Lenovo Yoga Book C930 im Test

Lenovo Yoga Book C930 im Test

Lenovo Yoga Book C930: Schlank, leicht und elegant, aber alles andere als gewöhnlich. Das Notebook ist dank einzigartigem Dual-Display vielfältig einsetzbar. Wie sich das Gerät in der Praxis schlägt, verrät unser Test.

Auf den ersten Blick wirkt das Yoga Book C930 wie ein kleines Notebook – sein wahres Gesicht offenbart das Gerät aber erst, nachdem man es durch zweimaliges Klopfen auf den Deckel geöffnet hat. Das C930 kommt nämlich mit zwei Bildschirmen und vereint gleich drei Funktionen in einem Gerät: Es ist Notebook, Zeichentablet und E-Reader.

Leistungsfähiges Multitalent

Neben dem 10,8 Zoll kleinen QHD-Touchscreen ist der 3-in-1-Laptop mit einem dynamischen FHD-E-Ink-Bildschirm statt einer gewöhnlichen Tastatur ausgestattet. Dieses multifunktionale Display verwandelt sich je nach Bedarf in ein virtuelles Keyboard, eine Zeichenfläche, einen Notizblock oder einen Lesebildschirm; zwischen den Ansichten wird ganz einfach über virtuelle Buttons geswitcht.

Zur weiteren Ausstattung gehören (je nach Ausführung) Intel-Core-m3- oder -i5-Prozessoren, 4 GB RAM sowie 128 beziehungsweise 256 GB SSD. Via microSD lässt sich der Speicherplatz auf bis zu 512 GB erweitern. Der 4.650-mAh-Li-Ionen-Akku reicht für rund neuneinhalb Stunden bei durchschnittlicher Nutzung. Den passenden Sound für Filme und Musik liefern zwei Dolby-Atmos-Lautsprecher, ein Mikrofon mit Störgeräuschunterdrückung ist ebenfalls mit an Bord. Zur sicheren Anmeldung steht zudem ein Fingerabdrucksensor zur Verfügung.

Dank 360°-Scharnieren kann man die Bildschirme umklappen und das Gerät entweder als Tablet mit Touchscreen oder als E-Book-Reader nutzen. Sein volles Potenzial entfaltet das Yoga Book C930 – das es übrigens in einer WLAN- und einer LTE-Variante gibt – jedoch erst in Verbindung mit dem Eingabestift, der sowohl auf dem Hauptbildschirm im Windows-Ink-Arbeitsbereich als auch auf dem E-Ink-Screen zum Zeichnen und Notizenschreiben genutzt werden kann. Der Active Pen kommt jedoch nur mit den beiden teureren Modellen, die günstige Version muss ohne Stift auskommen. So weit, so gut. Aber wie funktioniert das Ganze nun in der Praxis?

Zeichnen statt schreiben

Um es kurz zusammenzufassen: Das Tippen auf der virtuellen Tastatur ist gewöhnungsbedürftig. Wer normalerweise mit dem Zehnfingersystem schreibt, wird seine liebe Mühe haben, die richtige Fingerposition auf der Touchfläche zu finden, denn schon das Auflegen der Finger wird als Tastendruck erkannt. Zwar kann man einstellen, dass die Tasten bei Berührung ein haptisches Feedback geben, das fehlerfreie Tippen längerer Texte gestaltet sich dennoch schwierig.

Viel besser funktioniert die Eingabe via Active Pen: Für Hobbyzeichner stehen in den Windows-Einstellungen viele Stift-Anpassungen zur Verfügung. Hier kann man beispielsweise die Schreibhand auswählen und einstellen. Im Microsoft Store gibt es zusätzlich eine eigene App für diverse weitere Stifteinstellungen – über diese können die Stifttasten manuell mit Funktionen belegt und die Empfindlichkeit der Spitze sowie die Neigungsempfindlichkeit festgelegt werden.

Das Display reagiert präzise auf Stifteingaben und erkennt zuverlässig, ob der Pen leicht oder fester aufgedrückt wird. Zum Anfertigen von Skizzen eignet sich das Yoga Book C930 daher sehr gut, und man bekommt praktischerweise gleich Bildschirm und Zeichenfläche in einem.

Unterm Strich lässt sich also sagen: Wer ein schlankes, kompaktes Gerät sucht, auf dem in erster Linie effizient geschrieben werden soll, der wird mit einem gewöhnlichen Notebook besser zurechtkommen. Wer hingegen sowohl schreiben und Notizen machen als auch das E-Ink-Display zum Zeichnen verwenden möchte, bekommt mit dem C930 ein mobiles, leichtes Convertible, das beide Funktionen vereint und außerdem auch als E-Reader genutzt werden kann. Es hat die perfekte Größe, um es in der Tasche zu verstauen, nimmt nicht viel Platz weg und das Gewicht fällt kaum auf. Zum Notizenmachen – etwa während Vorlesungen auf der Uni – eignet sich das Gerät perfekt, Romane wird man mit der Tastatur aber höchstwahrscheinlich nicht schreiben.

Fazit: Effizientes und vor allem fehlerfreies Tippen auf der virtuellen Touch-Tastatur ist auch nach reichlich Übung eine echte Herausforderung. Ansonsten ein interessantes Konzept, das aber einen stolzen Preis hat. Wer das Gerät auch als Zeichentablet nutzen möchte, wofür es schließlich ebenfalls konzipiert wurde, muss über 200 Euro für das teurere Modell drauflegen, das mit Eingabestift geliefert wird.

Lenovo Yoga Book C930

➜ Displ.: 10,8" (2.560 x 1.600 P.) + 10,8 E-Ink (1.920 x 1.080 P.)
➜ Windows 10 Home
➜ CPU: Intel Core i5-7Y54
➜ 256 GB SSD (erweiterbar), 4 GB RAM
➜ WLAN, BT 4.2, USB-C
➜ 26 x 18 x 0,99 cm, 775 g
➜ Preis: ca. € 1.399,-

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