Microsoft Xbox One X im Test

Microsoft Xbox One X im Test

Xbox One X: Microsofts neue Konsole ist eine leistungsfähigere Version der „gewöhnlichen“ Xbox One. Sie ist für Gamer mit 4K-Fernsehern gedacht, die Spiele in der höchstmöglichen Auflösung und mit mehr Details genießen möchten. Wir haben die schnellste Konsole der Welt getestet.

Sie ist schwarz, schlank und vor allem eins: schnell. Microsofts neue Xbox One X ist die leistungsfähigste Konsole, die es derzeit gibt. Was sie wirklich draufhat, haben wir uns angesehen.

Konstruktionstechnisch haben die Redmonder mit der Xbox One X wirklich erstklassige Arbeit abgeliefert. Das Design wirkt schlicht und reduziert. Statt Weiß hat man sich nun für Schwarz als Gehäusefarbe entschieden. Die Konsole ist sogar etwas kleiner als das S-Modell, welches wiederum eine deutlich kleinere Version der regulären Xbox One darstellt. Dennoch ist die One X mehr als viermal so schnell wie die One S und überholt auch die PlayStation 4 Pro mit rund 40 Prozent Mehrleistung. Das Ziel der überarbeiteten Hardware: Die Xbox One X soll fit für 4K-Gaming sein – also für Spiele in der vierfachen Full-HD-Auflösung.

Bei der Inbetriebnahme und der Installation von Games gab es bei uns, im Gegensatz zu einigen anderen Testern, keine Probleme. Nach der Eingabe der Xbox-Zugangsdaten und einer kurzen Einrichtephase findet man sich auch schon im Hauptmenü wieder, dem „Dashboard“. Sowohl Spiele aus der Bibliothek, die heruntergeladen wurden, als auch solche von Disc ließen sich problemlos installieren. Wir haben die Konsole u. a. mit den Titeln „Forza Motorsport 7“, „Gears of War 4“, „Assassin’s Creed Origins“ und „Super Lucky’s Tale“ getestet. Ein Nachteil der 4K-Spiele macht sich bei der Installation aber bemerkbar: Alleine „Forza 7“ belegt knapp 100 GB Speicherplatz, und auch bei den restlichen Spielen treiben die erforderlichen und viele Gigabyte umfassenden 4K-Updates die Installationsgröße in die Höhe. Die 1-TB-Festplatte ist schnell voll, hier hätte Microsoft ruhig ein größeres Modell einbauen können. Immerhin kann man den Speicherplatz jederzeit durch eine externe Festplatte erweitern.

Bis auf „Super Lucky’s Tale“ sind alle Spiele bereits seit einigen Wochen oder Monaten auf dem Markt. Im direkten Vergleich mit der Xbox One S auf einem großen Ultra-HD-Fernseher fällt der Unterschied sofort auf. Speziell „Assassin’s Creed Origins“, „Forza 7“ und „Gears of War 4“ sehen viel detaillierter und schärfer aus. Es ist, als ob man einen Weichzeichner abschaltet, alles wirkt klarer und schärfer. Auf einem Full-HD-Fernseher wird man hingegen nur einen minimalen Unterschied bemerken. Hier macht es mehr Sinn, in den von einigen Spielen angebotenen „Performance-Modus“ zu wechseln, in dem die Auflösung zwar gleich bleibt, das Spiel aber flüssiger läuft, „Gears of War 4“ beispielsweise mit 60 statt 30 Bildern pro Sekunde. Alternativ kann das Spiel auch mit mehr Full-HD-Details aufgehübscht werden. Dennoch: Für Besitzer eines Full-HD-Fernsehers zahlt sich die Xbox One X nicht wirklich aus, es sollte auf jeden Fall ein Ultra-HD-TV vorhanden bzw. dessen Kauf geplant sein.

Nicht ganz so klar fällt das Ergebnis im Vergleich mit der PlayStation 4 Pro aus. Ja, auf der Xbox One X sehen die Spiele besser aus, aber die Unterschiede halten sich in Grenzen. Je nach Größe des Fernsehers und Sitzabstand variieren die optischen Differenzen zwischen „praktisch nicht zu erkennen“ und „im direkten Vergleich sichtbar“. An einen top ausgestatteten Spiele-PC kommt die Xbox One X wiederum nicht ganz heran – ein High-End-PC, der die Spiele flüssig in 4K darstellt, kostet aber auch das Zwei- bis Dreifache der Konsole.

Welche Spiele überhaupt mittels Updates von der Mehrleistung der Xbox One X profitieren, erfährt man auf der Xbox-Webseite. Hier werden die „Xbox One X Enhanced“-Spiele übersichtlich zusammengefasst. Es gibt Titel, die allgemeine Verbesserungen bieten (z. B. mehr Effekte oder eine flüssigere Darstellung), solche, die in voller 4K-Auflösung laufen, und Spiele, die zusätzlich HDR („High Dynamic Range“) unterstützen. Die Tabelle wird laufend aktualisiert und ist deutlich hilfreicher als die Infos, die man zu PlayStation-4-Pro-Spielen findet – hier muss man sich selbst ergoogeln, welche Spiele wie für die PS4 Pro optimiert wurden.

Im Betrieb verhält sich die Xbox One X selbst in grafisch aufwendigen Szenen überraschend ruhig. Sie ist ähnlich laut wie die S-Variante und somit ein gutes Stück leiser als die PlayStation 4 Pro. In Anbetracht der Leistung und des reduzierten Gehäusevolumens hat Microsoft somit auch hinsichtlich der Kühlung alles richtig gemacht.

Fazit: In Sachen Leistung kommt keine andere Konsole an die Xbox One X heran. Viele Spiele laufen in 4K-Auflösung oder knapp darunter und sehen fantastisch aus. Technisch ist die Konsole ein Highlight und bietet viel Leistung auf kleinem Raum. Im Spielbetrieb bleibt sie dennoch angenehm leise. Aber Konsolen verkaufen sich nicht aufgrund der Hardware, sondern wegen der Games, die man darauf spielen kann. Hier hat Sony momentan die Nase vorn und die spannenderen Exklusivtitel zu bieten. Die Xbox One X ist durchaus empfehlenswert, aber nur für eine spezielle Zielgruppe. Besitzer eines leistungsfähigen PCs benötigen sie nicht. Wer mit den exklusiven Sony-Spielen mehr anfängt, kann ebenfalls auf die Xbox One X verzichten – so viel schlechter sehen die Multiplattform-Titel auf der PS4 Pro nun auch nicht aus. Wer hingegen überwiegend Spiele spielt, die für mehrere Plattformen auf den Markt kommen, findet in der Xbox One X die beste Konsole.

Microsoft Xbox One X

➜ Unterstützt Spiele und Videos in Ultra HD (3.840 x 2.160 Pixel) und HDR
➜ AMD-8-Core-CPU, AMD-Radeon-GPU
➜ 40 % schneller als andere Konsolen
➜ Ultra-HD-Blu-ray-Laufwerk, 1 GB HDD
➜ HDMI In & Out, 3x USB 3.0, WLAN ac
€ 499,99

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