Motorola Mods

Motorola Mods

In letzter Zeit ist am Smartphone-Markt nicht wirklich viel passiert. Neue Geräte sind zwar technisch immer ausgereifter, können aber kaum noch Emotionen wecken. Motorola will das nun ändern – mit einer an sich nicht neuen Idee.

Modulare Smartphone-Systeme sind schon seit Jahren im Gespräch. Neben Projekten wie „Phonebloks“ oder Googles „Ara“ versuchte sich zuletzt LG mit dem G5 und „Friends“ an einem modularen Handy – jedoch ohne Erfolg. Daher kommt es für manche überraschend, dass nun Motorola die Idee aufgreift und sich mit einer neuen Produktpalette an ein modulares Smartphone wagt.

Weder Samsung noch Apple konnten im Segment der Smartwatches und Wearables bisher eine Revolution entfachen. Manchen Usern ist ein zweiter Bildschirm oder ein weiteres Gerät, das um Aufmerksamkeit piepst, einfach zu viel. Motorola geht einen eigenen Weg – mit Mods. Dabei handelt es sich um spezielle Module, die man aufs Smartphone aufsteckt und so den Funktionsumfang erweitert – wobei man allerdings weiterhin nur ein Gerät bedient. Aktuell können die beiden Modelle Motorola Moto Z und Moto Z Play mit Mods aufgepimpt werden. Wir haben drei besonders coole Module getestet.

Hasselblad macht das Smartphone zur Legende

Mit dem Hasselblad True Zoom hat Motorola einen legendären Namen im Sortiment. Die schwedischen Kameras liegen unter anderem auf der Oberfläche des Mondes herum, wo man ein paar 500er-Modelle im Zuge der Apollo-Missionen zurückgelassen hat. Mit den historischen Mittelformat-Geräten hat dieses Mod wenig zu tun, das Hauptkriterium ist der 10-fache optische Zoom.

Mit aufgestecktem Modul hat man statt 13 nur noch 12 Megapixel, aber Details werden besser dargestellt – was allerdings mit einem etwas stärkeren Rauschen einhergeht. Da das Moto Z ein extrem dünnes Smartphone ist, hat man dank des Mods einen besseren Grip. Über einen eigenen Button kann man die Kamera einschalten, der Zoom wird über eine Wipptaste bedient, ein zweistufiger Auslösebutton rundet die Sache ab.

Der Blitz ist erheblich stärker als ohne Mod, der Autofokus schneller. Für Fortgeschrittene bietet sich die Option, im RAW-Format zu speichern. Fazit: Das Mod macht aus dem Handy eine solide Kompaktkamera, allerdings fließt ein Teil der Investition in den Namen, bei dem man sich vielleicht doch etwas bessere Specs erwartet hätte. Aber wer einmal in der U-Bahn demonstrativ das Hasselblad-Mod ansteckt, der kann sich sicher sein, dass den Leuten rundherum lange Hälse wachsen!

Hasselblad Mod

➜ 10-facher optischer Zoom
➜ Starker Xenon-Blitz
➜ Optischer Bildstabilisator
➜ Hervorragender Grip
➜ Exzellentes Design
➜ Preis: € 299,–

JBL - der Speaker mit Akku

Das JBL-Lautsprechersystem war für die Entwickler im Mutterkonzern Harman eine Challenge: Voluminöser Klang benötigt einen entsprechenden Resonanzkörper – das Handy muss aber mit angeklipstem Mod nach wie vor nutzbar sein. Trotz der kompakten Größe produziert das JBL Mod ordentlichen Sound. Dafür sorgen zwei 27-mm-Lautsprecher, die es auf 6 Watt Gesamtleistung bei 80 dB Schalldruck bringen.

Dank integriertem Klappständer kann man das gemoddete Smartphone bequem hinstellen und Musik hören. Mit dem SoundBoost ist das Moto Z zwar 13 mm dicker und 115 g schwerer, aber die Bedienung erfolgt problemlos. Besonders cool: Das Teil hat einen integrierten Akku, mit dem man bis zu fünf Stunden Musik hören kann, ohne die Energieversorgung des Smartphones anzuzapfen.

JBL Mod

➜ Stereo-Sound
➜ 2x Lautsprecher à 3 Watt
➜ Integrierter Akku (1.000 mAh)
➜ Freisprechfunktion
➜ Klappständer
➜ Preis: € 99,–

Insta - Mini-Beamer mit Größe

Das coolste Mod hat Motorola selbst produziert: einen Mini-Beamer. Derartige „Taschenprojektoren“ kennt man von meist chinesischen Herstellern; sie können oft nur durch Eigenimport und daher mit Komplikationen erworben werden. Das Mod von Motorola ist nur geringfügig teurer als vergleichbare Geräte, überzeugt aber insbesondere durch seine Kompaktheit.

Das Beamer-Mod bringt gerade einmal 123 Gramm auf die Waage und passt in jede Jackentasche. Das ist ein wichtiges Kriterium: Man muss nicht lange überlegen, ob man das Teil mit in den Urlaub nimmt, um dann bequem im Hotelbett liegend einen Film an die Decke zu projizieren. Die Bedienung ist erstaunlich einfach und funktioniert in Sekundenschnelle: Mod aufstecken, einschalten, Netflix-App starten – und auf eine möglichst weiße Fläche projizieren.

Der Mini-Beamer gleicht den Wiedergabewinkel innerhalb von Sekunden automatisch aus und schafft Projektionen von bis zu 70 Zoll. Mit 50 Lumen kann das Insta-Mod zwar nicht mit Standgeräten mithalten, aber das erwartet auch niemand wirklich.

Insta-Share Projector

➜ Bilddiagonale bis zu 70 Zoll
➜ Auflösung von 480p
➜ Integrierter Akku (1.100 mAh)
➜ Akkulaufzeit 60 Min. (Projektion)
➜ Lampenlebensd. 10.000 Std.
➜ Preis: € 349,–