B&O Beoplay EX im Test
Für Reisen, zum Sport oder einfach nur für den Weg ins Büro: Die dänische Nobelmarke Bang & Olufsen launcht mit den Beoplay EX State-of-the-Art-In-Ears, mit denen sich Musik stilvoll in jede Tasche und jedes Ohr stecken lässt.
Der Name Bang & Olufsen bringt bisweilen die Augen so manches Musikliebhabers zum Glänzen – nicht nur, weil die Geräte des dänischen Herstellers für hervorragenden Sound stehen, sondern auch, weil sie mit ihrem Design und edlen Materialien das Auge ebenso zu erfreuen vermögen wie die Ohren. Zwar schwören viele auf dicke Brummer am Kopf, für musikalischen Genuss unterwegs eignen sich bei höheren Temperaturen In-Ears allerdings besser, da man unter Over-Ears im Sommer leicht schwitzt. Beim Sport sind die Knöpfe im Ohr aus transpirativer Sicht ohnehin alternativlos.
Erstklassiger Klang, tolle App …
Die Mitte April vorgestellten Beoplay EX, die optisch an Apples AirPods Pro erinnern, können im Vergleich zu den bereits im B&O-Sortiment befindlichen Beoplay EQ mit leicht verbesserten Spezifikationen aufwarten: So konnte die Laufzeit um eine halbe Stunde verlängert werden, und die Staub- und Wasserfestigkeit wurde auf IP57-Niveau angehoben.
Der Sound ist B&O-typisch hervorragend und lässt sich mit der gelungenen App für Android und iOS weiter individualisieren. Mit dem erfrischend innovativ gestalteten Equalizer macht das besonders viel Spaß, er bedarf ob seines supersimplen Aufbaus keiner Erklärung. Damit Außengeräusche den Musikgenuss unterwegs nicht trüben, verfügen die Beoplay EX über aktive Rauschunterdrückung, die für In-Ear-Verhältnisse sehr solide arbeitet, jedoch nicht an Over-Ear-Level heranreicht. Im Test gab es Probleme, das ANC unter Android zu aktivieren, was jedoch vermutlich am Pre-Release-Status lag, denn unter iOS funktionierte das ANC anstandslos.
Via App kann man auch einstellen, wie viele Außengeräusche über die sechs omnidirektionalen Mikrofone durchgeschliffen werden sollen, um im Straßenverkehr nicht Gefahr zu laufen, herannahende Fahrzeuge zu überhören, oder den Boarding-Aufruf am Flughafen nicht
zu verpassen.
… aber viel zu leise
So zufrieden im Test die Klangqualität auch macht, die Lautstärke lässt zu wünschen übrig. Das ist, als würde Agnes Baltsa in Carmen die Habanera-Arie mezza voce, also nur mit halber Stimme singen. Mag sein, dass nicht jeder In-Ear-Fan auf Dezibel-Maxima steht, doch andere Hersteller bekommen via Bluetooth deutlich mehr Lautstärke hin – und bei 400-Euro-Earbuds erwarte ich mir das auch von B&O.
Über das Volume-Manko beim Musikhören hätte ich noch hinwegsehen können, nicht aber über den Umstand, dass die Lautstärke zum Telefonieren in geräuschreicher Umgebung einfach nicht ausreicht. Gespräche im ruhigen Arbeitszimmer sind zwar kein Problem, bei Straßenlärm ist Telefonieren aber nur schwer möglich – zu leise dringt der Gesprächspartner ans eigene Ohr. Das ist, bei aller Liebe zur skandinavischen Nobelmarke, unverzeihlich.
Fazit: Mit den neuen B&O-Earbuds lässt sich vorzüglich Musik hören, wenn es nicht zu laut sein muss. Wer allerdings unterwegs viel telefoniert, wird mit den Beoplay EX wahrscheinlich nicht glücklich werden. Das Active Noise Cancelling arbeitet solide; Bedienung, Tragekomfort, Design, Materialien und Verarbeitung sind wie gewohnt erstklassig.
Bang & Olufsen Beoplay EX
» True-Wireless-In-Ears mit ANC
» Frequenzband: 20 Hz–22 kHz
» BT 5.2, aptX, AAC, SBC
» Laufzeit: bis zu 8 Stunden (6 Stunden mit ANC), mit Ladecase bis zu 20 Stunden
» USB-C, Wireless Charging, IP57
» 6 g je Earbud / 65 g inklusive Ladecase
» Preis: ca. € 400,–