Logitech Harmony Elite im Test

Logitech Harmony Elite im Test

Universalfernbedienungen sind eine tolle Sache, sofern sie tatsächlich funktionieren und einfach zu bedienen sind. Die Logitech Harmony Elite soll genau mit diesen Eigenschaften überzeugen. Wir haben das clevere Gadget getestet.

Je smarter das Eigenheim, desto zahlreicher die Fernbedienungen. Der Fernseher, der AV-Receiver, die TV-Box, der Blu-ray-Player, das dimmbare Licht, die Jalousien oder die Klimaanlage – jedes Gadget möchte ferngesteuert werden. Blöd nur, dass man selten alle Geräte von einem Hersteller hat. Und selbst dann gibt es keine Garantie, dass eine Fernbedienung alleine ausreicht. Klar, vieles ließe sich über Smartphone-Apps steuern. Aber mal ehrlich: Wer will freiwillig noch mehr Zeit mit dem Handy in der Hand verbringen? Eben. Also braucht es diese eine, die alles steuern kann, schick aussieht, easy zu bedienen ist und bei der Programmierung keine Faxen macht. Praktisch eine eierlegende Wollmilchsau. Gibt’s nicht? Gibt’s doch. Die Fernbedienung ist von Logitech, heißt Harmony Elite und kann – wie unser Praxistest zeigt – wirklich alles.

Der Schweizer Hersteller hat in seinem Portfolio gleich fünf Universal-Fernbedienungen – wir haben uns für den Praxistest das Flaggschiff, die Harmony Elite, ausgesucht. Der vorhandene Gerätepool: Sony-Bravia-TV, UPC-Horizon-Box, Sony-PlayStation 4, betagter Yamaha-AV-Receiver sowie Philips-Hue-Lampensystem. Ziel: Alle Geräte mit der Harmony zu steuern, ohne dafür stundenlang programmieren zu müssen.

Die Fernsteuerung liegt trotz 19 cm Länge gut in der Hand, der gummierte Rücken ist griffig und wertig, der Touchscreen reagiert schnell, könnte aber noch einen Tick höher auflösen (was jedoch unter Nörgeln auf hohem Niveau fällt). Die Bedienungsanleitung ist superkurz, und zum Einrichten der Harmony wird ein Computer benötigt. Das Programm „MyHarmony“ downloaden (ab Windows 7 oder Mac OS X 10.8), ein Benutzerkonto anlegen oder direkt via Facebook-Konto einloggen, Fernbedienung per USB-Kabel mit dem PC verbinden – und los geht’s.

Abläufe automatisieren

Logitech hat ein cleveres Prozedere vorgesehen: Zuerst legt man die zu bedienenden Geräte einzeln fest – die Auswahl ist mit über 270.000 unterstützten Modellen riesig. Bis zu 15 verschiedene Geräte lassen sich auf einer Harmony Elite abspeichern. Deutlich mehr, als die meisten je brauchen werden. Anschließend der Kniff: Man kann selbst definierte Aktionen (Activities) erstellen und die jeweils dafür benötigten Geräte automatisch einbinden lassen. Man legt also beispielsweise eine Activity „Fernsehen“ an und gibt die teilnehmenden Komponenten an. Ein Touch reicht aus, und Fernseher, AV-Receiver sowie UPC-Box schalten sich ein; zusätzlich wird mittels Hue-Lampen das Fernsehlicht aktiviert. Die Lautstärke kann dabei wahlweise über den Receiver oder das TV-Gerät eingestellt werden. Das Wechseln der Kanäle erfolgt weiterhin über die TV-Box – das ist alles mit wenigen Klicks in der einfach zu bedienenden, übersichtlichen MyHarmony-Anwendung am Rechner einstellbar. Die Activities lassen sich sogar mit eigenen Icons versehen.

Will man während der TV-Übertragung etwa das Bild feintunen, reicht ein Touch auf den „Devices“-Button, und jedes Gerät lässt sich einzeln ansteuern. Und jetzt kommt der große Touchscreen ins Spiel: Die Harmony hat lediglich 32 Tasten – und das sind sogenannte Universaltasten. Nun gibt es aber auf Hersteller-Fernbedienungen auch gerätespezifische Tasten, mit denen besondere Einstellungen vorgenommen werden. Bei der Harmony Elite sind ebendiese Bedienfelder auf dem Touchscreen untergebracht. Raffiniert!

Funkbarrieren überwinden

Doch Logitech legt noch ein Super-Feature drauf. Nicht jeder hat seine Multimedia-Ausrüstung „offen“ herumliegen. Viele bringen AV-Receiver, TV-Box und Co in speziellen Racks unter. Hat dann so ein Möbelstück keine Glastüren, macht die IR-Fernbedienung schlapp. Nicht jedoch die Harmony Elite, die dank des zusätzlichen Hubs die Infrarotsignale der Fernsteuerung wahlweise in IR- oder Funksignale umwandelt. Damit lässt sich der Hub ebenfalls bei den Geräten hinter der Kästchentür verstecken, lediglich ein kleiner Infrarotempfänger muss sichtbar verlegt werden. Geräte, die sich nur mittels Funk steuern lassen, beispielsweise die Philips-Hue-WLAN-Lampen, setzen den Hub voraus. Der Hub selbst macht sogar die Harmony-Fernbedienung unnötig, da er in Kombination mit der Harmony-App jedes Smartphone oder Tablet zur Universalfernbedienung werden lässt. Allerdings ist das nicht wirklich praktischer, da man nicht gleichzeitig am Handy facebooken und zappen kann. Ob ein Hub für die Steuerung eines Gerätes erforderlich ist, lässt sich einfach auf der Logitech-Seite anhand der Liste unterstützter Geräte herausfinden. Der Hub der Harmony Elite ist für rund 90 Euro auch separat erhältlich.

Fazit: Die Logitech Harmony Elite überzeugt in allen Belangen: Bedienung, Funktionsvielfalt, Haptik, Verarbeitung und Programmierung – alles top. Lediglich der hohe Preis schmerzt im ersten Moment – allerdings lässt der Komfort den Schmerz schnell vergessen. Wer eine stylishe Universalfernbedienung sucht, die wirklich funktioniert, ist hiermit bestens beraten.

Logitech Harmony Elite

➜ Kompatibel mit über 270.000 Geräten, funktioniert auch mit Amazon Alexa
➜ Aufladbarer, wechselbarer Akku
➜ Großer Touchscreen
➜ Inklusive Ladestation und Hub
➜ 19,2 x 5,4 x 2,9 cm; 163,8 g (nur FB)
➜ Preis: ca. € 230,–

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