Google Nest Hub im Test

Google Nest Hub im Test

Frei nach dem Motto „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ hat Google nun auch in Österreich den Nest Hub gelauncht. Wir haben den virtuellen Assistenten mit Display auf seine Alltagstauglichkeit getestet.

Der Google Assistant ist ein virtueller Sprachassistent, der – wie sein Amazon-Konterpart Alexa – Wissensfragen beantwortet, Smart-Home-Geräte steuert, Musik und Videos abspielt, Termine verwaltet, als Wecker dient – und noch vieles mehr. Bislang gab’s den Google Assistant in Österreich nur in Lautsprechern „verpackt“. Seit Mitte Oktober wird auch hierzulande der Google Nest Hub angeboten – ein smarter Speaker mit Touchscreen. Wir haben uns angesehen, wie sich das Gadget in der Praxis schlägt.

Einfache Ausstattung

Der Touchscreen misst 7 Zoll und löst mit 1.024 x 600 Pixeln auf – nicht weltbewegend, aber für den angedachten Einsatzbereich ausreichend. Die maximale Helligkeit ist gut; gleichzeitig kann der Bildschirm die Beleuchtung stark herunterfahren, sodass der Nest Hub neben dem Bett aufgestellt werden und nachts die Uhrzeit anzeigen kann, ohne zu blenden.

Verarbeitungstechnisch macht das Gerät einen guten Eindruck. Oberhalb des Bildschirms befinden sich zwei Far-Field-Mikrofone sowie ein Umgebungslichtsensor. Was Details zur eingebauten Hardware und den Speicher angeht, hält sich Google bedeckt. Der Nest Hub unterstützt WLAN, Bluetooth 5.0 und Chromecast, wodurch er via Smartphone als Wiedergabegerät für Musik und Videos genutzt werden kann. Eine Kamera besitzt der smarte Bildschirm nicht.

Die Bedienung erfolgt über Sprachbefehle oder den Touchscreen. Zum Verstellen der Lautstärke gibt es auf der Oberseite eine Wippe. Abgesehen davon befindet sich auf der Rückseite ein kleiner Schieberegler, über den das Mikrofon stummgeschaltet werden kann. Die Soundqualität des Lautsprechers ist durchschnittlich und reicht aus, um sich in kleineren Zimmern mit Musik beschallen zu lassen. Hi-Fi-Qualitäten oder allzu viel Bass liefert der Nest Hub aber nicht.

Assistant im Einsatz

Nach dem ersten Start muss das Gerät über die Google-Home-App konfiguriert werden. Über den Hub-Bildschirm lassen sich ebenfalls zahlreiche, aber nicht alle Einstellungen vornehmen. Hier sollte man sich vor dem Kauf überlegen, wie sehr man Google vertraut, denn je mehr Daten man von sich preisgibt, desto umfassender kann der Assistant im Alltag unterstützen.

Der Google Assistant ist bei Fragen aller Art Amazons Alexa deutlich überlegen. Egal, ob es um Wissensfragen, Öffnungs- und Abfahrtszeiten oder die beste Route von der Wohnung zum Arbeitsplatz geht – der Google-Assistent liefert in den meisten Fällen die passende Antwort. Alexa quittiert deutlich mehr Fragen mit „Tut mir leid, das weiß ich leider nicht“. Bei vielen Antworten spielt der Bildschirm seine Vorteile gegenüber smarten Lautsprechern aus. Routen, Rezepte, die Wettervorhersage oder Infos zu Smart-Home-Geräten werden am Display angezeigt und lassen sich so viel schneller wahrnehmen als über gesprochene Texte. Bei Fotos oder Videos muss ein reiner Lautsprecher sowieso passen. Ebenfalls sehr praktisch: Unterstützte Smart-Home-Geräte werden in einer Übersicht angezeigt und lassen sich direkt über den Bildschirm steuern.

Leider ist kein Webbrowser eingebaut, sodass sich bei nicht beantwortbaren Fragen nicht einfach die Google-Suche verwenden lässt – diese fehlt nämlich ebenfalls.
Perfekt funktioniert das Zusammenspiel aus Sprache und Touchscreen noch nicht. Gewisse Dinge – wie etwa die Auswahl eines Videos aus mehreren ähnlichen Vorschlägen, ungenau formulierte Suchanfragen oder das Blättern durch Listen – klappen nicht immer so, wie man sich das vorstellt. Außerdem ist oft ähnlich wie bei Alexa ein bestimmter Satzbau erforderlich.

Fazit: Googles Nest Hub kann sich sehen lassen. Der integrierte Sprachassistent liefert auf viele Fragen die passenden Antworten, zudem sorgen diverse Streaming-Dienste für Unterhaltung. Auch die Steuerung von Smart-Home-Geräten ist gelungen. Die Kombination aus Lautsprecher und Bildschirm ist auf jeden Fall deutlich vielseitiger als ein reiner Lautsprecher. Bei der Soundqualität und der Suchfunktion besteht jedoch noch Optimierungsbedarf.

Google Nest Hub

➜ Smart-Display mit Google Assistant
➜ 7-Zoll-Touchscreen
➜ Breitbandlautsprecher, 2 Mikrofone
➜ Unterstützt Chromecast
➜ WLAN ac, Bluetooth 5.0
➜ Lichtsensor
➜ 178,5 x 118 x 67,3 mm, 790 g
➜ Preis: ca. € 118,–

  test