Lofelt Basslet im Test

Lofelt Basslet im Test

Musik mit Kopfhörern fühlen und nicht nur hören – das verspricht „Basslet“. Der Subwoofer fürs Handgelenk macht Bässe spürbar und vertieft die Immersion in das Klangerlebnis.

Seit Sony 1979 den ersten Walkman auf den Markt gebracht hat, gehört Musikhören unterwegs quasi zum guten Ton. Alles ist jedoch seit damals nicht besser geworden: Der bequemen Verfügbarkeit ganzer Musiksammlungen in Tram und Co stehen leistungsarme Player sowie die mit dem mp3-Format einhergehenden Qualitätseinbußen gegenüber, die der audiophile Konsument mit mächtigen Kopfhörern oder gar mobilen Verstärkern auszugleichen versucht. Doch auch die besten Kopfhörer vermögen nicht jenes Bass-Wummern zu erzeugen, das kräftige Standboxen in die Magengegend blasen. Hier kommt das Wearable „Basslet“ ins Spiel – eine Art Subwoofer fürs Handgelenk. Die eingebaute LoSound-Engine reagiert auf Frequenzen zwischen 10 und 250 Hertz und macht den Beat – nicht hörbar für die Außenwelt – durch Vibrationen körperlich spürbar.

Für 199 Euro unter lofelt.com bestellt, wird das Basslet in hellbrauner Kartonverpackung versandkostenfrei geliefert. Neben dem Mini-Subwoofer samt Kunststoffarmband werden ein Sender-Dongle – das auch zum Aufladen verwendet wird –, ein Ersatzarmband sowie ein Ladekabel mit Micro-USB-Anschluss mitgeliefert. Zum Aufladen wird der Sender via Magnet an das Basslet geheftet und per Ladekabel mit einer Stromquelle verbunden. Im Test dauerte das Laden weniger als zwei Stunden. Der Dongle wird in den Headphone-Jack des Abspielgerätes eingesteckt, dann werden am Sender-Dongle die Kopfhörer angeschlossen – fertig. Für Funkkopfhörer ist das kabelgebundene Sender-Teil nicht geeignet. Das Umschnallen – für beste Ergebnisse sollte das Basslet möglichst eng anliegen – macht einige Mühe. Der fitzelige Verschluss des Kunststoffarmbands treibt einem schon bald die Zornesröte ins Gesicht und muss schlicht als ungeeignet bezeichnet werden. Besonders sexy sieht das Basslet nicht aus. Erweckt der Träger doch den Eindruck, als hätte er nach dem Besuch im Schwimmbad den elektronischen Kästchenschlüssel abzunehmen vergessen. Auch der zwischen Abspielgerät und Kopfhörern baumelnde Sender ist gewöhnungsbedürftig. Besonders witzig muss er wohl am iPhone 7 aussehen, das mangels Kopfhörerbuchse sogar einen zweiten Dongle erfordert. Doch das Subwoofer-Armband ist solide verarbeitet und sitzt – hat man es erst einmal angelegt – fest am Handgelenk. Aktiviert wird es über den oberen von zwei seitlich platzierten Knöpfen, mit denen man auch die Intensität der Vibrationen regulieren kann.

Die ersten Beats lassen dann die Ärgernisse des Anlegens (fast) vergessen. Sauber und latenzfrei verrichtet das Basslet sein Werk. Bei maximal eingestellter Vibration wummert das Teil ganz schön heftig und fügt so dem Musikhören eine deutlich spürbare Dimension hinzu. Als Erstes steht im Test Hip-Hop auf dem Programm. Ein Musikstil, der durch seine Basslastigkeit besonders geeignet scheint: ziemlich überzeugend, wenn auch das durch fette Basslines verursachte durchgehende Vibrieren das Erleben der Bassdrum-Beats etwas schmälert. Auch Rock und Pop kommen sehr gut weg. Nach einiger Zeit ist schließlich vergessen, dass man das Basslet trägt. Das Armband, das das Handgelenk umschließt, lässt den klassisch geprägten Musikenthusiasten jedoch unweigerlich auf die „Uhr“ blicken, die freilich nicht da ist. Aber genau dann, wenn das Tragen des Mini-Subwoofers aus dem Bewusstsein gerutscht ist, kommt der Bass-Effekt am besten zur Geltung: Das Wummern wird nicht mehr nur eindimensional am Handgelenk wahrgenommen, sondern am ganzen Körper. Insgesamt stellt das Basslet eine gelungene Ergänzung zur ambitionierten mobilen Ausstattung dar, an die man sich schnell gewöhnt. Besonders die Wirkung hochwertiger Kopfhörer wird aufgefettet; mit den billigen, meist zu Smartphones mitgelieferten Ohrstöpseln wirkt das Basslet etwas unglaubwürdig. Mit knapp 200 Euro Anschaffungspreis wird das Gadget allerdings wohl nur ins Equipment investitionsfreudiger Music-Addicts aufgenommen werden.

Lofelt Basslet

➜ Subwoofer-Wearable fürs Handgelenk
➜ LoSound-Engine für Tieftöne im Frequenzbereich von 10 bis 250 Hz
➜ Regelbare Bass-Intensität
➜ Akkulaufzeit ca. 6 Stunden
➜ Aufladedauer ca. 2 Stunden
➜ Preis : € 199,–

  test