Sonos Arc, Sub und Five im Test

Sonos Arc, Sub und Five im Test

Sonos ergänzt sein Portfolio durch die erste Soundbar mit Dolby Atmos. Die Arc lässt sich zudem vielfältig erweitern – etwa um den Sub oder die neuen Five-Speaker. e-media hat das komplette Set einem Soundcheck unterzogen.

Für Sonos ist die Arc eine Premiere: Keine andere Soundbar des US-amerikanischen Soundspezialisten verfügte bislang über Dolby Atmos. Damit soll Sound in Kino­qualität ins Wohnzimmer einziehen. Vorweg: Das gelingt der Arc hervor­ragend. Getestet haben wir aber nicht nur die Soundbar, sondern auch den zugehörigen Subwoofer (schlicht als „Sub“ betitelt) und die neue Sonos Five. Die Besonderheit dieses Modells: Die Five kann sowohl als eigenständiger Lautsprecher ins WLAN-Netzwerk eingebunden werden als auch als Rear-Speaker für die Arc fungieren. Damit das klappt, sind allerdings zwei „Five“ nötig – nur ein Speaker lässt sich nicht ergänzend einbinden. Bei einem UVP von 579 Euro schlagen also alleine die rückseitigen Lautsprecher mit rund 1.150 Euro zu Buche.

Dolby Atmos aus der Röhre

Notwendig ist diese Anschaffung allerdings nicht. Die Sonos Arc klingt auch ohne Verstärkung von hinten hervor­ragend. Der 1,4 Meter langen Soundbar allein gelingt es in beeindruckender Qualität, den „Mittendrin-Effekt“, der Dolby Atmos auszeichnet, zu erzeugen. Bei sämtlichen Atmos-Testvideos waren die visuellen Bewegungen auch zu hören – besonders beeindruckend ist das etwa bei Regen oder beim „Amaze“-Trailer mit den Klängen der Natur. Fliegt ein Laubblatt auf dem Bildschirm von links nach rechts, hört man das auch. Angemerkt sei an dieser Stelle, dass unser Fernsehgerät „nur“ über HDMI ARC verfügt. Das volle Leistungspotenzial liefert die Arc erst mit dem (noch recht seltenen) eARC-Standard. Die Klangqualität ist aber auch mit einer ARC-Verbindung aus­gezeichnet.

Noch knackiger wird die Angelegenheit mit gekoppeltem Sub. Im Test klappte die Einrichtung problemlos: App herunterladen, Account anlegen und nach verfügbaren Produkten suchen. Die App führt danach Schritt für Schritt durch die Einrichtung, die in weniger als einer halben Stunde erledigt ist. Während der Einrichtung wird der Subwoofer an das System gekoppelt. Auch hier gibt es Höchst­noten für den Klang. Der Sub bringt satten Bass, der trotz der über­schau­baren Maße des Woofers keine Ver­gleiche scheuen muss. Der Frequenz­bereich überzeugt, auch in tiefen Bereichen macht der Bass noch Spaß. Unser Referenzgerät war die Cinebar Pro 4.1 von Teufel. Deren Subwoofer schafft zwar noch etwas mehr, ist dafür aber auch deutlich massiger. Der Sub von Sonos ist vergleichsweise schlank und soll dadurch auch unter die Couch passen – was wir bei den meisten Sofas aber bezweifeln. Unabhängig davon sieht das Gerät schick aus – und macht, was es machen muss.

Zwei mal Fünf

Wer das volle Programm – sprich: Surroundsound – haben möchte, kann das Set noch um zwei Five-Speaker erweitern. Die übernehmen die Raumklang-Effekte, womit wir dann wirklich beim Kino-Feeling wären. Die Rear-Speaker des Teufel-Systems können da nicht mit – allerdings wird hier auch ein etwas anderer Ansatz verfolgt.

Teufel verkauft die „Effekt“ getauften Lautsprecher explizit als Surround-Erweiterung ohne eigene Connect-Lösung mit Spotify und Co.

Einen kleinen Haken an der Sache gibt es zudem: Die „Five“ lassen sich im TV-Modus nur als Effekt-Lautsprecher verwenden – nicht aber als eigenständige Speaker. Das hat Sonos auch bei der Beam so gehandhabt, bei einem Preis von 579 Euro pro Stück werden sich viele Interessenten den Kauf des gesamten Sets aber wohl länger über­legen. Wer es günstiger haben will, kann zu den Sonos One SL greifen.

Wird Musik gespielt, lässt sich in den Surround-Audio-Einstellungen hingegen zwischen der Wiedergabe im Hintergrund oder „vollem“ Sound unterscheiden. Bei letzterem Modus kommt Musik gleich laut aus der Arc und den beiden Five – perfekt für alle, die eine Disco beschallen wollen. Schade allerdings: Die „Trueplay“-Funktion zum genauen Einmessen der Akustik ist bislang Apple-Nutzern vorbehalten. Damit erfasst das System Hindernisse im Raum und optimiert anhand dieser Daten die klangliche Abstimmung. Android-Nutzer haben (noch) Pech.

Soundbar-Ausstattung

Die Sonos Arc verfügt über lediglich einen HDMI-Eingang – die Cinebar Pro von Teufel zum Vergleich über vier. Ansonsten lässt sich der Hersteller nicht lumpen: Alexa ist ebenso an Bord wie der Google Assistant. Die Fernfeld-Mikrofone sind rechts vorne verbaut. Ist es zu laut, hören die beiden schlauen Helferlein mitunter aber trotzdem schlecht.

Der Sonos Five im Solo-Test

Ein Sonos Five allein macht übrigens auch Spaß – nur halt nicht in Kombination mit dem TV-Gerät (außer über den verbauten Klinkeneingang). Wer auf der Suche nach einem hochwertigen WLAN-Speaker ist, sollte sich den Sonos Five ansehen und unbedingt anhören. Drei Mitteltöner in Kombi­nation mit zwei seitlichen und einem zentralen Hochtöner sorgen für ein sehr ausgewogenes, aber stets kräftiges Klangbild. Allerdings dürfte der Sound kaum besser sein als beim Vorgänger, dem Play:5 – eine Neuanschaffung steht für Käufer des alten Modells also nicht zur Debatte.

Sonos verzichtet beim Five außerdem – überraschenderweise – auf Mikrofone und damit auch Sprach­assistenten. Auch diesen Vorteil und Kaufgrund kann die Neuauflage des Play:5 also nicht bieten.

Fazit: Unser Resümee fällt etwas länger aus, immerhin müssen drei Komponenten betrachtet werden. Die Sonos Arc gehört zweifellos zu den besten Soundbars auf dem Markt und rechtfertigt damit auch die Anschaffungskosten. Schade sind nur die vergleichsweise wenigen Anschlussmöglichkeiten. Topnoten gibt es auch für den Sub, der der klanglichen Leistung noch deutlich mehr Tiefe verleiht. Der Sonos Five ist für sich genommen ein sehr guter, aber keineswegs bahnbrechender Laut­sprecher. Dazu fällt der Unterschied zum Vorgänger einfach zu marginal aus. Als Surroundsound-Speaker sind zwei „Fünfer“ hingegen hervorragend, das hat dann aber auch seinen Preis.

Sonos Five

➜ Sechs digitale Verstärker, drei Mitteltöner, drei Hochtöner
➜ Ethernet, WLAN n, 3,5-mm-Klinke
➜ Touch-Bedienung
➜ Stereo- und Mono-Sound (zwei Five)
➜ 20,3 x 36,4 x 15,4 cm, 6,36 kg
➜ Preis: ca. € 557,-

Sonos Sub

➜ Zwei digitale Verstärker (Klasse D), zwei Force-Cancelling-Treiber
➜ Frequenzgang: 25 Hz
➜ Ethernet, WLAN n (2,4 GHz)
➜ Trueplay (nur iOS), AirPlay 2
➜ 38,9 x 40,2 x 15,8 cm, 16 kg
➜ Preis: ca. € 750,-

Sonos Arc

➜ Elf digitale Verstärker, acht Tieftöner, drei Hochtöner
➜ Fernfeld-Mikrofone (für Alexa & Co)
➜ Ethernet, WLAN n (2,4 GHz)
➜ Trueplay (nur iOS), AirPlay 2
➜ Touch-Steuerfelder
➜ 8,7 x 114,2 x 11,6 cm, 6,25 kg
➜ Preis: ca. € 880,-

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