Sennheiser Momentum True Wireless im Test

Sennheiser Momentum True Wireless im Test

Nach Mitbewerbern wie Apple, B&O, Jabra oder Sony legt nun auch die deutsche Traditionsmarke Sennheiser ein komplett kabelloses Ohrhörer-Modell vor. E-MEDIA hat die In-Ears Momentum True Wireless einem ausführlichen Praxistest unterzogen.

Seit einigen Jahren geistert ein neuer Begriff durch die Welt der Kopfhörer: True Wireless. Gemeint sind damit nicht etwa herkömmliche kabellose Kopfhörer – die gibt es freilich schon länger –, sondern In-Ear-Ohrhörer, deren Ohrstöpsel auch miteinander nicht mehr durch ein Kabel verbunden sind. Die wohl bekanntesten Vertreter der neuen Gattung sind Apples AirPods, die 2016 gemeinsam mit dem iPhone 7 präsentiert wurden. Seitdem hat eine Reihe neuer Modelle den Markt gestürmt, um das wachsende Freiheitsbedürfnis musikaffiner Smartphone-User zu befriedigen. Nun hat auch die deutsche Traditionskopfhörerschmiede Sennheiser – überwiegend einer nach wie vor auf verkabelte Modelle vertrauenden Klientel verpflichtet – ein „wirklich drahtloses“ Modell vorgelegt, um die seit zwei bis drei Jahren klaffende Lücke im Wireless-Segment zu schließen.

Exzellentes Design

Der erste Eindruck der Sennheiser Momentum True Wireless überzeugt: Im Lieferumfang enthalten ist ein schmuckes, mit grauem Textil bezogenes Hardcase, das die beiden vielleicht etwas zu groß geratenen Ohrknöpfe enthält. Das Etui dient nicht allein der sicheren Aufbewahrung, sondern auch als mobile Powerbank, die die Ohrhörer unterwegs bis zu zweimal komplett aufzuladen vermag. Für den Durchschnittsverbraucher, der auf dem Weg ins Büro und wieder zurück Musik hören möchte, mag das bei bis zu vier Stunden Laufzeit nicht notwendig sein – bei längeren Trips ist das unkomplizierte Aufladen in der Ladebox, für deren Stromversorgung erfreulicherweise eine USB-Typ-C-Buchse verantwortlich zeichnet, jedoch unverzichtbar. Im Case integrierte Magneten sorgen dafür, dass die In-Ears nicht so leicht aus der Halterung purzeln. Die Earbuds selbst bestehen zum überwiegenden Teil aus schwarzem Kunststoff und verfügen über abnehmbare Silikon-Ohrstücke, die in vier verschiedenen Größen mitgeliefert werden. Sehr edel wirkt die in Metall gehaltene Oberseite, die jeweils das Firmenlogo ziert.

Rätselrallye & Sounderlebnis

Zu meiner großen Überraschung kann ich an keinem der beiden In-Ears auch nur einen einzigen Knopf entdecken. Das Einsetzen der Ohrstücke geht leicht von der Hand, der Halt im Ohr ist stabil. Der Versuch, die Momentum TW ohne Manual in Betrieb zu nehmen, scheitert kolossal. Die für Android und iOS verfügbare App „Smart Control“ bringt schließlich Licht ins Dunkel und leitet die Inbetriebnahme sowie die Bedienung Schritt für Schritt an. Hier erhält die erste Euphorie einen Dämpfer, denn die Bedienung ist alles andere als intuitiv und spiegelt Sennheisers mangelnde Erfahrung im Bereich True Wireless wider: Das Pairing wird durch fünfsekündiges gleichzeitiges Halten der metallischen Bedienflächen aktiviert, einmaliges Tippen links startet und stoppt die Musik- und Medienwiedergabe, zweimaliges Tippen lässt zum nächsten Song springen, dreimaliges Tippen zum Song davor. Anrufe werden mit einmaligem Tippen rechts angenommen bzw. beendet, zum Erhöhen und Senken der Lautstärke müssen die Bedienflächen links oder rechts gehalten werden.