Nintendo Switch Lite im Test

Nintendo Switch Lite im Test

Nintendos hybride Spielkonsole Switch ist ein echter Verkaufsschlager. Mit der Switch Lite folgt nun eine reine Handheld-Variante. Diese kann zwar nicht mehr in den TV-Modus switchen, ist dafür aber kleiner und billiger.

Mit der Spielkonsole Switch hat Nintendo 2017 einen Hit gelandet. Ihr Hybrid-Konzept ermöglicht sowohl das Spielen daheim am TV-Gerät als auch unterwegs. Dieser Wechsel („switch“) vom portablen Betrieb mit angesteckten Controllern hin zum TV-Betrieb in einer Docking-Station mit abgesteckten Controllern war gleichzeitig namensgebend. Seit wenigen Tagen ist eine kompakte Handheld-Version der Konsole auf dem Markt – die Switch Lite. Wir haben uns angesehen, wie gut sie sich neben der normalen Switch schlägt und wer ihre Zielgruppe ist.

Leichtgewicht

Den ersten Unterschied zur regulären Konsole spürt man gleich, sobald man die Switch Lite in die Hand nimmt: Sie ist kleiner und um einiges leichter. Statt 398 Gramm wiegt die Lite-Version nur 275 Gramm. Im Gegenzug hat Nintendo einige Funktionen eingespart. Der Bildschirm ist von 6,2 Zoll auf 5,5 Zoll geschrumpft, die Joy-Cons (Controller) sind nicht mehr abnehmbar, sondern bilden eine Einheit mit dem Bildschirm, und auch die HD-Vibrationsfunktion sowie die IR-Bewegungskamera fehlen. Titel wie 1-2-Switch, die auf eine
dieser Funktionen angewiesen sind, sind mit der Switch Lite nicht kompatibel. Der größte Unterschied ist jedoch die fehlende Switch-Station. Die Lite-Konsole kann nicht mehr an den Fernseher angeschlossen werden, sondern eignet sich ausschließlich zum Spielen im Handheld-Modus.

Das Material und die Verarbeitung wirken hochwertig. Ohne die abnehmbaren Controller erscheint die Konsole außerdem robuster als die große Switch. Spiele kann man entweder in Form von „Game Cards“ kaufen und in die Konsole einlegen oder aus dem Nintendo eShop herunterladen. Wie auch schon bei der normalen Switch ist der Speicher mit 32 GB arg begrenzt, weshalb man sich gleich eine ausreichend große microSD-Karte dazukaufen sollte.

Detailverbesserungen

Die Steuer-Sticks und Buttons sind annähernd wie beim großen Vorbild angeordnet und fühlen sich auch ähnlich an, wobei die Switch Lite aufgrund ihrer kompakteren Form noch etwas besser in der Hand liegt. Eine Verbesserung stellt das Steuerkreuz unter dem linken Steuer-Stick dar. Die Switch hat an dieser Stelle vier getrennte Tasten. Vor allem klassische Retro-Games wie die SNES-Titel, welche man als Nintendo-Switch-Online-Mitglied nutzen kann, lassen sich damit besser steuern als über den Stick oder die getrennten Richtungstasten.

Was die Prozessorleistung angeht, gibt es keinen Unterschied zur regulären Switch. Die Performance ist für eine mobile Konsole in Ordnung. Wie üblich bei der Switch darf man sich keine Optik wie auf den stationären Konsolen
von Sony und Microsoft erwarten. Nintendo-Spiele haben schon immer eher durch ihr hervorragendes Gameplay als durch herausragende Grafik überzeugt, dennoch müssen sich Titel wie Zelda oder das demnächst erscheinende Luigi’s Mansion 3 nicht verstecken.

Der Bildschirm – ein LCD-Touchscreen – hat einen guten Kontrast und kräftige Farben. Aufgrund des verkleinerten Displays wirkt die Darstellung eine Spur schärfer als auf der Switch. Hinzu kommt, dass die meisten Spiele auf dem kleinen Konsolendisplay hübscher aussehen als auf einem großen Flat-TV, wo Unschärfen und Pixelkanten deutlich mehr auffallen.

Die Akkulaufzeit hängt stark vom Spiel ab. Bei grafikintensiven Titeln wie Zelda liegt sie bei knapp über drei Stunden, bei optisch einfachen Spielen sind bis zu sieben Stunden drin. Damit ist die Switch Lite etwas besser als das
Original, kommt aber nicht an die vor kurzem veröffentlichte Switch mit optimierter Akkuleistung heran, welche bis zu neun Stunden schafft.<<

Fazit: Die normale Switch war und ist die vielseitigere und spannendere Konsole, dennoch hat auch die Switch Lite ihre Daseinsberechtigung. Sie eignet sich sehr gut für Kinder ohne Zugang zu einem eigenen Fernseher, Besitzer eines Nintendo 3DS, die eine Nachfolgekonsole suchen, und Gamer, die zu Hause schon eine PlayStation oder Xbox stehen haben, aber auch unterwegs „richtig“ spielen möchten. Die Auswahl an guten Games kann sich sehen lassen, selbst wenn das eine oder andere Switch-Spiel nicht kompatibel ist.

Nintendo Switch Lite

➜ 5,5"-LCD-Touchscreen (1.280 x 720 P.)
➜ Nur für Handheld-Modus, kein Dock
➜ NVIDIA-Tegra-Prozessor
➜ 32 GB Speicher, microSD-Kartenslot
➜ WLAN ac, Bluetooth, USB Typ C, NFC
➜ Akkukapazität: 3.570 mAh
➜ 208 x 91,1, x 13,9 mm, 275 g
➜ Preis: ca. € 229,-

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