Im Test: Motorola G5 und G5 Plus

Im Test: Motorola G5 und G5 Plus

Wir schreiben das Jahr 2013: Mit dem Moto G setzt Motorola neue Standards und beweist, dass ein preisgünstiges Smartphone weder leistungsschwach noch hässlich sein muss. Fast Forward – 2017: Die neuesten Vertreter der Moto-G-Reihe sind da. Schaffen auch sie es, die ideale Balance zwischen Hardware und Kostenpunkt herzustellen?

Moto G5 und Moto G5 Plus heißen die diesjährigen Neuzugänge in der Moto-G-Familie (die übrigens jetzt zu Lenovo gehört). Seit dem Frühjahr sind sie in Österreich auf dem Markt und versprechen bei einem UVP von 199 beziehungsweise 299 Euro recht viel Leistung. Ob die Geräte ihrem Ruf gerecht werden, haben wir im Redaktionstest herausgefunden.

Optisch gleichen sich Moto G5 und G5 Plus stark, nur der Kamerasensor des Plus-Modells ist im Gegensatz zu dem des kleinen Bruders leicht erhaben. Das Moto-G-Konzept war schon immer Leistbarkeit vor Prunk, nichtsdestoweniger ist das Plastikgehäuse der beiden Smartphones mit Metall verfeinert, ein Novum in der Moto-G-Familie. Mit dem Moto Maker sind die Geräte leider nicht kompatibel, also keine Aussicht auf individuell gestaltbare Cover. Beide Geräte gibt es in einer Dual-SIM-Variante und mit 16 beziehungsweise 32 GB erweiterbarem Speicher.

Das G5 Plus ist mit seinen 5,2 Zoll geringfügig größer als das G5, beide haben ein Full-HD-Display (1.920 x 1.080 Pixel) – ein besser bestücktes Display ist in dieser Preisklasse kaum zu bekommen. Mit ihren Abmessungen passen die Smartphones auch noch halbwegs bequem in jede Damenhosentasche und punkten somit auch in meinem ganz persönlichen Alltagstest.

An den Displays ist kaum etwas auszusetzen, vor allem Schwarztöne werden sehr gut dargestellt. Das Display des G5 macht insgesamt einen helleren Eindruck, die Farben wirken leuchtender. Das bemerkt aber nur, wer die beiden Geräte direkt nebeneinanderlegt. Insgesamt ist die Farbdarstellung durch die Bank sehr gut und satt.

Ein ziemlicher Luxus für Mittelklasse-Smartphones ist der Fingerprintsensor, welcher anstelle eines Home-Buttons prominent am unteren Rand platziert ist. Standardmäßig entsperrt er das Display, er kann aber auch zum Ausschalten des Smartphones verwendet werden. Via Ein-Tasten-Steuerung, aktivierbar in der Moto-App, kann man ihn anstelle der On-Screen-Tasten zur Navigation verwenden. Die Umgewöhnung dauert nicht lange und zahlt sich aus: Da die On-Screen-Tasten ausgeblendet werden, hat man mehr Platz am Display. Das ist auch gut so, denn beide Smartphones verschenken relativ viel Platz für den Rahmen.

Apropos Moto-App – die kennen wir ja schon von anderen Motorola-Smartphones: Hier lassen sich verschiedene Optionen zur Gestensteuerung aktivieren, zum Beispiel das Anheben des Telefons für Stummschaltung oder das schnelle Drehen des Gerätes zur Aktivierung der Kamera. Auch wieder mit an Bord ist das sogenannte Inaktivitätsdisplay. Ist es aktiv, schaltet sich das Display bei Benachrichtigungen kurz ein. Sehr praktisch, da weder Moto G5 noch G5 Plus über eine Benachrichtigungs-LED verfügen.

Auf beiden Smartphones läuft von Haus aus die aktuellste Android-Version 7.0 Nougat. Sie erlaubt unter anderem Multitasking, also das Anzeigen von mehreren Apps nebeneinander. Ohne Frage ein praktisches Feature, bei diesen Displaygrößen ist die Funktion allerdings nur bei entsprechender Fingerfertigkeit nützlich.

Was die Hauptkameras angeht, so wurde im Vergleich zu den Vorgängermodellen nicht allzu viel verändert. Mit seinem 13 Megapixel starken Kamerasensor liefert das Moto G5 detailreiche und farbstarke Tageslichtfotos, plagt sich aber etwas bei schlechtem Licht und Nachtaufnahmen. Das Moto G5 Plus kann damit besser umgehen, denn der darin verbaute 12-Megapixel-Sensor wird von effizientem Autofokus und Dual-LED-Blitz unterstützt. Das sorgt dank der weiten f/1,7-Blende für präzise Bilder auch bei Nacht. Im Gegensatz zur Kamera des G5 kann die des G5 Plus auch Videos in 4K-Qualität aufnehmen – keine Selbstverständlichkeit in der Mittelklasse.

Die restliche Hardware – Prozessor, interner Speicher, Akku – spiegelt den Kameravergleich. Das Moto G5 ist solide ausgerüstet, das Moto G5 Plus legt noch ein Scheibchen für ein bisschen Extra-Power nach. Während des gesamten Testzeitraums ist in Sachen Performance keines der beiden Smartphones negativ aufgefallen: Es gab keine Verzögerungen, Abstürze oder andere Wehwehchen zu bemängeln. Apps starten am G5 angenehm schnell, am G5 Plus noch ein kleines bisschen flotter.

Ein voller Akku – dank Schnelllade-Funktion immer zügig aufgeladen – bringt beide Smartphones locker durch den Tag, vor allem das Plus-Modell überzeugt mit einer Akkulaufzeit von etwa zwölf Stunden im Normalgebrauch. Überraschung im Stand-by: Sechs Tage lang wurden die beiden Geräte bei deaktiviertem Internet und niedrigstmöglicher Displayhelligkeit links liegen gelassen – danach war der Akku des G5 noch auf stolzen 55 Prozent, während der des G5 Plus nur mehr 20 Prozent zeigte.

Fazit: Das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Mit ihren Spezifikationen sind sowohl Moto G5 als auch G5 Plus in ihrer Preisklasse derzeit kaum zu schlagen. Die beiden Smartphones halten in allen Bereichen, was sie versprechen – mit kleinen Abzügen, die für Mittelklassegeräte zu diesem Preis aber zu verkraften sind. Klare Kaufempfehlung für alle, die ein zuverlässiges, preisgünstiges und schickes Alltagsphone suchen.

Lenovo Moto G5 Plus

➜ Display: 5,2", Full HD (1.920 x 1.080 P.)
➜ Betriebssystem: Android 7.0 Nougat
➜ 2-GHz-Prozessor, 3 GB RAM
➜ 32 GB Speicher, Dual-Nano-SIM-Slot
➜ Kamera: 12 Mpx & 5 Mpx
➜ Akku: 3.000 mAh
➜ 150,2 x 74 x 9,7 mm; 155 g
➜ Preis: € 279,90

Lenovo Moto G5

➜ Display: 5 Zoll, Full HD (1.920 x 1.080 P.)
➜ Betriebssystem: Android 7.0 Nougat
➜ 1,4-GHz-Prozessor, 2 GB RAM
➜ 16 GB Speicher, Dual-Nano-SIM-Slot
➜ Kamera: 13 Mpx & 5 Mpx
➜ Akku: 2.800 mAh
➜ 144,3 x 73 x 9,5 mm; 145 g
➜ Preis: € 173,–

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