Huawei P9 im Test

Huawei P9 im Test

Das Huawei P9 ist ein Top-Smartphone, das ironischerweise dort schwächelt, wo es am stärksten sein will: bei der Kamera.

Huaweis neues Smartphone-Flaggschiff hört auf den Namen P9 und zeigt, wie sehr sich die Chinesen in den letzten Jahren gemausert haben. In Sachen Design und Verarbeitung kann es das P9 mit seinem Alu-Gehäuse und dem leicht abgerundeten Glas („2,5D“) locker mit Apples oder Samsungs aktuellen Top-Modellen aufnehmen. Auch sonst hat Huawei fast alles richtig gemacht.

Der LCD-Bildschirm ist scharf und kontrastreich, während der hauseigene HiSilicon-Kirin-955-Prozessor für ausreichend Leistung sorgt. Mit den derzeit schnellsten CPU-Modellen kann er zwar nicht ganz mithalten; er liegt vor allem im Grafikbereich etwas zurück. Dennoch läuft im Alltag alles flott und ruckelfrei. Extraschnell ist dafür der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite – im Test ließ sich kein anderes Phone rascher per Fingerabdruck entsperren. Erfreulich ist auch, dass Huawei an einen microSD-Slot gedacht hat. Mit dem fix verbauten 3.000-mAh-Akku kommt man locker über den Tag, bei wenig intensiver Beanspruchung auch über zwei.

Bei der Software ist Huawei etwas eigenwillig und verzichtet auf einen App-Launcher. Kommen wir aber zur groß beworbenen Besonderheit des P9: der gemeinsam mit Leica entwickelten Dual-Cam. Sie besteht aus zwei separaten Kamera-Modulen. Jedes schießt 12-Megapixel-Fotos, das eine in Farbe, das andere in Schwarz-Weiß. Eine Software kombiniert die Informationen beider Kameras, was Unschärfeeffekte ähnlich wie bei DSLRs ermöglicht, vor allem aber für gute Bilder sowie einen schnellen Autofokus auch bei schlechtem Licht sorgen soll.