Canon PowerShot Zoom im Test

Canon PowerShot Zoom im Test

Die PowerShot Zoom von Canon versteht sich als praktische Ergänzung der Smartphone-Kamera und ist für schnelle, vor allem aber einfache Schnappschüsse weit entfernter Objekte konzipiert. Empfehlen können wir sie allerdings nur bedingt – wie dieser Test aufzeigt.

Die PowerShot Zoom wurde Mitte des Jahres via Crowd­funding realisiert und ist seit kurzem auch in Österreich auf dem Markt. Gedacht ist sie für den schnellen und einfachen Schnappschuss-Betrieb im Freien.

Handliches Teil

Die kleine Kamera ist mit einem 1/3,1-Zoll-Sensor mit 12,1 Megapixeln bestückt und kann Full-HD-Videoaufnahmen machen. Die meisten Smartphones sind ähnlich ausgestattet. Nicht umsonst ist dieses Modell aber wie ein Fernrohr geformt: So kann die Kamera trotz des sehr handlichen Gehäuses eine besonders lange Brennweite von 100 bis 400 mm erreichen, über den zusätzlichen zweifachen digitalen Zoom noch einmal bis 800 mm. Ein stufenloser Zoom ist nicht möglich.

Fotos und Videos werden grundsätzlich auf SD-Karte gespeichert, die im Lieferumfang nicht inbegriffen ist. Weiters können die Bilder an ein via App verbundenes Smartphone übertragen werden.

Einfach und auch nicht

Gesteuert wird die 145 Gramm leichte Kamera über die fünf Knöpfe an der Ober- und Unterseite. Ein nur leichtes Drücken des Auslösers stellt das Bild scharf. Somit kann sie bequem mit einer Hand bedient werden. Display hat sie keines, stattdessen einen elektronischen Sucher. Das bedeutet, dass die Kamera ganz klassisch direkt ans Auge gehalten werden muss, um das Motiv zu sehen.

Ins Einstellungsmenü gelangt man über die entsprechende Taste an der Oberseite. Dann heißt es Auge zusammenkneifen und in den Sucher blicken. Die Ansicht deaktiviert sich nach kurzer Zeit übrigens automatisch, wenn die Kamera vom Auge weggehalten wird.

Das Menü ist selbsterklärend und ähnlich strukturiert wie bei anderen Canon-Kameras. Navigiert werden kann ausschließlich über die Bedienknöpfe. Das ist gewöhnungsbedürftig bis anstrengend, vor allem das Einstellen des richtigen Datums für die Aufnahmen ist eine Geduldsprobe. Bei den Einstellungen für Bilder gibt es relativ wenig Spielraum, und bis auf den Zoom kann auch nichts an der Aufnahme direkt über die Bedienknöpfe verändert werden, was in dieser Einfachheit ja auch durchaus gewollt ist. Sind die Einstellungen einmal getroffen, visiert die Kamera das Ziel mittels dreistufigen Zooms und Autofokus auf Knopfdruck an, das Menü braucht man also in der Praxis selten.

Live-Bilder in der App

Zusätzlich zum Blick durch den Sucher können die Kamerabilder auch in Echtzeit am Smartphone betrachtet werden. Dafür wird die PowerShot Zoom mittels Canon-Camera-Connect-App über Bluetooth mit dem Smartphone gekoppelt. Hierzu muss man im Kameramenü lediglich die Verbindung erlauben. Am Smartphone führt nach erfolgter App-Installation eine kurze Anleitung Schritt für Schritt zur Verbindung. Im Live-Modus kann die Kamera platziert und über das Smartphone gesteuert werden. Neben Zoom-Stufe, Aktivierung des Autofokus sowie Belichtungskorrektur kann in der App zwischen Einzel- und Serienaufnahme gewechselt werden. Damit erschöpfen sich die Einstellungsmöglichkeiten allerdings auch schon.

Bildqualität mittelmäßig

Auch der optische Vier-Achsen-Bildstabilisator kann ob des geringen Gewichts der Kamera nicht verhindern, dass hin und wieder unscharfe Aufnahmen entstehen. Das ist wohl dem geringen Gewicht der Kamera geschuldet, allzu leicht „verreißt“ man das Gerät. Der vergleichsweise lichtschwache und kleine Sensor stößt bei schlechten Lichtverhältnissen auch schnell an seine Grenzen. Das Ergebnis sind fallweise Bilder mit erkennbarem Rauschen und verschwommenen Texturen. Dies betrifft vor allem Bilder mit der digital vergrößerten 800-Milli­meter-Brennweite.<<

Fazit: Die leichte und einfach zu bedienende PowerShot Zoom eignet sich für spezifische Anwendungsfälle, zum Beispiel Naturbeobachtung oder als digitales Fernrohr bei Sportveranstaltungen. Wegen des kleinen Sensors und der geringen Lichtempfindlichkeit bleibt die Bildqualität hinter den Erwartungen zurück. Mit einem unverbindlichen Verkaufspreis von über 300 Euro ist sie derzeit überteuert. Sinnvoll ist sie als Bonus-Tool zur guten Smartphone-Kamera.

Canon PowerShot Zoom

➜ Digitale Kompaktkamera mit 12,1 Mpx und 1/3,1-Zoll-CMOS-Sensor
➜ Zoom: 4-fach optisch (100–400 mm), 2-fach digital (max. 800 mm)
➜ microSD, USB Typ C, WLAN, BT 4.2
➜ Betriebsumgebung: 0–40 °C
➜ Bildstabilisator, Kontrasterkennung, Autofokus, ISO: 100–2.300
➜ Bildformat: 4:3, Videos: Full HD
➜ 33,4 x 50,8 x 103,2 mm, 145 g
➜ Preis: ca. € 330,-

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