Vergleich mit dem 270 Euro günstigen Honor 8X geschossen wurden.

Wie schon beim Nokia 8 ist auch bei diesem Modell ein Dual-Sight-Modus mit an Bord, der Haupt- und Frontkamera gleichzeitig auf einem geteilten Bildschirm einblendet. Nette Spielerei: Mittels Gesichtserkennung können 3D-Personas mit Masken und verschiedenen Filtern erstellt werden.

Die Kameralinse auf der Rückseite steht übrigens leicht hervor, wodurch das Smartphone stets direkt auf der Kamera liegt. Auf lange Sicht ist eine Hülle also empfehlenswert, um die Linse vor Kratzern zu schützen.

Android One

Als Software läuft momentan noch Android 8.1; das Nokia 7.1 gehört jedoch zum Android-One-Programm, das Updates für die nächsten zwei Jahre garantiert. Die Aktualisierung auf Android 9 wurde für das 7.1 bereits angekündigt und wird demnach bald auf dem Smartphone landen.

Fazit: Das elegante und moderne Design, die Zeiss-Kamera und ein günstiger Anschaffungspreis ergeben unterm Strich ein wirklich gutes Mittelklasse-Phone. Dank verschiedener Kamera-Modi und der Option, Aufnahmen direkt auf Social-Media-Kanälen zu streamen, dürfte das Nokia 7.1 vor allem jüngeren Zielgruppen gefallen. Mit dem Pro-Modus richtet es sich aber auch an begeisterte Hobbyknipser. Der interne Speicher ist zwar vergleichsweise knapp bemessen, lässt sich aber per microSD-Karte erweitern. Da die gleich teuren Konkurrenzmodelle von Xiaomi und Honor größere Speicher beziehungsweise einen besseren Prozessor mitbringen, gibt es einen Punkt Abzug.

Nokia 7.1

➜ Displ.: 5,84" Full HD+ (2.280 x 1.080)
➜ Android 8.1, LTE, WLAN, BT 5.0, NFC
➜ 3 GB RAM, 32 GB Speicher
➜ CPU: 4 x 1,8 + 4 x 1,6 GHz (Snapdragon 636)
➜ Kamera: 12 + 5 Mpx, Front: 8 Mpx
➜ USB Typ-C, Fingerscan, Quick Charge
➜ 149,7 x 71,2 x 8 mm, 160 g
➜ Preis: ca. € 310,–

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