Nintendo Labo VR im Test

Nintendo Labo VR im Test

Nintendo bringt Virtual Reality auf die Switch und präsentiert mit Labo VR ein ungewöhnliches, aber kreatives Konzept, das sich weniger als Konkurrenz zu vollwertigen VR-Headsets, sondern vielmehr als Alternative für Kinder und Bastler versteht. Die VR-Brille wird nämlich in Einzelteilen geliefert – zum Selberbauen.

Nintendo hat mit dem vor einem Jahr veröffentlichten Labo-Kit für die Switch-Konsole gezeigt, wie man Videospiele für Kids interaktiver gestalten kann. Nintendo Labo ist jedoch kein neuartiges Gadget, sondern ein Set aus Kartonbögen, das zum Basteln, Falten, Zusammenstecken und Kreativsein einlädt. Zusammen mit der Switch werden die Modelle zu einem multimedialen Spielzeug.

Nun legt Nintendo nach und ergänzt die Labo-Reihe um ein Virtual-Reality-Set zum Selberbauen. Doch kann eine Do-it-yourself-Brille aus Karton wirklich ein vollwertiges VR-Erlebnis bieten?

Ran an die Pappe!

Mit Labo VR können bastelbegeisterte Kinder sogenannte „Toy-Con“-Modelle aus Kartonbögen bauen, anschließend mit der Nintendo Switch kombinieren und verschiedene Spiele in der virtuellen Welt erleben. Das komplette Set enthält neben der VR-Brille Materialien für fünf weitere Toy-Con-Projekte:

Kamera: Das Modell mit drehbarer Linse lässt Spieler in die Tiefen der Meere abtauchen und Unterwasseraufnahmen von Fischen und Haien machen oder Schnappschüsse von witzigen Tierchen in einem Haus aufnehmen.

Vogel: Hier schlüpft man in die Rolle eines Vogels und fliegt durch Luftreifen und Tunnel. Kombiniert mit dem Windpedal kann das Spiel zusätzlich mit dem Fuß gesteuert werden.

Windpedal: Mit diesem Toy-Con muss man Bällen ausweichen oder als Vogel Küken füttern und die Bestzeit in einem Flugparcours erzielen.

Blaster: Beinhaltet gleich zwei Minispiele: eine Art Shooter, bei dem eine Alien-Invasion bekämpft werden muss, und ein weiteres Game, in dem Früchte in das Maul von Nilpferden geschossen werden sollen.

Elefant: Die Geschicklichkeit wird mit dem Elefantenrüssel in mehreren Levels auf die Probe gestellt. Hier müssen etwa Murmeln oder Bälle durch Röhren und Ringe ins Ziel gebracht werden. Ein weiteres Minispiel inkludiert ein Programm, bei dem sich dreidimensionale Zeichnungen anfertigen lassen.

Das Auf- und Zusammenbauen der VR-Brille und der Toy-Con-Modelle hat im Test jeweils ein bis zwei Stunden in Anspruch genommen. Am Ende wird der Bildschirm der Switch in das VR-Kartongehäuse geschoben und dieses anschließend mit den Toy-Con-Modellen verbunden.

VR-Spaß für Kinder

Neben den aufgezählten Projekten gibt es eine Spielesammlung mit über 60 weiteren Minispielen und zahlreiche witzige und skurrile Videos, die VR unterstützen. Besonders cool: In der Toy-Con-Werkstatt können Kids ihrer Kreativität freien Lauf lassen und kurzerhand auch eigene Levels und Rätsel erschaffen und speichern.

Die derzeit verfügbaren Mini-Games richten sich durch ihre simple Spielweise vorwiegend an ein jüngeres Zielpu-
blikum und VR-Neulinge. Wie Nintendo allerdings angekündigt hat, sollen bereits Ende April VR-Modi für die Top-Titel „Super Mario Odyssey“ und „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ erscheinen.

Fazit: Eine Alternative zu hochpreisigen Virtual-Reality-Headsets ist die Brille von Nintendo nicht. Dafür ist die Pixelzahl von 1.280 x 720 der Switch-Konsole zu gering. Aufgrund der Bau- und Spielweise sind die Kreationen außerdem nicht dafür gedacht, wie ein normales Headset getragen zu werden, und verfügen daher über keinen Gurt zum Festmachen. Die Brille muss also stets selbst vor den Kopf gehalten werden, was im Test nach einer Weile ganz schön auf die Arme ging. Eine ernsthafte Konkurrenz soll die Brille wohl aber auch gar nicht sein. Stattdessen hat Nintendo sein ganz eigenes VR-Konzept entwickelt, das für nur rund 60 Euro neuen Spiel- und Bastelspaß in gewohnter Nintendo-Manier bringt.

Nintendo Labo VR

➜ Virtual-Reality-Kit für die Nintendo Switch (Konsole erforderlich)
➜ Enthält sechs Bausätze
➜ Für Kinder ab sieben Jahren
➜ Preis: ca. € 40,-