Master & Dynamic MW65 im Test

Master & Dynamic MW65 im Test

Das Segment Wireless-Over-Ears ist um einen Vertreter abseits des Mainstreams reicher: Der MW65 von Master & Dynamic ist sowohl Augen- als auch Ohrenweide.

Wirft man einen modernen Kopfhörer ins Feuer, bleibt in der Regel nur eines übrig: ein verschmorter Klumpen Plastik. Diese Bildmalerei bringt Master-&-Dynamic-Gründer Jonathan Levine gerne ins Spiel, wenn es darum geht, seine hauptsächlich aus Metall und Leder gefertigten Kopfhörer-Modelle werbewirksam ins rechte Licht zu rücken.

Nun, wird der Skeptiker sagen, was vom Kopfhörer nach einem Brand übrig bleibt, ist ziemlich wurscht – hin ist hin! Dennoch lässt sich ein gewisser optischer und haptischer Wow-Effekt nicht leugnen, wenn man die neuen MW65 des New Yorker Nobel-Labels aus der edlen Verpackung nimmt: Der Mix aus anodisiertem Alu und hochwertigem Leder erfreut die Sinne und fühlt sich großartig an. Inspiriert wurde das vorliegende Modell von einem Besuch Levines in einem Washingtoner Museum, in dem er Aviator-Headphones aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckte, die einerseits noch intakt und andererseits ob der edlen Materialien nach wie vor optisch ansprechend waren. Die Verzweiflung von Levines Teenagersohn, Kopfhörer nach seinem Geschmack zu finden, tat ihr Übriges, um die Geschäftsidee umzusetzen und 2013 Master & Dynamic zu gründen.

Hervorragender Klang

Eine Bemerkung möchte ich meiner Kritik noch vorausschicken: Leidenschaftliche Laut-Hörer werden mit drahtlosen Kopfhörern generell wenig Freude haben, da diese einfach zu wenig Lautstärke bieten. Das mag im Durchschnitt keine allzu große Rolle spielen, da niemand ständig auf „Are-you-nuts-Level“ hört, aber für Lieblingsstellen wie Gitarrensoli oder Ähnliches gibt es eben keine Volume-Reserven. Zwar bringen in vielen Fällen auch verkabelte Modelle kaum mehr Power – hier kann man sich aber immer noch mit einem portablen Kopfhörerverstärker behelfen.